Autobahn

Bei Dränglern cool bleiben

Während die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden laut Statistik weiter zurückgeht, nehmen Karambolagen aufgrund von zu dichtem Auffahren immer mehr zu. Drängeln ist neben überhöhter Geschwindigkeit eine der beiden häufigsten Unfallursachen.

Bei Dränglern cool bleiben
mid Groß-Gerau - Falsche Reaktion auf Drängler: Demonstratives Langsamfahren auf dem linken Fahrstreifen trägt zur Eskalation bei. Goslar Institut


Während die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden laut Statistik weiter zurückgeht, nehmen Karambolagen aufgrund von zu dichtem Auffahren immer mehr zu. Drängeln ist neben überhöhter Geschwindigkeit eine der beiden häufigsten Unfallursachen. Wenn es auf Deutschlands Autobahnen zum Crash kommt, sind in der Regel Rasen oder Drängeln oder beides in Kombination im Spiel, wie Polizei und Verkehrssicherheitsexperten berichten.

Wer es mit solch einem Drängler zu tun hat, kann dabei schnell selbst in Hektik oder in Wut geraten. Beides ist die denkbar schlechteste Reaktion auf eine derartige "Provokation", wie das bedrängende Fahrverhalten von vielen Betroffenen häufig wahrgenommen wird. "Stattdessen muss die Devise lauten: Immer ruhig bleiben", raten Experten des Goslar-Instituts der HUK Coburg. Das sei das Wichtigste. Denn Ärger oder Wut hätten auf der Autobahn, aber auch im Straßenverkehr generell nichts zu suchen, weil diese Emotionen zu den falschen Aktionen und Reaktionen verleiten.

Wenn man sich durch einen Drängler unter Druck gesetzt fühlt, sollte man nicht hartnäckig auf seinem Recht bestehen, sondern dem nervenden Zeitgenossen möglichst schnell das Überholen ermöglichen - ohne Hektik und ohne andere Autofahrer in Bedrängnis zu bringen. Ebenso gilt es zu vermeiden, die Bedrängnis, in die man durch den aufdringlichen Hintermann gebracht wird, an das vorausfahrende Fahrzeug weiterzugeben, indem man sich diesem zu sehr nähert. Denn daraus können unliebsame Kettenreaktionen resultieren.

Zur Vermeidung solcher Situationen sei es ebenfalls ratsam, bei einem eigenen Überholvorgang immer wieder - alle fünf bis zehn Sekunden raten die Fachleute - zu kontrollieren, dass man nicht ein schnelleres Fahrzeug hinter sich behindert. Manche Autofahrer begehen den Fehler, wenn ein Fahrzeug mit höherer Geschwindigkeit hinter ihnen auftaucht, dessen Fahrer zu provozieren, indem sie den Überholvorgang unnötig lang ausdehnen bei möglichst geringem Tempo. Begründung: "Ich bin doch im Recht." Diese Verkehrsteilnehmer sollten erstens das allgemeine Rechtsfahrgebot in Deutschland nicht vergessen und sich zweitens darüber klar sein, dass sie mit ihrem Verhalten dem Eskalieren einer solchen Situation Vorschub leisten können.

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