Maut

Güterverkehr-Branche entsetzt über doppelte Lkw-Maut

Die annähernde Verdopplung der Straßengebühr für Diesel-Lkw gilt von 1. Dezember an, sie ergibt sich aus einem CO2-Aufschlag von 200 Euro pro Tonne, der zu diesem Zeitpunkt greifen soll.


Die annähernde Verdopplung der Straßengebühr für Diesel-Lkw gilt von 1. Dezember an, sie ergibt sich aus einem CO2-Aufschlag von 200 Euro pro Tonne, der zu diesem Zeitpunkt greifen soll. Zum 1.Juli 2024 soll - sofern es dann schon technisch möglich ist - die Maut auch auf Transporter und leichte Lkw ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht ausgeweitet werden. Handwerksbetriebe sind von der Maut ausgenommen.

Die vom Bundesverkehrsministerium (BMDV) erwarteten zusätzlichen Mauteinnahmen von 30 Milliarden Euro bis 2027 sollen überwiegend in die Schiene fließen, wie das BMDV mitteilt. Das BMDV verspricht sich von der erhöhten Maut einen Umstieg auf alternativ angetriebene Lkw. Denn Null-Emissions-Lkw sind bis Ende 2025 von der Gebühr befreit, danach fallen bei ihnen beim Mautteilsatz für Infrastruktur nur 25 Prozent des Satzes, aber die vollen Mautteilsätze für Lärm und Luftverschmutzung an.

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) kritisiert den Entwurf aufs Schärfste. "Bei den mittelständischen Transport- und Logistikunternehmen herrscht Fassungslosigkeit über die von den Grünen vorangetriebene und nun von der Bundesregierung beschlossene Mautverdopplung zum 1. Dezember", teilt der Verband dem Fachmagazin "eurotransport" mit. "In einer Mischung aus Existenzsorgen, Wut und empfundener Geringschätzung über die tägliche Leistung dieser systemrelevanten Branche bei der Versorgung der Bevölkerung hätten den BGL unzählige Hilferufe und Appelle erreicht.

Da es am Markt kaum emissionsfreie Lkw und keine entsprechende Tank- und Ladeinfrastruktur gebe, gleiche die Mautverdopplung einer Steuererhöhung. "Die Verbraucher zahlen die Rechnung und dort, wo nach den Kostenexplosionen in den letzten Jahren weitere Preissprünge nicht machbar sind, fürchten viele Mittelständler, ihre Betriebe aufgeben zu müssen."

Das BMDV teilt diese Einschätzung nach Informationen von "eurotransport" nicht: Auf die Verbraucherpreise soll die Mauterhöhung demnach keine bis kaum spürbare Auswirkungen haben. "Die Mautkosten machen nur einen geringen Anteil der Transportkosten und somit einen noch geringeren Teil der Gesamtkosten aus", erklärt das Ministerium und beziffert den Anteil der Maut an den Gesamtkosten auf 0,1 Prozentpunkte.

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