Nutzfahrzeuge

Fast jedes fünfte Nutzfahrzeug fällt beim TÜV durch

Fast jedes fünfte Nutzfahrzeug fällt beim TÜV durch
VdTÜV. Foto: Auto-Medienportal.Net/VdTÜV

Die Sicherheit der Nutzfahrzeuge auf Deutschlands Straßen hat sich verschlechtert. Das zumindest legt der aktuelle ,,TÜV-Report Nutzfahrzeuge 2021" nahe. 19,6 Prozent der vom TÜV geprüften Fahrzeuge sind bei der Hauptuntersuchung mit erheblichen oder gefährlichen Mängeln durchgefallen - das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Über alle Gewichts- und Altersklassen zählen Defekte an der Beleuchtung zu den am häufigsten festgestellten Mängeln.

,,Vor allem die von Lieferdiensten, Handwerkern und anderen Gewerbetreibenden stark beanspruchten Kleintransporter sind mit zahlreichen technischen Mängeln unterwegs", sagte Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Dachverband (VdTÜV). In der Gruppe der sieben bis acht Jahre alten Kleintransporter hat mehr als jedes vierte Fahrzeug (27,9 Prozent) die HU nicht bestanden, ein Plus von 2,2 Punkten. Normale Pkw kommen nach sieben Jahren auf eine Durchfallquote von 14,7 Prozent. Häufigster Mangel sind in dieser Altersklasse bei den leichten Nutzfahrzeugen defekte Rückleuchten mit einem Anteil von 12,9 Prozent. Bei 5,9 Prozent der Fahrzeuge treten Ölverluste am Motor oder Antrieb auf, die umweltschädlich sind und bei Unfällen brandbeschleunigend wirken. 5,4 Prozent fallen wegen Problemen mit der Achsaufhängung durch die HU.

Für den TÜV-Report Nutzfahrzeuge 2021 sind rund 1,95 Millionen Hauptuntersuchungen ausgewertet worden. Erstmals sind in die Statistik Fahrzeuge mit ,,gefährlichen Mängeln" eingeflossen. Rund 10.000 Fahrzeuge mussten mit zerschlissenen Bremsscheiben, undichten Bremsschläuchen oder stark abgefahrenen Reifen sofort in die Werkstatt gebracht werden. Weitere rund 1300 Nutzfahrzeuge wurden als ,,verkehrsunsicher" eingestuft und wurden von den Sachständigen noch an Ort und Stelle aus dem Verkehr gezogen. Das ist der Fall, wenn zum Beispiel das Fahrgestell durchgerostet ist oder sicherheitsrelevante Komponenten wie Bremsen oder die Lenkung nicht mehr oder kaum noch funktionieren.

In der Klasse der leichten Lkw von 3,5 bis 7,5 Tonnen ist der Anteil der Fahrzeuge mit erheblichen und gefährlichen Mängeln über alle Altersgruppen um 0,5 Punkte auf 18,5 Prozent gestiegen. Bei den mittelschweren Lkw von 7,5 bis 18 Tonnen liegt die Quote bei 19,5 Prozent auf dem Niveau des Reports vor zwei Jahren. Am schlechtesten schneiden die schweren Lastwagen ab 18 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mit einer Mängelquote von 19,9 Prozent ab. Hier gab es nach einem kräftigen Zuwachs der Mängelquoten im Nutzfahrzeugreport 2019 nun einen moderaten Anstieg um 0,2 Prozentpunkte. (aum)

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