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Alles wartet auf ein Ende des Halbleiter-Engpasses

Alles wartet auf ein Ende des Halbleiter-Engpasses
Reinhard Zirpel. Foto: Auto-Medienportal.Net/VDIK

Dieses Jahr wird der deutsche Pkw-Markt noch heftiger einbrechen als im erste Corona-Jahr. So werden in diesem Jahr voraussichtlich nur noch 2,6 Millionen Personenwagen neu zugelassen werden, prognostizierte heute der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) in seinem traditionellen Jahresgespräch. ,,Unsere Hoffnung auf eine Erholung des Kfz-Marktes nach dem schweren Einbruch durch die Corona-Krise im Vorjahr wird 2021 enttäuscht", stellte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel fest. Allerdings liege das Problem nicht auf der Nachfrageseite. ,,Die Kunden wollen mehr Autos kaufen, als die Industrie produzieren kann." Deswegen werde der deutsch Pkw-Markt 2021 um elf Prozent nachgeben.


Innerhalb des Gesamtmarkts erleben Batterie-Elektroautos und Plug-In-Hybride einen anhaltenden Boom. Im Gesamtjahr 2021 werden nach VDIK-Schätzung etwa 660.000 dieser E-Fahrzeuge neu zugelassen. Das ist ein Plus von 70 Prozent. Ihr Anteil am Gesamtmarkt steigt von 13,5 Prozent im Vorjahr auf nun 25 Prozent. Insgesamt werden etwa 1,1 Millionen neue Pkw mit alternativen Antrieben neu zugelassen. Dieses Bild könnte sich im kommenden Jahr ändern, weil im Koalitionsvertrag nur die rein batterieelektrischen und nicht die mit Hybridantrieben Fahrzeuge als Elektroautos definiert werden.

Unter der Voraussetzung, dass sich die Versorgung mit Zulieferteilen wieder normalisiert, sind 2022 etwa drei Millionen neue Pkw zu erwarten. Zirpel erwartet für nächstes Jahr in Deutschland außerdem rund 850.000 neue Elektrofahrzeuge beider Bauarten. Der Bestand von diesem Elektroautos könnte bis Ende 2022 auf rund zwei Millionen anwachsen.

Zirpel begrüßte die im Koalitionsvertrag angekündigte Verlängerung der Innovationsprämie für Elektrofahrzeuge bis Ende 2022 in unveränderter Form: ,,Die neue Regierung sollte die Umweltbonus-Richtlinie nun unbedingt als eine ihrer ersten Amtshandlungen noch vor Jahresfrist novellieren. So lässt sich der bisher drohende Einbruch des E-Auto-Marktes abwenden." Zirpel warnte außerdem vor einem Abschmelzen des Umweltbonus. ,,Die Prämie bleibt für den Markthochlauf mittelfristig sehr wichtig", so Zirpel.

Auch auf dem deutschen Nutzfahrzeugmarkt bleibt die eigentlich erwartete Erholung aus. 2021 werden voraussichtlich rund 345.000 Nutzfahrzeuge neu zugelassen, das ist ein Minus von 1 Prozent. Für 2022 rechnet der VDIK mit rund 360.000 neuen Nutzfahrzeugen. (aum)

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