Automobil

Dekra Verkehrssicherheitsreport 2023

Seit fast 100 Jahren arbeitet Dekra für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Jetzt präsentiert das Unternehmen den Verkehrssicherheitsreport 2023.


Seit fast 100 Jahren arbeitet Dekra für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Jetzt präsentiert das Unternehmen den Verkehrssicherheitsreport 2023.

Mit der zunehmenden Digitalisierung des Straßenverkehrs steht die Gesellschaft an der Schwelle der wohl größten Mobilitäts-Revolution seit der Erfindung des Automobils. Software und Elektronik übernehmen immer mehr Aufgaben und machen das Auto zur rollenden High-Tech-Maschine.

Die Erwartungen an die technologische Entwicklung in Sachen Sicherheit sind enorm. Im gleichen Atemzug werden aber auch Bedenken mit Blick auf potenzielle neue Risiken geäußert. "Es ist wichtig, das gesamte Mobilitätssystem im Auge zu behalten, ebenso wie die wechselseitige Wirkungsdynamik. Die Rolle des Fahrers wird sich wandeln, und mit ihr das Gesamtsystem der Mensch-Maschine-Schnittstelle im Fahrzeug", betonte Jann Fehlauer, Geschäftsführer der Dekra Automobil GmbH, bei der Vorstellung des Dekra Verkehrssicherheitsreports 2023 "Technik und Mensch" in Berlin.

Abgelenkt, übermüdet, überfordert - die Liste der gängigen Ursachen von Verkehrsunfällen ließe sich beliebig fortsetzen. Oder stark komprimieren: Faktor Mensch. Nach polizeilichen Verkehrsunfallanzeigen der Polizei sind fast alle Verkehrsunfälle mit menschlichem (Fehl-)Verhalten erklärbar. Mängel in Sachen Infrastruktur oder gar Technik werden nur in den seltensten Fällen als ursächlich oder mitursächlich genannt. Die Übertragung möglichst aller Fahraufgaben auf die Fahrzeuge gilt daher für viele als das beste Mittel zur Unfallprävention.

In Sachen Unfallvermeidung ist mit Blick auf die "Vision Zero", die viele Staaten der Welt bis zum Jahr 2050 verfolgen, - also das Ziel eines sicheren Straßenverkehrs, in dem es bei Unfällen möglichst keine Getöteten und Schwerverletzten mehr gibt - noch viel zu tun.

Das zeigt allein schon ein Blick auf die Entwicklung in der EU. Wie Fehlauer ausführte, reduzierte sich hier zwar die Zahl der Verkehrstoten von 2001 bis 2020 um fast 63,5 Prozent von 51.400 auf 18.800. Allerdings stagnieren die Zahlen seit ungefähr 2012, der historische Tiefstand im Jahr 2020 lässt sich vor allem mit Einflüssen der Pandemie erklären. Seitdem steigen die Zahlen wieder an - auf 19.900 im Jahr 2021 und 22.600 im Jahr 2022. Der prozentuale Rückgang gegenüber 2001 schrumpft damit auf nur noch 56 Prozent. Weltweit schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO die Zahl der jährlichen Verkehrstoten auf aktuell rund 1,3 Millionen.

Antonio Avenoso, Geschäftsführer des Europäischen Verkehrssicherheitsrats (ETSC), macht sich in seinem Statement für die EU-weite Meldepflicht von Unfällen mit Beteiligung von Systemen für assistiertes und automatisiertes Fahren stark - ebenso wie für eine zentrale Behörde für die Erfassung der so gesammelten Daten, die Überwachung detaillierter Unfalluntersuchungen und die Aufsicht über die sichere Einführung neuer Technologien. "Falls Computercodes oder Sensoren ein Problem verursachen, das zu einem Unfall beigetragen hat, müssen wir das wissen, damit wir zukünftige Probleme vermeiden können", so Avenoso.

Der Dekra Verkehrssicherheitsreport 2023 "Technik und Mensch" steht online unter www.dekra-roadsafety.com zum Download zur Verfügung.

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