90 Jahre Mazda Automobile - Gegen den Strom gedacht

Diese Japaner verstehen sich als Rebellen. Seit 90 Jahren baut Mazda Automobile, die dem Zeitgeist widersprechen - und fährt überraschend gut damit. Ob winzige Coupés als Familienkutsche, Wankel-Sportler als Millionseller, Golf-Gegner ohne Frontantrieb oder die Reinkarnation des Roadsters mit dem MX-5, alles funktioniert.

1190 Jahre Mazda Automobile - Gegen den Strom gedacht
Unter dem Namen Mazda-Go geht ein dreirädriges Nutzfahrzeug in Serie und avanciert schon 1932 zum Exportschlager Foto: Mazda

Jujiro Matsuda setzte alles auf eine Karte. Der 1930 vorgestellte kuriose Kleinst-Transporter vom Typ Mazda-Go musste unbedingt am Markt bestehen, wenn es für sein Unternehmen Toyo Kogyo als Automobilhersteller eine Zukunft geben sollte. Neun Jahre zuvor hatte der für seinen unternehmerischen Mut bekannte Geschäftsmann Matsuda die Führung der vor dem Untergang stehenden Toyo Cork Kogyo übernommen, den Korkhersteller aus Hiroshima erfolgreich zu einem Maschinenbauer transformiert und weniger erfolgreich erste Motorrad-Modelle vorgestellt. Deshalb riskierte Matsuda nun alles, gründete die Toyo-Kogyo-Submarke Mazda, die auf Japanisch exakt so wie sein Name ausgesprochen wird, und präsentierte mit dem Dreirad-Pick-up Mazda-Go einen Gegenentwurf zu den in Japan damals allgegenwärtigen amerikanischen Trucks und wenigen Nutzfahrzeugen anderer Hersteller. Tatsächlich: Als Green-Panel-Van erlangte der Mazda-Go in Nippon 1936 Kultstatus. Es war ein Auftakt nach Maß für Matsuda und Mazda, eine Marke, die bis heute Modelle lanciert, die gegen den Mainstream gedacht sind. Während andere den Wankelmotor sterben ließen, lässt ihn Mazda 2021 im elektrischen MX-30 als Reichweitenverlängerer weiterleben, und der MX-5 reüssiert heute als einziger klassische Roadster.

Zurück zu den Anfängen des Autobauers aus dem Land der aufgehenden Sonne. Tatsächlich gefiel sich Mazda-Urvater Matsuda so sehr in der Rolle des Rebellen, dass er diesen Geist auf kreative Weise in der Modellpolitik reflektierte. Eine sportliche Rallye über die Rüttelpisten des Vorkriegs-Japans mit dreirädrigen Nutzfahrzeugen? Die Fachwelt hielt Matsuda für verrückt, aber seine Mazda-Transporter zeigten schon Mitte der 1930er, was technisch clevere Konstruktionen leisten können, und bis Ende der 1950er Jahre dominierte Mazda mit über 30 Threewheeler-Typen den heimischen Markt für leichte Nutzfahrzeuge. Mehr noch: Bis nach Europa drang der Nimbus der Mazda-Dreiräder vor und so mussten sich die italienischen Piaggio etwa in Portugal oder Griechenland gegen Mazda-Typen durchsetzen. Die übrigens als erste japanische Automobile in leuchtend bunten Lackierungen lieferbar waren, auch damit konnte sich Jujiro Matsuda selbst inszenieren. Es war ein Mode-Bewusstsein, dass er an seinen Sohn Tsuneji Matsuda weitergab.

