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Familiäre Unterstützung für den Polestar 2 Arctic Circle: Zum Einzelstück von 2022 haben sich jetzt als Geschwister artverwandte Unikate der Modelle 3 und 4 gesellt – mit teils ungewöhnlichen Designlösungen und jeder Menge nützlicher Zutaten.
Arctic Family on Ice (v. l.): die Einzelstücke der Polestar-Modelle 4, 3 und 2 Foto: Polestar
Die E-Autobauer mit dem Polarstern als Logo sind ursprünglich als Performance-Abteilung der großen Schwester Volvo gestartet. Und diese Herkunft mit einem Hang zu reichlich Leistung und einem sehr fahrdynamischen Anspruch ist den bisher drei Serienmodellen durchaus anzumerken – allerdings in alltagstauglicher Ausprägung. Um am praktischen Beispiel zu demonstrieren, was jenseits der bekannten Talente noch so alles in den drei Polestar-Modellen schlummert, wurde die Arctic Family aus der Taufe gehoben. Basis sind jeweils die Versionen mit Performance-Paket, 2er, 3er und 4er leisten 350 kW/476 PS, 380 kW/517 PS und 400 kW/544 PS, das maximale Drehmoment liegt zwischen 686 und 910 Nm.
Das oberste Ziel von Joakim Rydholm, Head of Driving Dynamics bei Polestar, dem hauseigenen Designteam und diversen Technologiepartnern war klar definiert. Es galt, mit der arktischen Familie den Fahrspaß zu heben. Das zeigen die drei ungleichen Geschwister schon äußerlich deutlich. Etwa durch ihre erhöhte Bodenfreiheit mit individuell einstellbaren 3-Wege-Stoßdämpfern von Öhlins, speziellen Pirelli-Winterreifen (Scorpion All Terrain Plus) mit je bis zu 300 vier Millimeter langen Spikes, 19 beziehungsweise 20 Zoll großen Felgen, quadratischen Frontscheinwerfern und knapp geschnittenen Recaro-Schalensitzen. Dazu kommt noch praktisches Zubehör wie Ski- und Dachgepäckträger, Aufbewahrungsboxen, Reservereifen auf dem Dach und Bergungsausrüstung.
Bei der Mitfahrt auf dem blanken Eis-Track bei Jokkmokk in der Nähe des Polarkreises zeigt die Kombination aus reichlich Leistung und viel Feinschliff Wirkung. Die bis zu gut 2,5 Tonnen schweren E-Mobile lassen sich mit beeindruckendem Tempo durch die Kurvenkombinationen scheuchen, die Grenzen der Physik scheinen ein ordentliches Stück verschoben zu sein. Limitierendes Element sind in dieser Situation eher die Magennerven der Passagiere als die Fliehkräfte.
Zugegebenermaßen ist dieser Auftritt zu einem Großteil den kräftigen Vier-Millimeter-Nägeln in den Laufflächen zu verdanken, die sich geradezu ins blanke Eis verbeißen. Bei den zuvor absolvierten Testfahrten mit den serienmäßigen Polestar 2-, 3- und 4-Versionen mit „normalen“ Spikesreifen mit rund einem Millimeter langen Stahlstiften war noch erheblich mehr Lenkaufwand nötig, um in einigermaßen ansehnlichen Drifts um die Ecken zu kommen. Als pflegeleichtester Typ erwies sich dabei der Polestar 3 mit aktivem Fahrwerk, Luftfederung und kräftig in den Kurven unterstützendem Torque Vectoring. Er ließ sich mit dem geringsten Lenkaufwand und am präzisesten zügig durch den Parcours steuern. Polestar 2 und 3 erforderten eine Portion mehr Präzision am Fahrpedal und reichlich Handarbeit, um sich nicht permanent in Richtung Fahrbahnrad zu orientieren: Ein Tick zu viel Strom, und das Heck ließ wegen des schlagartig erhöhten Drehmoments grüßen.
Die drei Mitglieder der arktischen Familie sind aktuell noch Einzelstücke. Aber das muss nicht unbedingt so bleiben. Man wolle schon sehr gern auch den Kunden zeigen, was man in Sachen Individualisierung und sportlicher Optimierung könne, war beim Tanz auf dem Eis von Polestar-Technikern zu hören. Und am Interesse potenzieller Käufer scheint es seit der Veröffentlichung der ersten Bilder und dem ersten öffentlichen Auftritt des arktischen Trios beim Ice Race in Zell am See nicht zu mangeln.
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