Autokauf in Corona-Zeiten - Digital in und ums Fahrzeug

Wer gerade ein Auto kaufen will, steht beim Händler vor verschlossenen Türen. Doch auch in Zeiten der Corona-Krise kann man sich mit dem anstehenden Autokauf beschäftigen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich online oder telefonisch zu informieren, und sogar der Kauf ist unter Umständen möglich.

Anschauen, Probesitzen, sich beraten lassen - das gehört für die meisten Autokäufer einfach dazu. Doch in Corona-Zeiten ist das alles nicht so einfach. Während zumindest bei unseren niederländischen Nachbarn das Geschäft noch normal weiterläuft, sind hierzulande und in vielen anderen Staaten die Schauräume der Händler vorerst geschlossen, der Verkauf stark eingeschränkt. Das heißt aber nicht, dass es gar keine Möglichkeiten mehr gibt, sich nach einem neuen Wagen umzusehen.Internet sei Dank steht Interessenten und potentiellen Käufern ein reichhaltiges Informationsangebot zur Verfügung. Wer noch gar nicht weiß, welches Fahrzeug er will, findet bei zahlreichen Automagazinen eine große Vielfalt an Tests online, oft kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr pro Artikel. Ergänzt wird das Angebot vielfach um Videos und sogar Sound-Dateien, damit man gleich hören kann, wie der neue Wagen klingt. Außerdem können inzwischen bei vielen Verlagen aktuelle wie auch vergangene Print-Ausgaben als ePaper gekauft werden. Das gibt genügend Lesestoff, um sich auf dem Sofa den neuen Traumwagen auszusuchen.Wenn die Planung ins Detail gehen soll, ist die Webseite der Hersteller erste Anlaufstelle. Durch die Bank weg bieten die Autobauer Online-Konfiguratoren an, mit denen man sein Wunschauto individuell am Computer oder Tablet zusammenstellen kann. Die Funktionalität unterscheidet sich dabei von Marke zu Marke stark, und manch ein Konfigurator kann einen auch in den Wahnsinn treiben. Eine gute Ergänzung ist der Ausdruck von Prospekt und Preisliste. Die stehen in der Regel immer auf den Webseiten zum Download bereit und bieten oft mehr Übersicht als die Online-Programme. Vorteil der virtuellen Konfiguration: Man kann ,,sein" Auto direkt aus allen Perspektiven anschauen und auch den Innenraum erkunden.Apropos Anschauen: Einige Hersteller bieten inzwischen die Möglichkeit, die Autos auch virtuell zu erkunden. So hat Kia auf seiner Homepage zum Beispiel detaillierte 3D-Aufnahmen vom Innenraum des neuen Sorento bereitgestellt. Interessenten können von der heimischen Couch aus am Fahrerplatz oder in der zweiten Reihe des SUV platznehmen und sich in Ruhe umsehen. Einen Schritt weiter geht die Konzern-Schwester Hyundai, die schon vor der Corona-Krise einen Online-Showroom gestartet haben. In einem Studio in Aschaffenburg stehen vier Modelle und acht Berater bereit, die Interessenten per Video-Chat rund ums Auto führen und für Fragen - nicht nur zu den ausgestellten Fahrzeugen - bereitstehen. Terminvereinbarungen und der Verbindungsaufbau erfolgen über die Hyundai-Webseite. Eine Ähnliche Möglichkeit bietet auch Audi an, auf einem virtuellen Rundgang kann man sich aktuell den Stromer E-Tron, den Kompakten A3 und die SUV-Modelle Q3, Q5 und Q8 anschauen.Auch wenn solche High-Tech-Lösungen nicht alle Hersteller anbieten, eine Kontakt-Möglichkeit, um Fragen zu stellen gibt es fast immer. Audi, BMW und Mercedes bieten auf ihrer Webseite beispielsweise einen Live-Chat an, VW-Interessenten können sich an eine Hotline wenden und auch die örtlichen Händler sind fast alle zumindest telefonisch erreichbar. Opel zum Beispiel weißt seine Kunden auf der Homepage direkt darauf hin, dass die Verkäufer bei den Händlern telefonisch, per Mail oder über den Facebook Messenger kontaktiert werden können, gleiches bestätigt auch eine Mercedes-Sprecherin.Wer sich also beim Konfigurieren nicht sicher ist, ob er wirklich Massage-Sitze braucht, kann sich auch in diesen Zeiten Beratung einholen.Mercedes bietet außerdem schon seit längerem die Möglichkeit, ein Fahrzeug direkt online zu kaufen - das geht natürlich auch, wenn die Händler zu sind. Bei allen anderen Marken müsste man direkten Kontakt mit einem Verkäufer aufnehmen, um eventuell auch in diesen Zeiten einen Kaufvertrag abzuschließen. Grundsätzlich ist der Verkauf nicht verboten, und wer ganz dringend einen neuen Wagen benötigt, weil der alte zum Beispiel kaputt ist, kann durchaus per Telefon und Mail schnell eine Lösung finden - zumindest, wenn der Wagen schon auf dem Hof des Händlers steht. Gleiches gilt für den Kauf eines Gebrauchten von Privat: Das ist auch in diesen Zeiten erlaubt!Wichtig: Bei der Fahrzeugübergabe müssen dann alle vorgeschriebenen Verhaltensregen eingehalten werden! Mit der ganzen Familie zur Übergabe zu kommen scheidet also auf jeden Fall aus. Und ob die Zulassungsstellen arbeiten, ist auch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Deshalb gilt: Lieber zuhause bleiben und wenn möglich, den Autokauf auf die Zeit nach der Corona-Krise verschieben. In der Zwischenzeit gibt es online genug Möglichkeiten, sich mit dem neuen Wagen vertraut zu machen, sogar die Bedienungsanleitung kann man häufig im Internet herunterladen und schon einmal darin schmökern.

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