Dieser leitete seit 1951 die Geschicke des aufstrebenden Autobauers, und 1960 war es endlich soweit, dass Tsuneji Matsuda den Typ R 360 als ersten Mazda Pkw präsentierte. Genau genommen war es bereits der zweite Mazda Pkw, aber den Serienstart eines 1940 gezeigten Familienautos hatte der Zweite Weltkrieg verhindert. Umso spektakulärer geriet der R 360 als Gegenentwurf zum japanischen Volksauto, wie es das Transportministerium in Tokio forderte. Keine frugale Kei-Car-Limousine im Drei-Meter-Format, sondern ein schickes Coupé mit stylischen Zweifarb-Lackierungen sowie technische Delikatessen wie dem ersten Viertaktmotor im Segment, so präsentierte Mazda 1960 seinen vollwertigen Viersitzer fürs japanische Wirtschaftswunder und eroberte auf Anhieb zwei Drittel des Kei-Car-Marktes. Es war eine Idee, die avantgardistische Typen wie der 1961 vorgestellte Carol und der 1963 folgende Familia fortführten, der schon damals den kompakten Kombi vom Image des Nutzfahrzeugs befreite.

Das japanische Industrieministerium MITI goutierte die Ideen des umtriebigen Tsuneji Matsuda dagegen weniger. In einem Plan, der die japanische Automobilindustrie regulieren sollte, gab es keinen Platz mehr für Mazda. Es ging also ums Überleben, und der findige Mazda-Chef sah sich inspiriert, erneut Autos zu bauen, wie sonst keiner, die diesmal Japan als globale Exportmacht bekannt machen sollten. So reiste Tsuneji Matsuda 1960 nach Deutschland und erwarb dort ein Jahr später von NSU eine Lizenz zur Nutzung des Kreiskolbenmotors. Diese Wankel-Lizenzen kauften damals fast alle namhaften Autobauer, aber ausschließlich Mazda brachte Kreiskolben-Modelle in Millionenauflage. Das lag nicht nur daran, dass die Japaner viele Schwachstellen des Antriebskonzepts eliminierten. Ebenso wichtig waren Fahrzeugkonzepte, in denen der kompakte, flach bauende und leichte Wankel seine Vorteile ausspielte. Darunter der Cosmo Sport 110 S als futuristisches Leuchtturmprojekt, der Gran Turismo R130 Luce von 1969 als erstes asiatisches Luxusmodell mit Frontantrieb, das Leichtbau-Coupé R100 von 1968 als bezahlbarer globaler Wankel-Botschafter - NSU Ro 80 oder Citroen GS Birotor waren extrem teuer - der Mazda Parkway von 1974 als weltweit schnellster Reisebus, und natürlich vor allem der keilförmige Sportwagen RX-7 von 1978, der sich in Nordamerika sogar besser verkaufte als sein schärfster Rivale, der sonst so erfolgreiche Porsche 924. Mehr noch, beim RX-7 dämmte Mazda den bis dahin problematisch hohen Spritverbrauch ein und löste so eine weitere Existenzkrise, die das Unternehmen nach der ersten Ölkrise von 1974 bedrohte. Hinter diesem Auto stand übrigens Kohei Matsuda, die dritte Generation des Matsuda-Clans.

Auch bei konventionell motorisierten Modellen wählte Mazda unkonventionelle Wege. Bauten etwa Toyota oder Nissan zunächst vorrangig brave und billige automobile Alltagshelden, kooperierte Mazda schon für seine ersten Exporterfolge mit Giorgetto Giugiaro und Bertone, die ab 1966 Typen wie den viertürigen Luce in italienischer Eleganz und Leichtigkeit hervorbrachten. Elf Jahre später war es der erste Mazda 323, der durch Fastback und große Heckklappe das Konzept des VW Golf auf die asiatische Kompaktklasse übertrug, gegen alle Erwartungen aber ohne Frontantrieb. Eine Entscheidung, die besonders die konservativen Amerikaner bejubelten, die das Auto deshalb als ,,Great little Car" feierten.

Vier Jahre später war die Zeit auch beim Mazda 323 reif für den Vorderradantrieb, aber das allein in Deutschland über 800.000-mal verkaufte Modell überraschte weiterhin mit Extravaganzen wie dem viertürigen Coupé 323 F von 1989. Eine Karosserieidee, die in den 1990ern auch die Premium-Mittelklasse Xedos 6 adaptierte, allerdings erfolglos. Dagegen lancierten die Japaner mit dem MX-5 im Jahr 1989 einen Roadster, als das Segment ausgestorben war. Heute nimmt er als Produktionsmillionär wieder eine Alleinstellung ein, sind doch alle zwischenzeitlichen Wettbewerber verschwunden.

