Drei auf einen Streich: Stellantis investiert in Wasserstoff Technologie

Gleich drei Transporter aus dem Stellantis Konzern werden in Rüsselsheim auf eine Wasserstoff-Version umgerüstet. Flottenkunden können sich freuen, da durch die Brennstoffzelle emissionsfreie Transporte ermöglicht werden.

5Drei auf einen Streich: Stellantis investiert in Wasserstoff Technologie
mid Rüsselsheim - Gleich drei Transporter aus dem Stellantis Konzern werden in Rüsselsheim auf eine Wasserstoff-Version umgerüstet. Flottenkunden können sich freuen, da durch die Brennstoffzelle emissionsfreie Transporte ermöglicht werden. Stellantis


Gleich drei Transporter aus dem Stellantis Konzern werden in Rüsselsheim auf eine Wasserstoff-Version umgerüstet. Flottenkunden können sich freuen, da durch die Brennstoffzelle emissionsfreie Transporte ermöglicht werden. Die drei auf einen Streich: der Peugeot e-Expert Hydrogen, der Citroen e-Jumpy Hydrogen und der Opel Vivaro-e Hydrogen.

Im Opel Stammwerk in Rüsselsheim wurde ein so genanntes "Hydrogen-Center" geschaffen, dort arbeiten aktuell rund 70 Mitarbeiter an der Umrüstung der Fahrzeuge. Was als Pilotprojekt begann, wird sich rasant entwickeln, so Dr. Lars Peter Thiesen, Manager Hydrogen und Fuel Cell Development Strategy. Er sagt: "Wasserstoff ist eine entscheidende Säule. Die Zielgruppe für den Peugeot e-Expert Hydrogen sind Paketzusteller und Städte und Gemeinden." Der Trend bei den Firmen gehe zu Green Mobility. Seit 20 Jahren ist Dr. Thiesen bereits mit seinem Team am tüfteln, die Koreaner und Japaner wie Hyundai und Toyota sind schon viel weiter mit der Technologie und der Entwicklung. Doch besser spät als nie.

Die drei neuen Stromer verfügen allesamt über ein "Mid-Power-Plug-in-Wasserstoff Brennstoffzellen-Elektro"-System, das spezifisch für Stellantis ist und aus folgenden Komponenten besteht: Einer Brennstoffzelle, die mit Hilfe des im Tank befindlichen Wasserstoffs den für den Antrieb des Fahrzeugs erforderlichen Strom erzeugt sowie einer Lithium-Ionen-Hochspannungsbatterie mit einer Kapazität von 10,5 kWh, die über das Stromnetz aufgeladen werden kann und die in bestimmten Fahrphasen den Elektromotor antreibt.

Der Wasserstoff im Tank treibt die Brennstoffzelle an, die den Strom für den Antrieb des Fahrzeugs über lange Strecken erzeugt, während die Hochspannungsbatterie unter anderem die nötige Energie für die Dynamik liefert. Das gesamte System ist in das Fahrzeug integriert, um sicherzustellen, dass keine Kompromisse in Bezug auf Volumen oder Nutzlast eingegangen werden.

Unternehmer, die sich jetzt für einen Wasserstoff-Transporter aus dem Stellantis-Konzern für ihre Flotte entscheiden (Opel, Citroen oder Peugeot), sollten genauer hinschauen. Denn eines haben alle gemeinsam: bis zu 400 Kilometer Reichweite nach WLTP nach der Betankung in nur drei Minuten, alle "Made in Germany" und die Bundesregierung unterstützt mit 60 Millionen Euro den zügigen Ausbau der Wasserstoff-Tankstellen in Europa. Das ist allerdings auch zwingend erforderlich, da es laut Aussage von Peugeot aktuell in ganz Europa nur 200 Wasserstoff-Tankstellen gibt. Davon rund 100 in Deutschland und 50 in Frankreich.

Momentan werden in Rüsselsheim für alle drei Marken zusammen zirka 1.000 Fahrzeuge pro Jahr umgerüstet, das soll sich aber ganz schnell ändern auf 10.000 Einheiten. Noch gibt es keine Massenproduktion. Flottenkunden werden gezielt von Stellantis für das Firmenleasing angesprochen.

Die Zuladung bei den drei Transportern beträgt jeweils eine Tonne, die Anhängelast auch jeweils eine Tonne. Die Fahrzeuge verfügen über 100 kW/136 PS bei einem maximalen Drehmoment von 260 Newtonmetern und sind bei 110 km/h abgeregelt. Das reicht völlig aus, denn ein Transporter für beispielsweise Paketzusteller ist nicht für die Langstrecke auf der Autobahn konzipiert.

Einen ganz klaren Vorteil zum reinen Elektrofahrzeug bringt die Wasserstoff-Version: die Reichweite wird auch im dicken Winter nicht geschmälert, da die Heizung etc. aus dem Kühlwasser gespeist wird. Nachgefragt, ob es Probleme beim Parken in öffentlichen Parkhäusern geben könnte, sagt Dr. Thiesen, dass es hier keinerlei Probleme gäbe. Die Garantie für den Peugeot e-Expert beträgt 8 Jahre oder 160.000 Kilometer, so der Hersteller.

Nicht zu vergessen: In der Anfangsphase betragen die Mehrkosten gegenüber Verbrennern rund 80 Prozent. Diese Summe wird den Unternehmen als Fördergeld beim Abschluss eines Leasingvertrages von der Bundesregierung erstattet. Interessierte Kunden erkunden sich bitte bei Stellantis über die konkreten Konditionen.

Die Aussage ist, dass für zirka 700 Euro im Monat ein Firmenleasing möglich ist. Die Kosten-/Nutzenrechnung kann gut aufgehen, wenn die Produktion hochläuft. Dann reduzieren sich diese Kosten und ein Wasserstoff-Fahrzeug amortisiert sich langfristig.
Momentan dauert der Umbau in Rüsselsheim für ein einziges Fahrzeug noch rund zwei Wochen.

Kleine Historie: Im Mai 1937 kam es bei der Landung der "Hindenburg" in Lakehurst zur Katastrophe: Am Heck des Zeppelins brach ein Wasserstofffeuer aus, das sich rasend schnell ausbreitete. Doch dies konnte nur geschehen, weil es sich bei der Außenhaut um nicht feuerfestes Material handelte, wird uns erklärt. Also keine Sorge: die Sicherheit ist heutzutage gewährleistet.

Jutta Bernhard / mid

auch in NEW MOBILITY

Anzeige

Videos