Sonst noch was? - Imagesachen

Das richtige Image hilft mitunter, Dinge zu bewegen oder gar zu verkaufen. Das falsche schadet schon mal. Sogar, wenn man Präsident ist, oder sowas ähnliches.

Sonst noch was? - Imagesachen
Sonst noch was? Foto: SP-X

Autos werden bekanntlich nicht nur gekauft, weil man damit bequem von A nach B kommt. Der Käufer verbindet mit der Wahl von Fahrzeug und Marke üblicherweise auch eine Botschaft an Freunde und Bekannte, an die Nachbarschaft, überhaupt an alle, die schon mal hingucken und nicht zuletzt ans eigene Ego. Das mit dem Auto transportierte Image spielt eine wesentliche Rolle, egal ob es jetzt betont sportlich, umweltfreundlich, luxuriös, normal, fortschrittlich oder sonst was ist. Nicht zuletzt deshalb funktioniert ja Marketing überhaupt (manchmal).

Unser ehemaliger Freund Elon hat davon jahrelang gut gelebt. Seine Autos kombinierten das Image von Fortschritt und Umweltfreundlichkeit mit Leistung und Spaß, ein Mix, der in weiten Teilen der Welt Begehrlichkeiten weckte. Zuletzt taten sich allerdings immer mehr Lücken beim Image-Transport auf und allerspätestens seit Musk eine Art US-Präsident der nochmals skurril-peinlicheren Art spielt, hat sich das einstmals positive Image von Tesla gänzlich ins Negative verkehrt. Normale europäische Tesla-Kunden sehen sich etwa gezwungen, mit Aufklebern zu erklären, dass sie das Auto gekauft hätten, bevor Elon verrückt wurde. Andere kaufen erst gar nicht. Und die neuen Musk-Fans finden E-Autos eh doof.

Das hat natürlich Folgen. Der Aktienkurs, der eben noch an der Decke war, weil das Team Trump-Musk gewählt wurde, hat alle Gewinne wieder abgegeben und befindet sich weiter im Sinkflug. Derweil stehen sich viele, viele Cybertrucks die Räder platt. Musk reagiert darauf jetzt mit Rabatten von 4.000 oder 6.000 Dollar, je nach Ausführung. Das ist allerdings angesichts der Preise jenseits von 70.000 Dollar ein eher lächerlicher Nachlass und entsprechend scheint er auch zu wirken.

Jetzt hat sich schon Albern-Tuner Mansory des Themas angenommen und die Karre verbreitert und mit Flügeln versehen. Wir haben leichte Zweifel, ob derlei dem Abverkauf dienlich ist, werden das Thema aber im Auge behalten.

Wir seriösen Marketing geht, zeigt derweil Citroen. „Die Kampagne erzählt die faszinierende und spannende Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft zwischen einer jungen Frau und einem Außerirdischen“, heißt es in der Pressemitteilung. Bei letzterem handelt es sich weder um Trump noch um Musk, sondern um einen Mike, der am Ende den elektrischen Citroen C4 seinem intergalaktischen Raumschiff vorzieht. Was auch einigermaßen logisch ist. Mit so einem Raumschiff findet man schließlich in keiner Stadt der Welt einen gescheiten Parkplatz.

Der findet sich in München auch ohne Raumschiff nicht leicht, und wenn, kann dann doch noch einiges schief gehen. Wie zum Beispiel bei einem Ehepaar, dessen dreijähriges Kind im Auto eingesperrt wurde. Natürlich nicht mit Absicht. Aber wenn man die Tür in einem modernen Auto schließt, kann es passieren, dass sie auch gleich verriegelt. Blöd, wenn dann der Schlüssel im Auto liegt.

Zum Glück gibt es freundliche Helfer und nicht zuletzt die Feuerwehr. Die kann auch Sonderaufgaben übernehmen, für die sie eigentlich nicht ausgebildet ist. Wo der handelsübliche Kleinkriminelle zur Not einfach die Scheibe einschlägt, verbot sich derlei, handelte es sich bei dem Auto doch um einen Prototyp im Testwageneinsatz, und den wollte man ungern beschädigen. Zudem sind Scherben und Kinder im Auto keine gute Kombination.

Am Ende gelang es mit klassischem Autodiebwerkzeug, also einem langen Draht, und viel Feingefühl, die Bordelektronik zu aktivieren und das Auto zu öffnen. Geht doch. Und dem Image der Feuerwehr hat es sicher nicht geschadet. Vielleicht aber dem des Herstellers, den wir allerdings tatsächlich nicht kennen. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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