,,Der Deutsche aus Japan", mit solchen Medienschlagzeilen mischte der Mazda 626 ab 1982 die Mittelklasse auf und gewann als erster Nippon-Typ einen Vergleichstest gegen den Mercedes 190. Dabei beindruckte die japanische Familienklasse kurz danach auch durch Spezialitäten wie Allradantrieb und Allradlenkung. Heute macht Mazda seine großen Stückzahlen mit SUV-Typen á la CX-5 und CX-30, die immerhin durch eigenwillige Motorentechnik von der Norm abweichen. Typisch Mazda ist dagegen der MX-30, ein Stromer mit gegenläufig öffnenden Portaltüren, so wie sie der RX-8 von 2003 zeigte. Die geringe Reichweite des ersten Mazda-Großserien-Elektrikers soll ein Wankelmotor verlängern - auch 90 Jahre nach dem Mazda-Go bleiben die Japaner also anders.



Chronik 90 Jahre Mazda Autobau:  
1920: Am 30. Januar erfolgt die Gründung der Toyo Cork Kogyo Co. Ltd. (wörtlich übersetzt: Manufaktur des Ostens) in Hiroshima, aus der später die Mazda Motor Corporation hervorgeht. Erstes Produkt des Unternehmens ist industriell genutzter Korkersatz
1921: Der Industrielle Jujiro Matsuda wird Präsident der Toyo Cork Kogyo und transformiert das Unternehmen zum Maschinenbauspezialisten
1931: Unter dem Namen Mazda-Go geht ein dreirädriges Nutzfahrzeug in Serie und avanciert schon 1932 zum Exportschlager. Die frühen Mazda-Go Typen DA bis KC werden bis 1938 angeboten
1938: Das Modell Mazda GA zählt zu den erfolgreichsten japanischen Dreirad-Transportern und trägt das 1936 entwickelte erste Mazda Logo
1940: Mazda präsentiert einen zweitürigen Pkw, dessen Serienfertigung durch den Zweiten Weltkrieg verhindert wird
1945: Am 6. August wird Hiroshima durch einen Atombombenabwurf verwüstet, aber schon im Dezember läuft bei Mazda die Nachkriegsproduktion an. Die Mazda Dreiräder der Typen GA/GB/K360 und schließlich T1500 werden von Ein-, Zwei- und Vierzylinder-Benzinern angetrieben und in verschiedenen Varianten angeboten
1950: Der CA Truck debütiert als erster vierrädriger Mazda und überrascht durch ein kompaktes Format, das besonders geeignet ist für die schmalen Straßen und engen Gassen im Nachkriegsjapan
1958: Erster großer vierrädriger Lastwagen der Marke ist der Romper, insgesamt umfasst das Mazda-Modellprogramm nun rund 35 verschiedene Nutzfahrzeuge
1960: Am 23. Mai geht der Mazda R 360 Coupé als erster Mazda-Pkw in Produktion. Zeitweise erzielt das technisch innovative Kleinstfahrzeug für Familien im Kei-Car-Segment 66 Prozent Marktanteil
1961: Mit der B-Serie lanciert Mazda eine Pick-up-Baureihe, die bis ins 21. Jahrhundert gebaut wird. Die japanische Regierung reguliert den Automarkt und fordert Mazda zu einer Fusion mit einem anderen Unternehmen auf. Tsuneji Matsuda, Sohn des Unternehmensgründers, weigert sich und schließt mit dem deutschen Autobauer NSU 1961 einen Lizenzvertrag zur Entwicklung und Produktion von Kreiskolben-Motoren
1962: Der Mazda Carol wird als erste Familienlimousine der Marke lanciert und läuft schon im März 1963 als einmillionster Mazda Pkw vom Band
1963: Der neue Mazda Familia in stilprägendem Bertone-Design entwickelt sich zum Bestseller in der unteren Mittelklasse, zuerst debütiert er als Kombi, dann als Limousine und schließlich als Coupé. Als Mazda 1000/1300 sind die Familia-Typen in zweiter Generation ab Mitte der 1970er Jahre auch in Deutschland lieferbar. Auf der Tokyo Motor Show präsentiert Mazda den weltweit ersten Zweischeiben-Kreiskolbenmotor während NSU den Wankel Spider mit Einscheiben-Wankel vorstellt
1966: Zur ersten fernöstlichen Designikone in der Mittelklasse avanciert der Mazda Luce. Mit italienisch leichten Linien und markanten Doppelscheinwerfern erzielt der bei Bertone designte Luce ab 1967 als Mazda 1500/1800 auch in Europa Erfolge. Der neue Mazda Bongo ist ein Transporter und Familienvan, der in Japan Kultstatus erringt ähnlich wie in Europa der VW Bulli
1967: Mazda startet den Export nach Europa, ein Jahr später erfolgt die Gründung von Mazda Motor Europe. Im Mai debütiert der futuristische Mazda Cosmo Sport 110 S als weltweit erster Serienwagen mit Zwei-Scheiben-Kreiskolbenmotor und damit noch vor dem NSU Ro80
1968: Als globaler Wankelbotschafter macht das im Bertone-Design gestaltete, leichtgewichtige R100 Coupé die Marke Mazda im Export bekannt
1969: Der Gran Turismo Luce R130 debütiert als erster Mazda und als erster asiatischer Oberklassetyp mit Vorderradantrieb
1970: Exportbeginn in die USA, vor allem mit Modellen mit Wankelmotor, die bald einen Anteil von 50 Prozent am Vertrieb haben. Am erfolgreichsten ist der neue, in italienischen Designlinien konturierte Mazda RX-2 (Limousine und Coupé)

