Europäische Union (EU)

Industrie kritisiert das PFAS-Verbot der EU

Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) gelten als die langlebigsten vom Menschen hergestellten Chemikalien und sind deshalb unter dem Beinamen 'Ewigkeits-Chemikalien' bekannt. Aufgrund gesundheitlicher Bedenken will die EU den Einsatz von PFAS verbieten. Dagegen laufen wiederum Industrieverbände wie der VDA Sturm.

Industrie kritisiert das PFAS-Verbot der EU
mid Groß-Gerau - Nach Ansicht des VDA ist für den Bau von Elektroautos (Foto: Opel Corsa-e) die Verwendung von PFAS unabdingbar. Mike Neumann / mid


Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) gelten als die langlebigsten vom Menschen hergestellten Chemikalien und sind deshalb unter dem Beinamen "Ewigkeits-Chemikalien" bekannt. Aufgrund gesundheitlicher Bedenken will die EU den Einsatz von PFAS verbieten. Dagegen laufen wiederum Industrieverbände wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) Sturm.

"Kein Windrad, kein Energiespeicher, kein E-Auto, keine Halbleiter. Ohne per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) lassen sich die Schlüsseltechnologien der Transformation zur Klimaneutralität nicht produzieren und damit die Energie- und Mobilitätswende nicht umsetzen" heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des VDA sowie der Verbände Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI).

Sie plädieren für eine differenzierte Betrachtung der Gruppe mit über 10.000 Stoffen. "Die Stoffe, für die es aktuell noch keinen Ersatz gibt und solche, von denen kein Risiko für Mensch und Umwelt ausgeht, sollen der Industrie weiterhin zur Verfügung stehen", heißt es weiter. Es dürfe nicht zu unverhältnismäßigen Verboten kommen. PFAS, von denen Risiken für Mensch und Umwelt ausgehen, sollten demgegenüber kontinuierlich substituiert werden, wie es bereits heute gängige Praxis sei.

"Die Elektromobilität ist die zentrale Technologie auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität der Zukunft und zentraler Teil des European Green Deals der EU.", sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Um das Ziel klimaneutraler Mobilität erreichen zu können, sei und bleibe der Einsatz von PFAS unverzichtbar. Ohne sie seien heute weder die bestehenden Fahrzeuge noch zukünftige Fahrzeugtechnologien denkbar - das geplante pauschale PFAS-Verbot drohe, zum Klimaschutz-Boomerang zu werden.

"Mit einer differenzierten Betrachtung dieser riesigen Stoffgruppe hingegen lassen sich Klima-, Umwelt und Gesundheitsschutz zusammenführen", sagt Müller. Die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie nähmen den verantwortungsvollen Umgang mit PFAS ernst und würden dies auch in Zukunft tun.

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