Kreisverkehr: Sicherer und geschmeidiger als die Kreuzung

Inzwischen ersetzen Kreisverkehre auch hierzulande zunehmend Kreuzungen mit und ohne Ampeln. Ursache dafür sind Ergebnisse der Unfallforschung: Danach sorgen Kreisverkehre in der Regel für einen sichereren und flüssigeren Verkehrsablauf im Vergleich mit anderen Verkehrsführungen an Knotenpunkten, so die Erfahrung der Verkehrsexperten und der Unfallforschung der Versicherer (UDV).

Kreisverkehr: Sicherer und geschmeidiger als die Kreuzung
mid Groß-Gerau - Kennt man die Regeln, ist der Kreisverkehr eine sinnvolle Alternative zur Kreuzung. Goslar Institut


Inzwischen ersetzt Kreisverkehre auch hierzulande zunehmend Kreuzungen mit und ohne Ampeln. Ursache dafür sind Ergebnisse der Unfallforschung: Danach sorgen Kreisverkehre in der Regel für einen sichereren und flüssigeren Verkehrsablauf im Vergleich mit anderen Verkehrsführungen an Knotenpunkten, so die Erfahrung der Verkehrsexperten und der Unfallforschung der Versicherer (UDV).

Wer nun aufgrund ihrer Präsenz annimmt, Kreisverkehre müssten etwa in Frankreich oder England erfunden worden sein, dürfte überrascht sein: Denn der um 1899 errichtete Görlitzer Brautwiesenplatz gilt als der vermutlich erste Kreisverkehr weltweit. Erst 1904 folgte in New York der Columbus Circle und 1907 in Paris der Kreisel rund um den Arc de Triomphe. Der größte Kreisverkehr der Welt soll sich im malaysischen Putrajaya befinden mit einem ellipsenförmigen Umfang von 3,4 Kilometern.

Auch hierzulande haben die Verkehrsplaner unterdessen eingesehen, dass der Verkehr in Kreiseln in der Regel flüssiger und sicherer fließt als an Kreuzungen mit oder ohne Ampeln bzw. entsprechender Beschilderung. Demzufolge schießen in Deutschland seit geraumer Zeit Kreisverkehre "wie Pilze aus dem Boden", nicht immer ohne Vorbehalte.

Als Hauptkritikpunkte an den Kreiseln wird meist angeführt, dass die Kreisverkehre für Radfahrer vielfach kein Plus an Sicherheit bedeuten würden, dass Busse und LKW mit kleinen innerstädtischen Kreisverkehren Probleme hätten, der größere Platzbedarf von Kreiseln im Vergleich mit Kreuzungen und dass viele Autofahrer mit den Regeln der Kreisverkehre nicht klarkämen.

Dabei ist eigentlich alles ganz simpel: In einem klassischen einfachen Kreisverkehr haben immer die Fahrzeuge im Kreisel Vorfahrt. Gleiches gilt für Radfahrer im Kreisverkehr. Deshalb stehen vor jeder Einfahrt in das Rondell ein Verkehrsschild mit den drei kreisförmig angeordneten Pfeilen auf blauem Grund (für Kreisverkehr) und das Verkehrszeichen mit dem auf der Spitze stehenden Dreieck mit rotem Rahmen auf weißem Grund (Vorfahrt gewähren).

Nicht mehr ganz so einfach geht es in einem zweispurigen Kreisverkehr zu: Hier gilt, dass sich jene Fahrzeuge, die an der nächsten oder übernächsten Ausfahrt den Kreisverkehr wieder verlassen wollen, rechts, also in der äußeren Spur des Kreisels einordnen sollen. Wer erst später raus will, kann die innere Kreisspur wählen, muss aber vor dem Verlassen des Kreisverkehrs rechtzeitig auf die äußere Spur wechseln.

Beim Fahrspurwechsel in einem Kreisel muss jeder Fahrer den Blinker setzen. Vor dem Ausfahren aus dem Kreisel haben alle Fahrer zu blinken, nicht hingegen beim Einfahren in das Rondell. Abweichende Vorfahrtsregeln gelten bei einem "unechten" Kreisverkehr, im Amtsdeutsch einem kreisförmigen Knotenpunkt. Solche Kreisel finden sich hin und wieder in Wohngebieten. Sie sind leicht an den fehlenden Verkehrsschildern "Kreisverkehr" zu erkennen. Bei derartigen Rondellen gilt "rechts vor links", der Einfahrende hat also Vorrang. Hier muss der Blinker beim Ein- und Ausfahren gesetzt werden.

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