1972: Mit dem extravagant gezeichneten Chantez erzielt Mazda im Kei-Car-Segment Erfolge, ähnlich wie zuvor das R 360 Coupé. Der Chantez soll eigentlich mit Wankelmotor an den Start gehen, die Konkurrenz interveniert daraufhin beim Staat
1973: Vertriebsstart der Mazda Motors Deutschland GmbH mit dem Wankelmotor-Coupé RX-3, dem im Mittelklasseformat gehaltenen 818, der aber mit Kompaktklassemotoren und Kleinwagenpreisen antritt. Außerdem dabei ist der 626 in italienisch inspiriertem Design als Limousine, Kombi und Coupé. Neues Mazda Flaggschiff ist der Kreiskolbenmotor-Typ RX-4, der auf der IAA Frankfurt vorgestellt wird, aber dann in Deutschland doch nur als 929 mit konventionellem Hubkolbenmotor erhältlich ist. In den USA wird der Mazda Rotary Pick-up vorgestellt
1974: Der Parkway verfügt als erster Bus über einen Wankelmotor und gilt als damals schnellster Reisebus der Welt. Nach der ersten globalen Ölkrise brechen die Verkaufszahlen der Kreiskolben-Modelle mit hohen Verbrauchswerten ein und Mazda steht vor dem Untergang, der durch Wechselkursprobleme beschleunigt wird. Finanzhilfen durch Banken und das Phoenix-Programm mit der Entwicklung neuer sparsamerer Wankel-Motoren sowie die Einführung des Mazda 323 lösen die Krise
1975: Als erste Staatslimousine mit Wankelmotor debütiert der Mazda Roadpacer AP auf Basis des australischen Holden HJ Premier. Der erfolgreiche Mazda Chantez erfüllt mit Wankelmotor die gesetzlichen Kei-Car-Vorgaben, darf aber nach Protesten der Konkurrenz nur mit Hubkolbenmotor verkauft werden. Das luxuriöse Coupé Mazda RX-5 wird als Vorbote einer neuen Generation von Modellen mit Kreiskolbenmotor eingeführt. Als erstes Auto mit Abgasreinigung erfüllt der RX-5 die damals global strengsten japanischen Emissionsvorschriften, in Deutschland bleibt der in barocker Opulenz konturierte RX-5 ein Außenseiter
1977: Als Gegenentwurf zum VW Golf wird der Mazda 323 eingeführt. Zwar verfügt der Kompakte über eine große Heckklappe und ein variables Interieur, aber technisch bleibt er konventionell mit Hinterradantrieb. Dennoch mutiert er nicht nur in den USA zum Bestseller, auch in Europa startet Mazda mit dem 323 durch. Ab den 1980er Jahren zählt der zu den meistverkauften importierten Kompaktklassemodellen in Deutschland, nun aber mit Frontantrieb, und sogar die DDR ordert daraufhin in Japan ein Kontingent Mazda 323
1978: Das keilförmige Klappscheinwerferdesign des Sportwagens Mazda RX-7 nutzt die Vorteile des kompakten und leichtgewichtigen Wankelmotors. Damit avanciert der in drei Generationen aufgelegte RX-7 zum meistgebauten Wankel-Auto aller Zeiten. Eher konventioneller Art ist der erste Mazda 626
