ZF richtet sein Automatikgetriebe stärker am Hybrid aus
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Hybridisierung hat ZF sein Acht-Gang-Automatikgetriebe 8HP weiter entwickelt und
'Neue Fahrzeugarchitekturen und die flexible Innenraumnutzung stellen deutlich komplexere Anforderungen an die Fahrzeugsicherheit. Ohne deren Berücksichtigung können sich weder autonome Fahrzeuge noch die E-Mobilität in der Breite durchsetzen.' Die Eröffnungsrede von Dr. Stefan Sommer, Vorstandvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, beim CAR-Symposium birgt Zündstoff.
"Neue Fahrzeugarchitekturen und die flexible Innenraumnutzung stellen deutlich komplexere Anforderungen an die Fahrzeugsicherheit. Ohne deren Berücksichtigung können sich weder autonome Fahrzeuge noch die E-Mobilität in der Breite durchsetzen." Die Eröffnungsrede von Dr. Stefan Sommer, Vorstandvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, beim CAR-Symposium birgt Zündstoff. Denn in der Tat stellt das pilotierte Fahren an die Entwickler von Sicherheits- und Assistenzsystemen immer größere Herausforderungen. Und die Vorbehalte beim Verbraucher lassen sich nur dann ausräumen, wenn diese gemeistert werden.
Das Spektrum lauernder Gefahren und Versuchungen ist breit. Nicht nur die aktiven Systeme müssen einen sicheren Weg durchs Verkehrsgeschehen finden, auch die vielen passiven Helfer sind gefordert. Denn wenn sich der Chauffeur eines autonom fahrenden Fahrzeugs mit anderen Dingen als Lenken, Gasgeben und Bremsen beschäftigen kann, muss er nicht zwangsläufig in einer Position verharren, die hierfür erforderlich ist. Und aufgrund der neuen Fahrzeugarchitekturen und Konzeptionsmöglichkeiten der Innenräume könnten auch die Passagiere ihre Sitzpositionen weitaus flexibler wählen als bisher. Das aber erfordert neue Fähigkeiten der passiven Sicherheitssysteme, wie Airbags oder Sicherheitsgurte - auf die Entwickler kommen gewaltige Aufgaben zu.
Bei ZF arbeiten die Fachabteilungen mit Hochdruck an derartigen neuen Sicherheitskomponenten. Airbags, so einer der Denkansätze, müssen nicht an ihren klassischen Einbauorten wie etwa in der Lenkrad-Nabe oder im Armaturenbrett verbleiben. Sie könnten beispielsweise im Dach positioniert werden und dort bei einem Unfall allen Fahrzeuginsassen umfassenden Schutz bieten. Auch jenen, die sich gerade nicht in einer normierten Position im Fahrzeug aufhalten. Nach der Übernahme des Systemlieferanten TRW Automotive sieht sich ZF als einer der Vorreiter der Branche breit genug aufgestellt, um die erwartete Verschmelzung von autonomen Fahren und E-Mobilität auf höchstem Sicherheitsniveau zu realisieren.
Aufopferungsvoller Zuwendung bedarf obendrein das künftige Miteinander von autonom fahrenden und konventionell gesteuerten Autos. Sollte die Experteneinschätzung zutreffen, werden im Jahr 2037 Neufahrzeuge überwiegend autonom fahren können. Legt man das heute durchschnittliche Alter von 9,2 Jahren bei Personenwagen an, werden dann mehr als zwei Millionen Fahrzeuge älter als 20 Jahre sein und demnach noch konventionell gesteuert. Die Harmonisierung der beiden Automobil-Gattungen kann nach Ansicht von ZF-Chef Sommer mithilfe von Vernetzung der Verkehrsteilnehmer untereinander gelingen.
Hierfür kommunizieren die aktiven Sicherheitssysteme der Fahrzeuge miteinander und verhindert so Unfälle, indem sie bereits das Entstehen prekärer Situationen im Straßenverkehr verhindern. Auch "das Manöver des letzten Augenblicks", wie es in der Seefahrt heißt, könnte über Algorithmen kontrolliert Kollisionen im letzten Moment vermeiden. Die Prozessoren müssen sich nur untereinander verstehen, also vernetzt und kommunikationsfähig sein, um im Notfall gemeinsam die richtige Entscheidung zur Unfallverhinderung zu fällen.
Die "Vision Zero", die Vorstellung der europäischen Verkehrsministerien und der Industrie eines Straßenverkehrs ohne jegliche Unfallopfer, sieht ZF als Verpflichtung und keineswegs als Illusion. Doch ist man im Technologiekonzern mit seinen weltweit 137.000 Mitarbeitern davon überzeugt, diesem Ziel nur mit der umfassenden Vernetzung aller Fahrzeuge im Straßenverkehr entscheidend näher kommen zu können. Unfall- und emissionsfrei - das sind die beiden wesentlichen Merkmale, die unserer Mobilität Nachhaltigkeit verschaffen und sie deshalb wohl nicht erst übermorgen prägen werden.
Michael Kirchberger / mid
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