Bußgeld

TÜV-Verband fordert mehr Strenge bei Alkohol am Steuer

Alkohol ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verunglückten im Jahr 2021 in Deutschland 16.426 Menschen bei Unfällen unter Alkoholeinfluss, 165 von ihnen starben. Damit kam fast an jedem zweiten Tag ein Mensch durch Alkohol am Steuer ums Leben. Der TÜV-Verband sieht dringenden Handlungsbedarf, um Alkoholfahrten zu verhindern.

TÜV-Verband fordert mehr Strenge bei Alkohol am Steuer
mid Groß-Gerau - Es besteht dringender Handlungsbedarf, Alkoholfahrten zu verhindern. Spoba / pixabay.com


Alkohol ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verunglückten im Jahr 2021 in Deutschland 16.426 Menschen bei Unfällen unter Alkoholeinfluss, 165 von ihnen starben. Damit kam fast an jedem zweiten Tag ein Mensch durch Alkohol am Steuer ums Leben. Der TÜV-Verband sieht dringenden Handlungsbedarf, um Alkoholfahrten zu verhindern.

Zu den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Unfallzahlen unter Alkoholeinfluss im Jahr 2021 sagt Marc-Philipp Waschke, Referent Verkehrssicherheit, Fahrerlaubnis und Fahreignung beim TÜV-Verband:

"Nachdem die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland im Jahr 2021 aufgrund des niedrigen Verkehrsaufkommen in der Corona-Pandemie auf einen historischen Tiefststand gesunken war, erwartet das Statistische Bundesamt, dass sie im Jahr 2022 um rund neun Prozent steigen wird. Mit den heute veröffentlichen Zahlen zu den alkoholbedingten Verkehrsunfällen ergibt sich ein trauriges Gesamtbild."

Der TÜV-Verband sieht dringenden Handlungsbedarf, um Alkoholfahrten zu verhindern. "In den kommenden Jahren gilt es, mit Nachdruck dem wieder steigenden Unfallniveau entgegenzuwirken und mittelfristig die Zahl der Verkehrstoten auf null zu senken. Insbesondere Alkoholfahrten müssen konsequent verhindert werden", betont Waschke.

Auch heute unterschätzen Kraftfahrer das Risiko von Alkohol am Steuer zu oft oder nähmen die verhältnismäßig milden Strafen billigend in Kauf. Eine Debatte über strengere Sanktionen wie höhere Bußgelder und Führerscheinentzug sei daher dringend notwendig. Auch die rechtzeitige Intervention durch die Fahreignungsbegutachtung solle gestärkt werden.

Der TÜV-Verband fordere seit längerem eine Senkung des Blutalkoholwerts für die Anordnung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) von 1,6 Promille auf 1,1 Promille - bereits ab diesem Wert würden Verkehrsteilnehmer als absolut fahruntüchtig gelten.

Eine Absenkung des Grenzwertes sei auch in Anbetracht der gemessenen Blutalkoholwerte von Unfallfahrern sinnvoll. Laut Statistischem Bundesamt hätten 70,4 Prozent der Pkw-Fahrer, die 2021 unter Alkoholeinfluss an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt waren, zum Zeitpunkt der Blutentnahme einen Blutalkohol-Wert von mindestens 1,1 Promille besessen, jeder fünfte alkoholisierte mehr als 2,0 Promille.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ereignen sich Alkoholunfälle besonders häufig an Wochenenden. Im Jahr 2021 ereigneten sich fast die Hälfte der Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter Alkoholeinfluss am Samstag oder Sonntag (45,8 Prozent). Darüber hinaus gab es an Feiertagen, wie zum Beispiel Neujahr oder Christi Himmelfahrt, außergewöhnlich viele Alkoholunfälle. Waschke fordert, dass mit Blick auf den Jahreswechsel die polizeilichen Kontrollen vor allem rund um Silvester deutlich erhöht werden sollten.

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