Giant Defy Advanced E+ - Das 12-Kilo-E-Bike
Der Fahrradhersteller Giant bringt mit dem Defy Advanced E+ ein leichtes E-Rennrad auf den Markt, das seine
E-Bikes sind gefragt, aber teuer. Sparpotenziale bieten gebrauchte Pedelecs. Doch der Kauf aus zweiter Hand hat Tücken. Mehr Sicherheit gibt es bei E-Bikes von Refurbished-Anbietern, wie ein Testkauf bei Upway zeigt.
Das gebrauchte Kalkhoff Endeavour wurde von Upway mit schützendem Verpackungsmaterial angeliefert Foto: SP-X/Mario Hommen
In Deutschland sind bereits Millionen von Pedelecs unterwegs, die mittlerweile auch in größerer Zahl auf dem Gebrauchtmarkt landen. Auf diese E-Bikes aus Vorbesitz haben es die in Berlin ansässigen Refurbish-Experten von Upway abgesehen, die im großen Stil mehr oder weniger alte Elektro-Fahrräder aufkaufen, den Zustand prüfen und mit Profi-Check und Garantie versehen weiterverkaufen. Ob dieses Konzept für den Fahrradendkunden als Alternative zum Neu- oder privaten Gebrauchtkauf taugt, haben wir exemplarisch mit einem Probekauf gecheckt. Gleich vorweg: Das nur vorübergehend überlassene und nach drei Wochen Testzeit wieder zurückgeschickte Gebraucht-Bike war nicht nur günstig, es war auch trotz seines fortgeschrittenen Alters eindeutig sein Geld wert.
Der Fahrradmarkt mit seiner riesigen Auswahl an Typen, Marken, Rahmenformen und -größen sorgt für die Qual der Wahl. Das ist bei Upway nicht anders. Als wir uns auf die Suche machten, standen auf der Webseite über 1.800 gebrauchte E-Bikes zu Wahl. Für uns war jedoch nicht die Frage entscheidend, ob das Bike zu unserem Nutzungsprofil passt oder uns gefällt. Ausschlaggebend für die Wahl eines Kalkhoff Endeavour 5.B Belt mit Bosch-Antrieb (Active Plus) war die Tatsache, dass es sich um ein bereits sechs Jahre altes Exemplar mit über 20.000 Kilometer auf dem Tacho handelte und gegenüber dem einstiegen Neupreis laut Upway 54 Prozent Rabatt versprach. Bei so viel Sparpotenzial könnte man misstrauisch werden. Exakt 1.649 Euro besagte das Preisschild, hinzu kamen noch 49 Euro für den Versand. Für ein neues Elektro-Endeavour, bei dem einige modernere Komponenten zum Einsatz kommen, liegt die UVP bei rund 4.000 Euro.
An einem Donnerstagnachmittag ging die Online-Order raus, dem darauffolgenden Montagvormittag wurde das Kalkhoff in einem großen Fahrradkarton bis an die Haustür geliefert. Verpackung und Lieferung waren vorbildlich. Um das fast 30 Kilogramm schwere Bike aus dem Karton zu hieven, mussten allerdings zwei Personen anpacken. Der erste Anblick bestätigte den in der Anzeige mit Text und Fotos dokumentierten Zustand. Das Bike war stellenweise etwas schmutzig, zudem offenbarten sich einige Kratzer. Von der mitgelieferten Satteltasche war der Stoff von der Sonne stark ausgeblichen. Abgesehen von diesen normalen Gebrauchsspuren hat das Fahrrad einen guten bis sehr guten Eindruck hinterlassen.
Gleich losfahren ging nicht. Zunächst mussten wir noch Verpackungsmaterial vom Bike entfernen, Pedalen und Display montieren sowie den Lenker ausrichten und fixieren. Letzteres gestaltete sich ein wenig fummelig, aber keine halbe Stunde nach Lieferung konnten wir losfahren. Zu unserer Überraschung blieben dabei böse Überraschungen aus. Alles funktionierte tadellos, nichts klapperte oder wirkte austauschwürdig. Der gute Zustand dürfte auch den vielen guten Komponenten geschuldet sein, die Kalkhoff bei dem Endeavour 5.B Belt montiert hat.
Wem das Bike zu angestaubt wirkt, könnte es mit einer Intensivreinigung und/oder dem Tausch von Lenkergriffen und Sattel noch aufpolieren. Nötig erschien uns das nicht. Auch Verschleißteile wie Bremsen, Züge, Reifen oder der Riemenantrieb wirkten keinesfalls so, als wäre bald Ersatz fällig. Der spritzige E-Antrieb oder die Achtgang-Nabenschaltung arbeiteten ebenfalls tadellos. Was bei einem betagteren E-Bike zum Problem werden könnte, ist der Akku. Doch auch der zeigte sich in Topform. Nach einer pannenfreien 100-Kilometer-Tour im Eco-Modus waren laut Batteriestandanzeige noch zwei von fünf Balken übrig. Mit dem Kauf erhält der Kunde einige von Upway erstellte Prüfungsdokumente wie den Kapazitätsreport der Batterie. Laut diesem wies der 500-Wh-Akku noch 478 Wh beziehungsweise 95,6 Prozent Restkapazität auf. Der Praxistest bestätigte diese Angabe. Upway behauptet, jedes Bike in über 40 Punkten auf Zustand und Funktionalität zu überprüfen. Angesichts des Zustands, in dem sich unser Testexemplar befand, hatten wir nicht den Eindruck, dass dieser Check nicht gewissenhaft durchgeführt wird.
Außerdem war alles vollständig. Im Paket waren also noch Ladegerät und die Schlüssel - jeweils zwei für Speichen- und Akkuschloss - vorhanden. Montagewerkzeug und sogar ein Regenschutz für den Sattel mit Upway-Werbung waren ebenfalls dabei.
Womit wir eher nicht zufrieden waren, war allerdings der Fahrradtyp. Der Tiefeinsteigerrahmen, eine fast aufrechte statt nach vorne gebeugte Sitzposition, der breite und weiche Sattel - nun ja, das muss man mögen. Wie bei Online-Käufen üblich, kann man bei Nichtgefallen ein bei Upway bestelltes Bike innerhalb der Zwei-Wochen-Frist zurückgeben. Auf der Handelsplattform finden sich ja noch jede Menge Alternativen. Und viele Angebote, bei denen man einen ordentlichen Batzen Geld gegenüber dem Neukauf sparen kann. Auch aus ökologischer Sicht ist ein gutes gebrauchtes einem neuen E-Bike eigentlich vorzuziehen. Unser Kalkhoff Endeavour wirkte jedenfalls so, als würde es auch die nächsten 20.000 Kilometer locker wegstecken. Falls es dennoch Probleme gibt: Auf ein gebrauchtes E-Bike gewährt Upway noch 12 Monate Garantie, was deutlich mehr Vertrauen als beim privaten Gebrauchtkauf schafft. Â
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