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Luftverkehrsnachfrage noch rückläufig

Der Flughafenverband ADV hat in Berlin die Verkehrszahlen für das erste Quartal 2023 veröffentlicht. Streiks, steigende Standortkosten und die anhaltenden, internationalen Krisen führten zu einer gebremsten Verkehrsentwicklung an deutschen Flughäfen.

Luftverkehrsnachfrage noch rückläufig
mid Groß-Gerau - Der Flughafenverband ADV hat in Berlin die Verkehrszahlen für das erste Quartal 2023 veröffentlicht. Pixabay


Der Flughafenverband ADV hat in Berlin die Verkehrszahlen für das erste Quartal 2023 veröffentlicht. Streiks, steigende Standortkosten und die anhaltenden, internationalen Krisen führten zu einer gebremsten Verkehrsentwicklung an deutschen Flughäfen.

Im ersten Quartal des Jahres 2023 wurden an den deutschen Flughäfen knapp 34,95 Millionen Passagiere (an+ab) gezählt. Mit +58,8 Prozent verzeichnen die Flughäfen im Vergleich zum Omikron-geprägten Vorjahreszeitraum 2022 ein intensives Wachstum.

Doch noch immer fehlen 30 Prozent der Reisenden gegenüber dem Vorkrisenniveau. Mit dieser Entwicklung liegt Deutschland am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte. Die Entwicklung der angebotenen Sitze liegt in Deutschland um mehr als zehn Prozent hinter den europäischen Nachbarstaaten zurück.

4,71 Millionen Passagiere flogen innerdeutsch. Das sind +71,7 Prozent zum Vorjahr, gegenüber Januar bis März 2019 entspricht dies weiterhin einem Verlust von -56,7 Prozent.

Der Europa-Verkehr bleibt stabil mit 22,27 Millionen Passagieren (+50,2 Prozent zum Vorjahr, gegenüber Januar bis März 2019 fehlen noch 26,2 Prozent der Reisenden).

Die Interkont-Nachfrage (7,88 Millionen Passagiere) ist mit +80,3 Prozent zum Vorjahr auf Wachstumskurs. Gegenüber dem Vergleichszeitraum aus 2019 bleibt noch ein Minus von 18,7 Prozent.

Die gewerblichen Flugbewegungen halten mit +12 Prozent (gegenüber 2022) den Wachstumstrend.

Im ersten Quartal 2023 wurden 1,15 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen. Das ist ein Minus von 9,7 Prozent gegenüber 2022. Die unsichere wirtschaftliche Gesamtsituation strapaziert weiterhin die globalen Lieferketten.

Zur Verkehrsentwicklung erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel: "Es ist ein Wachstum mit angezogener Handbremse. Die zahlreichen streikbedingten Flugausfälle der letzten Monate haben die Entwicklung des Luftverkehrsaufkommens gedämpft."

Sorgenvoll blickt Beisel auf die steigenden, regulativ bedingten Standortkosten von bis zu 30 Prozent: "Der Flughafenstandort Deutschland wird im europäischen Wettbewerb um neue Strecken zusehends unattraktiv für Airlines. Für die Entscheidung, eine neue Flugstrecke an einem Flughafen aufzunehmen, sind auch die Standortkosten durch staatliche Abgaben, Gebühren und Steuern eine wichtige Größe. In der Folge verliert Deutschland - zum Nachteil von Wirtschaft und Privatreisenden - an Konnektivität. Diesem Trend muss Einhalt geboten werden."

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