Sonst noch was? - Manchen kann man helfen

Wenn man den einen zu alt zum Forschen ist, könnte man anderen helfen, neue Lösungen zu finden. Wie überhaupt helfen in war diese Woche. Sogar in Washington.  

Sonst noch was? - Manchen kann man helfen
Sonst noch was? Foto: SP-X

Das Netz ist üblicherweise ja voll von allerlei Unsinn, mal lustig ausgedacht, mal einfach dämlich und da sind die weit verbreiteten Fakenews noch gar nicht dabei. Aber manches in der realen Welt ist aktuell so irre, dass man es eigentlich für KI-generierte Falschnachrichten halten müsste. Und man muss ob der technischen Möglichkeiten schon aufpassen, was nun echt ist und was nicht, wie man dieser Tage an einem komplett künstlich erzeugten Werbespot mit bewegten Bildern und Menschen aus 100 Jahren sehen konnte.  

Wenn wir derlei kreieren wollten, kämen wir vielleicht auf die Idee, Donald Trump als schmierigen Autohändler mit Fähnchenparkplatz darzustellen, der vor dem Weißen Haus einen Tesla lobt. Blödsinn eben. Bis wir genau das gesehen haben. Im echten TV.  

Kraft seiner langjährigen Fernseherfahrung gibt der Potus in Doppelrolle sehr gekonnt einen Schmierlappen von Autohändler und einen dummen Käufer, um seinem Kumpel Elon zu helfen. Der hat jüngst etliche Milliarden an Aktienvermögen verloren, weil ein nicht ganz kleiner Teil der Menschheit seine Autos aktuell nicht mehr ganz so toll findet, weil Elon eben Elon ist.  

Wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht zu sorgen. Aufkleber mit der dem Slogan „Ich kaufte dieses Auto, bevor Elon verrückt wurde“ sind inzwischen der Renner unter Tesla-Fahrern, wenn sie nicht gleich das Markenlabel überkleben und Honda oder Toyota draufschreiben. Die Aufkleber-Idee hat nun Kia-Norwegen aufgegriffen und für die eigenen Modelle einen Sticker mit der Aufschrift „Ich kaufte dieses Auto, nachdem Elon verrückt wurde“ auf den Markt gebracht. Das Image ist jedenfalls nachhaltig beschädigt. Ein uns bekannter Chef einer Energieberatungsagentur sorgt sich gerade um seinen Fuhrpark von 15 Modell Y, weil man damit nicht mehr gut bei Kunden vorfahren könne.  

Derlei Probleme hat man mit einem VW noch nicht. Zumal die Wolfsburger gerade auf einer Erfolgswelle schwimmen. Gut, der Absatz von Autos ging im vergangenen Jahr etwas zurück, aber dafür gab es Rekorde bei einem Produkt, dass nun wirklich fast jeder gut findet.  

Satte 8,552 Mio. Currywürste hat VW 2024 in Kantinen und Supermärkten verkauft. Tendenz steigend. Und jede Menge Potential. Denn der Absatz von Currywurst leidet nicht unter Zöllen. Ausländische Märkte sind, soweit wir das beurteilen können, noch gar nicht erschlossen. In manchen Weltregionen müsste vielleicht die Rezeptur angepasst werden. Aber wofür gibt es eine Forschungsabteilung.  

Und falls die gerade überlastet sein sollte, BMW schickt gerade seinen Forschungschef in den Ruhestand, weil man mit 60 zu alt ist für so einen Job. Der könnte sicher hilfreich eingreifen und noch ein wenig Weißwurstwissen beisteuern.  

Apropos alt. Während hierzulande das Durchschnittsalter der Autoflotte immer weiter nach oben geht, schiebt Indien dem Alterswachstum von Autos mit Verbrennungsmotor einen Riegel vor. Zumindest in Delhi. Wer dort einen Verbrenner fährt der 15 Jahre oder älter ist, bekommt ab Ende März an den Tankstellen keinen Sprit mehr. Dadurch soll der Smog in der Metropolregion verringert werden.  

Damit die Elektrifizierung der Flotte insgesamt schneller vonstatten geht, setzt die Regierung um, was schon länger beschlossen war. Fahrverbote für alte Diesel beispielsweise. Allein mit der Drohung dazu fing - soweit wir uns erinnern - bei VW der Siegeszug der Currywurst an. Mit Curry kennt man sich in Indien übrigens aus. Jetzt müsste man nur noch eins und eins zusammenzählen. Falls es dabei hapert, empfehlen wir eine Bitte um Hilfe beim stabilen Wirtschaftsgenie in Washington, dem mit dem Fähnchenhandel vor der Tür. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

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