Landstraße

Unfallbrennpunkt Kreuzung außerorts

An Kreuzungen lauern im Allgemeinen Unfallrisiken. Besonders gefährlich sind sie außerhalb geschlossener Ortschaften. Das geht aus einer Studie des ADAC hervor.

Unfallbrennpunkt Kreuzung außerorts
mid Groß-Gerau - 70 Prozent der tödlichen Unfälle passieren außerhalb geschlossener Ortschaften. ADAC


An Kreuzungen lauern im Allgemeinen Unfallrisiken. Besonders gefährlich sind sie außerhalb geschlossener Ortschaften. Das geht aus einer Studie des ADAC hervor. Demnach ereignet sich ein Viertel der Unfälle in Deutschland außerorts auf Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen. Mehr als 28 Prozent der Unfälle entstehen dort beim Abbiegen oder Kreuzen.

Laut ADAC-Angaben wurden dabei im Jahr 2019 340 Personen tödlich und 7.141 Verkehrsteilnehmende schwer verletzt. Um Verbesserungspotenziale aufzuzeigen und die Unfallfolgen zu reduzieren, haben sich die Verkehrsexperten in den Nachbarländern umgeschaut und gemeinsam mit der Unfallforschung des ÖAMTC und der AXA Schweiz die Ursachen solcher Unfälle untersucht.

Die Unfalltypen unterscheiden sich in den drei Ländern: So finden in Deutschland am häufigsten Kollisionen beim Linksabbiegen mit dem Gegenverkehr statt. In der Schweiz dagegen kollidiert derjenige, der nach links auf die übergeordnete Straße einbiegen möchte, am öftesten mit einem vorfahrtsberechtigten Fahrzeug auf der Fahrerseite.

In Österreich stehe der Kreuzende am häufigsten im Konflikt mit dem Querverkehr beider Fahrtrichtungen, teilt der Automobilclub mit. Die gemeinsame ADAC-Studie zeigt, dass es demnach keine einheitliche, länderübergreifende Lösung für die Unfallproblematik gibt. Abhilfe müsse durch gezielte Analysen und Maßnahmen geschaffen werden, sagen die Experten.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Besonders junge und ältere Fahrer haben ein erhöhtes Risiko, Unfälle beim Abbiegen oder Kreuzen zu verursachen. Autotests zeigen, dass die Sicht nach links stets schlecht ist. Gerade für unsichere Fahrer sei eine ausreichende Rundum-Sicht der Pkw wichtig. Hier sieht der ADAC die Hersteller in der Pflicht nachzubessern, um Unfälle zu reduzieren.

Auch die Fahrzeugtechnik böte Möglichkeiten, die Verkehrssicherheit an Kreuzungen zu erhöhen: Kreuzungsassistenten mit einem großen Öffnungswinkel der Sensorik könnten viele Unfälle verhindern. Obwohl erste Serienlösungen bereits im Rahmen des Verbraucherschutzprogramms Euro NCAP genauer unter die Lupe genommen werden, könnte es noch dauern, bis ausreichend Pkw mit dieser Technologie ausgestattet sind.

Bis dahin sollten den Experten zufolge Kreuzungen durch bauliche Maßnahmen sicherer gemacht werden: ausreichend Sicht auf die Kreuzung und die kreuzenden Verkehrsteilnehmenden, Bau von Kreisverkehren oder Verkehrsinseln und Aufstellen von Ampeln oder Stoppschildern.

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