Fünf Neuheiten, auf die wir uns 2025 freuen können - Das Autoleben bleibt bunt

Die Stimmung im Automobilland Deutschland entspricht derzeit dem Wetter: eher trübe. Dennoch gibt es Lichtblicke. Wir stellen fünf Neuheiten vor, die unsere Laune im nächsten Jahr aufheitern könnten.

5Fünf Neuheiten, auf die wir uns 2025 freuen können - Das Autoleben bleibt bunt
Los geht es ab 64.990 Euro. Mit langem Radstand (2,69 m), kurzen Überhängen und typischen Roadster-Proportionen ist der Cyberster mit seinen 4,54 Metern größer als man denkt Foto: MG Motor

Wenn wir uns die Liste der angekündigten Neuerscheinungen anschauen, fehlen erneut vor allem günstige Einstiegsmodelle sowie kreative Entwürfe, die uns den Spaß am Autofahren zurückbringen. Die kommen weiterhin vor allem von Herstellern aus Fernost. Wir stellen fünf neue Modelle vor, die wir auch gerne von deutschen Herstellern gesehen hätten.

MG Cyberster
Neue Energie am Roadster-Himmel
Es kommen auch wieder schönere Tage. Und mit Ihnen der neue MG Cyberster. Ein mit viel Gefühl gezeichneter Elektro-Roadster, der auch die Gründer der Morris Garages   stolz gemacht hätte. Auch wenn sich die einstige Automanufaktur aus Oxford längst in den Händen von der SAIC Motor Corporation befindet, müssen wir vor dem Mut der Chinesen unseren imaginären Hut ziehen. In Zeiten, in denen alle Ampeln auf Ertrag gestellt sind, einen zweisitzigen Roadster zu bringen, und dann auch noch mit Elektro-Antrieb – Chapeau!

Los geht es ab 64.990 Euro. Mit langem Radstand (2,69 m), kurzen Überhängen und typischen Roadster-Proportionen ist der Cyberster mit seinen 4,54 Metern größer als man denkt. Er basiert auf der Plattform des MG4 und hat als Hecktriebler einen 250 kW/340 PS starken E-Motor, der in etwa fünf Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Wer sich eine noch steifere Brise um die Nase wehen lassen möchte, wählt die Topversion XPower (ab 69.990 Euro) mit zwei Motoren – also Allradantrieb - und 375 kW/510 PS. Die elektrische Reichweite soll bei 500, respektive 443 Kilometern liegen. Obwohl dem mindestens 1,85 Tonnen schweren Zweisitzer die Leichtigkeit seiner Vorfahren vom Schlage MG B oder MG Midget fehlt, ist Fahrspaß serienmäßig an Bord. Spektakuläre Scherentüren sowie ein Verdeck, dass bis Tempo 50 in unter acht Sekunden elektrisch öffnet, werden den Cyberster zu einem der Hingucker im nächsten Autofrühling machen. Bleibt abzuwarten, wie lange sich MG dieses Vergnügen leisten wird.  

Leapmotor T 03
Das Angebot zur Mobilitätswende
Der durchschnittliche Neupreis für Elektro-Fahrzeuge liegt in Deutschland noch immer bei knapp über 50.000 Euro. Dafür gibt es fast drei T03 von der neuen Stellantis-Tochter Leapmotor. Mit 18.900 Euro ist der Kleinwagen ab sofort einer der günstigsten Stromer im Land und ein heißer Tipp für alle, die 2025 auf das Kennzeichen E umsteigen möchten. Die ersten Exemplare kamen noch aus China, jetzt beginnt die CKG-Produktion im polnischen Tychy.

Mit 3,62 Metern ist der T03 etwas kürzer als der elektrische Dacia Spring, den er fest im Visier hat. Doch im Gegensatz zum eher mager ausgestatteten Rumänen setzt Leapmotor auf Vollkost. Ein großes Panoramadach mit elektrischem Sonnenschutz ist immer an Bord, ebenso wie 10 Assistenzsysteme, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber rundum, Rückfahrkamera, 15 Zoll-Aluräder oder ein 10-Zoll-Monitor mit integrierter Navigation. Das großzügige Raumgefühl ist ebenfalls gratis dabei. Mit 70 kW/95 PS geht es ausreichend flott voran, mit den nur 1,17 Tonnen des T03 hat der E-Antrieb recht leichtes Spiel. Wer sich vorwiegend im citynahen Bereich aufhält, kann fast 400 Kilometer rein elektrisch fahren, im Schnitt sollen es 265 sein. Für alle, die sich noch nicht  zum Kauf entschließen können, bietet Leapmotor den T03 ohne Anzahlung für 169 Euro pro Monat  zum Leasen an.

Dacia Bigster
Dacia wächst über sich hinaus
Der Name sagt schon alles: Bigster.  Mit seinem neuen SUV wächst Dacia über sich hinaus und strebt nach Höherem. Oberhalb des Duster konkurriert der fast 4,60 Meter lange Fünfsitzer künftig mit Erfolgsmodellen wie dem VW Tiguan, Hyundai Tucson oder Ford Kuga. Und er zeigt unmissverständlich: Aus den Billigautos der Renault-Tochter sind längst attraktive, zeitgemäße und selbstbewusste Modelle geworden.

Der Bigster ist nicht nur adrett anzuschauen, sondern bietet dank 2,70 Meter Radstand auch reichlich Platz. Unter anderem 667 Liter Kofferraum. Zudem Ausstattungsdetails, die es bei Dacia bislang noch nicht gab. Zum Beispiel ein Dach in Kontrastfarbe, Aluräder in 19 Zoll, eine elektrische Heckklappe, fernentriegelbare Rücksitzlehnen oder ein Panorama-Glasschiebedach.

