Führerschein

Halbe Million Fahrverbote 2018

Für das Jahr 2018 zählte das Statistik-Portal 'Statista' in Deutschland exakt 464.179 erteilte Fahrverbote. Der TÜV Süd nimmt das zum Anlass, noch einmal gründlich aufzuklären.


Für das Jahr 2018 zählte das Statistik-Portal "Statista" in Deutschland exakt 464.179 erteilte Fahrverbote. Oft sind dem Führerscheinentzug starker Alkohol- oder Drogenkonsum vorausgegangen. Der TÜV Süd nimmt das zum Anlass, noch einmal gründlich aufzuklären. Wichtige Frage: Ab wann ist der Lappen weg? Denn wenn das passiert, ist der Jammer groß.

Der Schock nach dem Entzug der Fahrerlaubnis sitzt bei manchen tief. Viele überdenken ihre Gewohnheiten und setzen alles daran, ihr Leben zu ändern. Dies beginnt, wer wieder Auto fahren möchte, mit der Beantragung einer Wiedererteilung des Führerscheins und einer Anmeldung zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU).

"Wenn unter Alkoholeinfluss gefahren wurde, stellt sich die Frage nach dem Ausmaß des Alkoholproblems", sagt Andrea Häußler vom TÜV Süd. Wenn keine weiterreichende Alkoholgefährdung vorliege, reiche oftmals eine grundlegende Änderung der Trinkgewohnheiten. Bei Drogenkonsum und Alkoholabhängigkeit sehe das anders aus: Dann sei der Nachweis einer längerfristigen Abstinenz vor der MPU erforderlich. "Mit Abstinenzchecks und Drogenscreenings von TÜV Süd können Betroffene bei der MPU verwertbare Nachweise vorlegen", so Häußler.

Ein gänzlicher Verzicht auf Alkohol sei nicht immer notwendig, teilt der TÜV mit. Aber viele Menschen würden sich bewusst für die Abstinenz entscheiden, weil es für sie der sicherste Weg sei. Zudem tun sie damit auch etwas für ihre Gesundheit. Die Verhaltensänderung ist der Anfang, der Nachweis der Abstinenz ist der nächste Schritt.

Ein Urintest gibt Aufschluss über die Trinkgewohnheiten. Hier wird im laborchemischen Nachweis der Ethylglucuronid-Wert (EtG) im Urin bestimmt. Dies ist ein Abbauprodukt von Alkohol. Folgen mehrere Kontrollen hintereinander und es kann kein EtG im Urin nachgewiesen werden, so ist dies der Hinweis, dass in den Tagen vor der Kontrolle kein Alkohol getrunken wurde. In der Regel erfolgt die Abstinenzdokumentation für Führerscheinfragen über einen Zeitraum von einem halben Jahr mit vier Kontrollen oder mit sechs Kontrollen innerhalb eines ganzen Jahres.

Für den Nachweis auf Drogenverzicht gibt es zwei verschiedene Analyseverfahren. Diese sind eine Haaranalyse oder der Nachweis über eine Urinprobe. Dazu erklärt Andrea Häußler: "Drogen, Medikamente und Alkohol gelangen über den Blutkreislauf in die Haarpapillen. Die Abbauprodukte lagern sich während des Verhornungsprozesses in der Haarstruktur ein." Nach neun bis 14 Tagen kommen sie an die Hautoberfläche und können dann im Labor nachgewiesen werden. TÜV Süd bietet Komplettpakete für den Abstinenzcheck vor der MPU an und hält online umfangreiche Informationen für Betroffene bereit.

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