1979: Ford kauft 25 Prozent der Anteile an Mazda, eine dringend erforderliche Kapitalspritze für das finanzschwache japanische Unternehmen. Neues Spitzenmodell in Deutschland ist der 929, erhältlich als Limousine und Kombi
1982: Wie im Vorjahr ist der Mazda 323 das meistverkaufte japanische Auto in Deutschland. Der viertürige Mazda Cosmo mit Wankelmotor und das 929 Coupé mit Hubkolbenmotor zeigen Extravaganz durch eine keilförmige Front und als Coupé mit versenkbaren Fenstern in der B-Säule
1983: Mit Frontantrieb, damals bei asiatischen Mittelklassemodellen noch ein Zeichen von Avantgarde, gewinnt der Mazda 626 als erster Japaner einen Vergleichstest gegen ein Mercedes-Modell. Mazda 323 und 626 zählen in Deutschland zu den populärsten Importmodellen
1984: Aus Toyo Kogyo geht die Mazda Motor Corporation hervor
1986: Der Kleinwagen Mazda 121 debütiert und überrascht durch ein optionales elektrisches Faltschiebedach, das weltweit größte in diesem Fahrzeugsegment. Im Mazda 626 debütiert ein neuartiger Diesel mit Comprex-Druckwellenlader
1987: Das Mazda RX-7 Cabriolet wird als weltweit erstes Kreiskolbenmodell mit Verdeck vorgestellt
1987: Der dritte Mazda 626 ist Vorreiter für elektronisch geregelte Allradlenkungen und Allradantrieb
1989: Der Mazda MX-5 debütiert im Februar. Ein Jahr später beginnt der offizielle Import nach Deutschland. Während die anderen klassischen und bezahlbaren Roadster fast ausgestorben sind, gelingt es Mazda, dieses Segment zu revitalisieren und vom MX-5 in bis heute vier Generationen weit mehr als eine Million Einheiten zu verkaufen. Coupé-Avantgarde verkörpert der fünftürige und sehr erfolgreiche Mazda 323F  
1990: Das Coupé Eunos Cosmo debütiert als erstes Serienfahrzeug mit Dreischeiben-Kreiskolbenmotor und präsentiert sich als Alternative zu europäischen V12-Coupés wie dem BMW 850i
1991: Als erster japanischer Hersteller gewinnt Mazda den Langstreckenklassiker von Le Mans und dies mit dem Typ 787B mit Vierscheiben-Wankelmotor. Das Triebwerk erweist sich offenbar als derart überlegen, dass eine Reglement-Änderung eine Wiederholung des Mazda-Erfolgs in Le Mans verhindert
1992: Auf dem Genfer Salon debütiert das Premiummodell Xedos 6 mit coupéartigen Linien als früher Vorbote eines Designtrends, dem andere Hersteller erst im 21. Jahrhundert folgen. Allerdings kann sich der Xedos 6 nicht durchsetzen. Ebenfalls erfolglos bleibt der Autozam AZ-1 mit Flügeltüren und 0,66 Liter Hubraum
1995: Der Xedos 9 (in Japan Eunos) soll die Premiumrivalen BMW 5er und Mercdes E-Klasse mit revolutionärem Miller-Cycle-Motor attackieren, bleibt aber erfolglos. Die komplette Mazda-Premium-Ausrichtung mit Xedos, Eunos und Autozam scheitert  