Trotzdem bleibt der Bigster bei Attributen, die Dacia einst stark gemacht haben. So hat auch der Größte der Familie eine robuste Kunststoffbeplankung rundum, die kleinere Parkrempler verzeihen. Das Cockpit mit 10 Zoll-Display in der Mitte entspricht im Wesentlichen dem Duster, ist übersichtlich und leicht bedienbar, die Materialien sind eher schlicht als schick. Einen Diesel wird Dacia für den Bigster nicht mehr anbieten, auch eine reine E-Version ist nicht vorgesehen. Dafür soll eine Autogas-Variante (LPG) mit fast 1500 Kilometern Reichweite folgen sowie ein kleiner 1,2 Liter-Dreizylinder mit Allradantrieb und fünf Fahrmodi für Ausflüge ins Gelände. Topmodell wird ein selbstaufladender Hybrid mit 114 kW/155 PS, der die Power einer 1,4 kWh Batterie sowie eines E-Motors nutzt. Dank Rekuperation soll das gemischte Doppel in der City gut 80 Prozent der Fahrzeit mit abgeschaltetem Verbrenner absolvieren können. Genaue Daten folgen, ebenso die Preise. Der Einstieg soll bei rund 25.000 Euro beginnen.

Hyundai Inster
Die Konkurrenz schläft noch
Mit dem nur 3,82 Meter langen Inster steigt 2025 nun auch Hyundai ins bezahlbare Batteriegeschäft ein. Der knuffige Mini-SUV wird in Deutschland bei unter 24.000 Euro starten. Das Inster-Design hat ein bisschen Retro und viel Zukunft. Vorne schmale LED-Leuchten, an der Seite kräftig ausgestellte Radkästen, am Heck ein Leuchtenband in Pixeloptik, wie wir es schon vom Ioniq 5 und 6 kennen. Pastelltöne, matte Lacke und 17 Zoll-Räder stehen in der langen Liste der Extras. Den Innenraum prägen zwei 10,25 Zoll große Displays sowie vordere Sitze, die wie eine durchgehende Bank gestylt sind, Reihe zwei lässt sich um 16 Zentimeter verschieben. Wer will, kann alle Sitzlehnen komplett zu einer 2,20 Meter langen, ebenen Liegefläche umlegen. Digitale Assistenten und Ausstattungsoptionen hat der Kleine wie kaum ein anderer Mini dieser Preisklasse.

Mit der praktischen Vehicle-to-Load-Funktion zum Beispiel lassen sich E-Bikes, Musikboxen oder Elektrogrills bidirektional mit frischer Energie versorgen. Die E-Technik ist unspektakulär, aber genau richtig für alle, die ein sparsames und vernünftige motorisiertes E-Auto suchen. Los geht es mit 71 kW/97 PS und einer 42 kWh starken Batterie. Die elektrische Reichweite soll dann bei 327 Kilometern liegen. Wer etwas mehr Fahrspaß sucht, geht mit der 85 kW/115 PS-Variante ins Rennen. Diese ist stets mit einem 49 kWh-Akku gekoppelt, die 370 Kilometer durchhalten soll. Eine aufwendige Geräuschdämmung, ein routiniert abgestimmtes Fahrwerk mit vernünftigem Komfort sowie eine abgeklärte Straßenlage lassen den kleinsten Hyundai ab Frühjahr noch ziemlich einsam seine Kreise ziehen. Die Konkurrenz schläft noch.

Alpine 290
Taschenrakete mit Stromanschluss
Renault hatte immer schon ein Herz für kleine Rennsemmeln. R5 Turbo, Clio RS. oder die Studie Twingo Twin Run waren hochgezüchtete Spielmobile, die keine Gefangenen nahmen. Eine wilde Tradition, um die es zuletzt etwas ruhig wurde. Jetzt kommt wieder so eine Taschenrakete – diesmal allerdings mit Stromanschluss: der Alpine 290. Der elektrische Hot Hatch geht in diesen Tagen mit bis zu 160 kW/220 PS ab 38.700 Euro an den Start.

Der Ableger aus der Garage von Renaults Sportmarke Alpine ist quasi ein R5 E-Tech auf Speed. Nachhaltig ist bei diesem 3,99 Meter kurzen Kraftzwerg vor allem der Fahreindruck. Das Sportdress zitiert das Original aus den Siebzigern. Die Backen ein wenig mehr aufgeblasen, die Spur etwas breiter, das Fahrwerk sportlich ambitioniert. Dazu 19 Zoll-Räder mit Spezialreifen von Michelin, bullige Seitenschwelle, eckige Zusatzscheinwerfer mit X-Faktor, bissfeste Brembo-Bremsen und ein Heckdiffusor. Gestylt für ein Leben auf der Überholspur.  In 6,4 Sekunden geht es auf Tempo 100. Alles am Alpine 290 ist auf Sport, Leistung und Fun ausgelegt. Es gibt vier Fahrprogramme, über den OV-Button im Lenkrad lässt sich der Overboost aktivieren, der zusätzliche Kräfte fürs Überholen freisetzt, Launch Control simuliert und optimiert den Rennstart aus dem Stand, die Alpine Telemetrie-App zeichnet in Echtzeit Rundenzeiten und weitere Fahrdaten auf. Wer den Mini-Racer so bewegt, wird zwar kaum die versprochene Reichweite von bis zu 380 Kilometern erreichen, dürfte dafür aber reichlich Spaß haben.

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