Ratgeber: Diebstahlschutz per Tracking - Das Fahrrad an der virtuellen Leine

Wird das wertvolle Fahrrad gestohlen, lässt es sich per GPS-Tracking leicht wiederfinden, so die landläufige Vorstellung. Doch das ist nicht immer so einfach.

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Mit einem eingebauten GPS-Tracker lässt sich im Falle eines Diebstahls das Fahrrad orten Foto: Its my bike

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Fahrrad mit einem Gerät zur Standortbestimmung auszustatten. Mit einem versteckt am Fahrrad eingebauten GPS-Tracker lässt sich im Falle eines Diebstahls der Weg des gestohlenen Rades per Satellitennavigation nachverfolgen und der neue Abstellort ermitteln. Eine günstigere Nachrüstlösung sind Tracker, die auf der Idee von Apples Airtag basieren und Bluetooth und Cloud nutzen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Einige hochwertige E-Bikes sind schon ab Werk mit der GPS-Technik ausgestattet, hier ist der Vorteil, dass das Gerät an den E-Bike-Akku angeschlossen ist. Denn GPS-Tracker brauchen Strom - und eine SIM-Karte, für die gegebenenfalls weitere Kosten entstehen.

Die Nachrüstlösungen sind sehr vielfältig; von kleinen, günstige GPS-Trackern (um 50 Euro), in die eine separate SIM-Karte eingelegt werden muss bis zu bequemen Paketen mit Datentarif (1-3 Jahre) für rund 200 Euro wie bei BikeTrax von Power Unity oder It's my Bike der Firma IoT Venture aus Darmstadt, letzteres wird beim Fahrradhändler in die Antriebseinheit integriert. Darüber hinaus gibt es smartes Zubehör mit integriertem GPS-Tracker wie das smarte Speichenschloss ,,I Lock it" (200 Euro inkl. Datentarif).

Will man den GPS-Tracker am Fahrrad verborgen montieren, damit es von Dieben nicht so leicht entdeckt und dann entfernt werden kann, muss es sehr klein sein; das hat Auswirkungen auf die Akku-Kapazität. Bei manchen Trackern steht bereits ein Aufladen nach rund einer Woche an, so der Pressedienst-Fahrrad. Weitere Lösungen sind Tracker, die an der Fahrradbeleuchtung montiert und über den Nabendynamo gespeist werden; auch das Laden über einen E-Bike-Akku ist möglich.

Als kostengünstigere Alternative zur den GPS-Trackern gelten Geräte, die auf der Idee des Airtags von Apple basieren. Der Airtag (39 Euro) sendet ein Bluetooth-Signal aus, das jedes Apple-Gerät aufnehmen kann. Die Geräte schicken dann den Standort über die iCloud anonym an die ,,Wo-ist"-App des Airtag-Besitzers. Außer der Anschaffung entstehen keine zusätzlichen Kosten. Für Android-Nutzer bietet Samung mit dem Smarttag (40 Euro) einen ähnlichen Service an. Nachteil: Die Nutzer sind darauf angewiesen, dass sich ein Apple- oder Samsung-Gerät in der Nähe ihres Fahrrads befindet, mit der sich das Tag verbinden kann - nur dann sendet es einen Standort. Um den Airtag zu verstecken, bietet der Zubehörhandel diverse Möglichkeiten: Bei der Airbell der gleichnamigen Firma (20 Euro) lässt sich der Airtag in der Klingel verbergen, beim Matrix Saddle Tagger von Lezyne (20 Euro) ist die Halterung unter dem Flaschenhalter oder am Sattel versteckt.

Übrigens: Heimliches Tracken ist in Deutschland, außer in Notfällen, verboten, informiert der Pressedienst Fahrrad. Einzig zur Eigensicherung von Fahrzeugen ist ein Tracker erlaubt, eine heimliche Überwachung von anderen Personen allerdings auch nicht gestattet. Stellt man den Diebstahl des Fahrrads fest, sollte man schnell die Polizei einschalten und nicht selbst auf die Suche gehen. Mit einem hochwertigen Fahrradschloss sollte das Rad trotz Tracker immer angeschlossen werden, denn die GPS-Funktion kann erschwert werden, wenn das Rad in einem Keller versteckt oder außer Landes gebracht wird.

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