1999: Mazda Premacy als erster Kompaktvan und zweite Generation des Mazda MPV als großer Van, beide sind auf den ersten Blick konventionell gehalten. Allerdings führt Mazda eine neue, flexible Sitzlandschaft ein. Der Verkaufserfolg beider Baureihen bleibt dennoch mäßig im inzwischen dicht besetzten Van-Segment
2002: Mit dem im Vorjahr kommunizierten Slogan ,,Zoom-Zoom" beginnt bei Mazda ein neuer Aufschwung. Dazu zählt eine Modelloffensive, die mit dem überraschend dynamisch gezeichneten Mazda6 beginnt (dieser gewinnt sogar Alfa-Kunden) und fortgesetzt wird mit dem kompakten Mazda3, dem kleinen Mazda2, dem Kompaktvan Mazda5, dem SUV Mazda CX-7 und dem Mazda RX-8 mit Kreiskolben-Motor
2003: Der Mazda RX-8 überrascht als viertüriger Sportwagen und mit gegenläufig öffnenden Portaltüren
2006: Gegen aufwändige Brennstoffzellentechnik positioniert sich der Mazda RX-8 mit Kreiskolbenmotor und Wasserstoffantrieb erfolgreich im Feldversuch und in Leasingprogrammen
2007: Mit der Neuauflage des Mazda2 wagt der Hersteller erfolgreich ein aufwändiges Leichtbaukonzept im besonders kostensensiblen Kleinwagensegment
2008: Ford verkauft 20 Prozent des 33,4 Prozent umfassenden Pakets an Mazda-Stammaktien
2010: Unter dem neuen Chefdesigner Ikuo Maeda führt Mazda eine emotionale, bis heute gültige und inzwischen vielfach preisgekrönte Designsprache namens Kodo ein
2011: In Japan startet ein elektrischer Mazda2 bzw. Demio, allerdings fehlt offenbar der Mut, das Fahrzeug in Europa zu lancieren. Dagegen vertreibt Mitsubishi den vollektrischen i-MiEV auch in Deutschland
2012: Das Kodo-Design geht im SUV Mazda CX-5 in Serie. Nach nur zwei Jahren Produktionszeit sind bereits eine Million Mazda SKYACTIV Modelle verkauft
2013: In Japan wird der Mazda3 Vollhybrid vorgestellt mit einer Kombination aus Benzin- und Elektroantrieb, auch dieses Auto kommt nicht nach Europa
2014: Mazda MX-5 geht in die vierte Generation. Während andere, zwischenzeitlich eingeführte kleine Roadster wieder eingestellt wurden, hält Mazda am MX-5 fest. Von 2016 bis 2019 wird als Parallelmodell der weniger erfolgreiche Fiat 124 Spider gebaut, aber dann eingestellt. Mazda CX-3 ergänzt das SUV-Portfolio
2015: Ford verkauft die verbliebenen 2,1 Prozent des Aktienpakets an Mazda
2018: Neuer Mazda3 mit Skyactiv-X-Motor vereint die Vorteile von Benzin- und Dieselmotoren nach dem Diesotto-Prinzip
2019: Neu ist der Mazda CX-30 mit coupéartigen Linien
2020: Debüt des batterieelektrischen Mazda MX-30 mit gegenläufig öffnenden Portaltüren im Stil des RX-8
2021: Mazda baut seit 90 Jahren Autos, ein Jubiläum, das vor allem die Fanszene würdigt

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