Tanken wieder etwas teurer
Gegenüber der Vorwoche haben sich die Preise an den Zapfsäulen weiter nach oben bewegt. Nach aktueller Auswertung
Elektromobilität. Photo: Pro Motor/Volz via Autoren-Union Mobilität
Die Zahl der Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) steigt seit Jahresbeginn, die Stimmung im Kfz-Gewerbe hellt das aber nicht auf. Laut der aktuellen Halbjahresumfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) bewerten Autohäuser und Kfz-Werkstätten ihre Geschäftslage, Umsatzaussichten und die Auftragslage für E-Fahrzeuge mit Zurückhaltung. „Die wachsende Zahl an BEV-Neuzulassungen täuscht über die Realität im Handel hinweg“, erklärt ZDK-Präsident Thomas Peckruhn. „Was statistisch als Erfolg erscheint, ist in der Realität häufig das Ergebnis von Eigenzulassungen durch Hersteller und Händler, Flottengeschäften oder taktischen Maßnahmen – nicht aber von echten Kundennachfragen im Handel.“ Die private Pkw-Nachfrage seit in den vergangen zwei Jahren rückläufig gewesen, die gewerblichen Zulassungen stagnierten.
Laut ZDK-Konjunkturumfrage haben die Bestellungen von BEV und Plug-in-Hybriden seit Jahresbeginn sowohl im Privat- als auch im Flottenbereich trotz steigender Erstzulassungen an Dynamik verloren. Die Zulassungsstruktur des KBA zeige, dass die BEV-Wachstumsraten „überzeichnet“ seien: Im ersten Halbjahr hätten sich die Eigenzulassungen batterieelektrischer Autos durch Hersteller und Handel im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2023 mehr als verdoppelt – auf 65.401 Fahrzeuge.
Allein die Eigenzulassungen der Hersteller haben sich nach Angaben des Branchenverbandes dabei in zwei Jahren vervierfacht. Gleichzeitig ging die Zahl privater BEV-Neuzulassungen um neun Prozent auf 82.294 Fahrzeuge zurück. Auch bei Hinzunahme der jüngst vom KBA veröffentlichten Julizahlen ändere sich dieses Bild kaum. Ein Vergleich der kumulierten Zulassungen von Januar bis Juli der Jahre 2023 und 2025 zeige, dass die gewerblichen Zulassungen von rein batterieelektrischen Fahrzeugen um fast ein Prozent geschrumpft seien, wenn die Eigenzulassungen der Hersteller und Händler herausgerechnet werden. Die privaten Neuzulassungen im gleichen Zeitraum liegen demnach fast fünf Prozent hinter 2023 zurück.
„Das ist ein klares Warnsignal. Die Politik nimmt diese Absatzkrise nicht wahr, weil sie nur auf die Entwicklung der amtlichen Zulassungszahlen schaut“, betont Peckruhn. „Wenn wir die Elektromobilität dauerhaft im Markt verankern wollen, brauchen wir jetzt gezielte Anreize – insbesondere für Privatkunden. Superabschreibungen und höhere Listenpreissätze für die ermäßigte Dienstwagensteuer für Elektrofahrzeuge wirken nur bei den gewerblichen Zulassungen. Ohne neue Impulse wird keine Trendwende erreicht.“
Vier von fünf befragten Betrieben bewerten die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität als unzureichend. Je größer der Betrieb, desto ausgeprägter die Kritik – besonders Unternehmen mit vielen Beschäftigten fordern ein entschlosseneres politisches Handeln. Ganz oben auf der Wunschliste der Kfz-Branche: sinkende Strompreise, ein schnellerer Ausbau der Ladeinfrastruktur und mehr Transparenz bei den Ladetarifen. Das sind mit deutlichem Abstand die Top-Forderungen an die Politik.
„Die Umfrageergebnisse sprechen eine klare Sprache: Wir brauchen dringend eine breitangelegte Förderung insbesondere privater Elektroautos, die den Namen auch verdient. Das wäre mindestens die versprochene Senkung der Stromsteuer und der Netzentgelte für alle Konsumenten. Die aktuellen Maßnahmen der Koalition sind unzureichend und einseitig nur auf hochpreisige E-Dienstwagen ausgerichtet“, so Peckruhn. „Unsere Betriebe investieren seit über zehn Jahren in Ausbildung und Ausrüstung für E-Mobilität. Wir geraten ökologisch, technologisch und wirtschaftlich ins Hintertreffen, wenn diese Technologie jetzt nicht hochläuft.“
Um die CO2-Flottenziele bis 2035 zu erreichen, bräuchte man bereits jetzt rund 100.000 zusätzliche BEV-Neuzulassungen, um einen Marktanteil von etwa 25 Prozent bei den Neuzulassungen zu erreichen.
Auch die Umsatzerwartungen der Kfz-Branche für das zweite Halbjahr sind eher pessimistisch. Über die Hälfte der größeren Betriebe bezeichnen sie als „schlechter“ oder „eher schlechter“. Kleine und mittlere Betriebe sind etwas zuversichtlicher. Das dürfte auch daran liegen, dass bei größeren Autohäusern der Umsatz vor allem über das Neuwagengeschäft generiert wird, während mittlere und kleinere Betriebe stärker von Werkstattaufträgen leben. (aum)
Gegenüber der Vorwoche haben sich die Preise an den Zapfsäulen weiter nach oben bewegt. Nach aktueller Auswertung
Das Auto ist das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel in Deutschland. Insgesamt 472,2 Milliarden Kilometer legte die
Trotz anhaltend steigender Neuzulassungen vollelektrischer Fahrzeuge (BEV) bleibt der private Markt für E-Autos das