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Autofahrer: Nur nicht ablenken lassen

Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) sind Autofahrer dazu verpflichtet, ihre Aufmerksamkeit voll und ganz aufs Fahren zu konzentrieren. Wodurch sie trotz Regel konformen Verhaltens dennoch abgelenkt werden können, weiß Andrea Häußler, Verkehrsexpertin und Mitglied der Geschäftsführung der TÜV SÜD Life Service GmbH.

Autofahrer: Nur nicht ablenken lassen
mid Groß-Gerau - Schon ein kurzer Blick auf das Navi lenkt die Aufmerksamkeit des Fahrers ab. Pexels / pixabay.com


Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) sind Autofahrer dazu verpflichtet, ihre Aufmerksamkeit voll und ganz aufs Fahren zu konzentrieren. Wodurch sie trotz Regel konformen Verhaltens dennoch ablenkt werden können, weiß Andrea Häußler, Verkehrsexpertin und Mitglied der Geschäftsführung der TÜV SÜD Life Service GmbH.

Sie weist darauf hin, dass auch Navigationssystem, Klimaanlage oder Autoradio, die ja genau für den Gebrauch während der Fahrt gedacht sind, bei der Bedienung den Blick des Fahrers ablenken können. Wer bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h nur eine Sekunde lang nicht auf die Straße schaut, legt fast 30 Meter im Blindflug zurück. Ein Fahrer, der dann in einen Unfall verwickelt ist, trägt immer eine Teilschuld - unabhängig vom Unfallhergang. Darüber hinaus kommt unter Umständen die Versicherung nicht für den Schaden auf.

Übrigens sind abgelenkte Fahrer nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern können aufgrund ihrer Fahrweise sogar Staus begünstigen. Telefonierende Fahrer achten dann zwar noch auf den Abstand zum Vorausfahrenden, nicht aber auf das Geschehen neben ihnen. Da sie häufig ihr Tempo wechseln, manchmal schleichen oder zu schnell fahren, plötzlich beschleunigen oder bremsen, sind sie für andere Verkehrsteilnehmer schlecht einzuschätzen. "Im besten Fall stellen sie damit ein Verkehrshindernis dar, im schlechtesten gefährden sie andere", so die Expertin.

Während mobile Telefonate leicht vermieden werden können, können beifahrende Kinder und Tiere auch routinierte Lenker unerwartet in Stress versetzen. Andrea Häußler rät: "Gerade bei Kleinkindern ist es ideal, wenn ein Erwachsener mit dem Kind hinten sitzen kann. Bei Babys, die noch rückwärts in der Schale transportiert werden, finden viele Fahrzeuglenker eine spezielle Spiegelkombination hilfreich, die auch während der Fahrt einen Blick auf das Kind auf der Rückbank ermöglicht."

Auch Haustiere dürfen nur gut gesichert transportiert werden, da einerseits auch der ruhigste Stubentiger bei einer Fahrt mal in Panik geraten könnte, andererseits ungesicherte Tiere bei einem Unfall den menschlichen Insassen lebensgefährlich werden können. Bevor es auf eine längere Urlaubsfahrt mit dem Hund geht, sollten kurze Strecken zur Eingewöhnung absolviert werden. Dann sinkt auch die Gefahr, dass der wachsame Hausgenosse den Fahrzeuglenker durch plötzliches Anbellen eines Nachbarfahrzeugs erschreckt.

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