E-Auto-Markt

Sorgenkind Ladenetz: 17 E-Pkw müssen sich einen Ladepunkt teilen

Mit 82.802 neu zugelassenen Elektro-Pkw im Dezember hat sich der Absatz in Deutschland gegenüber dem Vorjahresmonat laut Kraftfahrt-Bundesamt versiebenfacht (plus 629 Prozent). Auch der Elektroanteil am Pkw-Gesamtmarkt erreichte mit 26,6 Prozent einen neuen Höchstwert. Damit lag der Anteil von E-Pkw erstmals über dem von Diesel-Pkw (inkl. Mild-Hybride), der zum Jahresende 2020 26,2 Prozent betrug. In 2020 erreichten die E-Pkw einen Marktanteil von 13,5 Prozent, es wurden insgesamt 394.943 E-Pkw neu zugelassen (+263 % ggü. Vorjahr).

43.671 Einheiten und damit mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen entfielen im Dezember auf rein elektrische Pkw (plus 660 Prozent gegenüber Vorjahresmonat). Auch die Plug-in-Hybride verzeichneten mit 39.107 Einheiten (+601 %t) eine Versiebenfachung der Neuzulassungen im Dezember 2020. Beide Antriebskonzepte sorgen dafür, dass die E-Mobilität auf dem Neuwagenmarkt einen erheblichen Anteil ausmacht. Die deutschen Hersteller konnten 2020 ihre Position auf dem heimischen Elektro-Pkw-Markt ausbauen. Im Gesamtjahr 2020 hatten deutsche Konzernmarken einen Marktanteil von 67 Prozent, im Dezember kamen sie auf 68 Prozent.

Im Dezember entfielen mit 41 Prozent die meisten Neuzulassungen von E-Autos auf private Halter. Dieser Anteil überstieg sogar den entsprechenden Anteil am Gesamtmarkt (38 Prozent private Halter). Die Elektromobilität ist also in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Firmenwagenkäufer bildeten mit 31 Prozent die zweitgrößte Haltergruppe auf dem E-Neuwagenmarkt, gefolgt von anderen Haltergruppen wie Vermieter, Carsharing und Kfz-Handel mit 28 Prozent.

Ein wichtiges Instrument für den Erfolg der Elektromobilität ist der Umweltbonus. Allein im Dezember 2020 gab es laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit 58.365 Anträgen - davon 31.973 rein elektrische Pkw - bei dieser Maßnahme im sechsten Monat in Folge einen neuen Höchstwert. Insgesamt sind seit Auflage des Bonus' 419.987 Anträge gestellt worden.

Sorgenkind für den Ausbau der Elektromobilität bleibt die Ladeinfrastruktur. Laut Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland aktuell 34.056 öffentlich zugängliche Ladepunkte (Stand: 06. Januar 2020). Bei einem Bestand von rund 580.000 Elektro-Pkw zu Jahresanfang müssen sich nun bereits 17 E-Pkw einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen. Im Mai 2020 waren es noch rund 10. Hier gibt es großen Handlungsbedarf.

Neben den Neuzulassungen entwickelte sich auch die E-Pkw-Produktion positiv. So stieg die Inlandsproduktion im November 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 194 Prozent auf den neuen Monatsrekord von 71.702 Elektro-Pkw. Damit hatte rund jeder sechste in Deutschland hergestellte Pkw einen Elektroantrieb. Als besonders dynamisch erwies sich die Fertigung rein batterieelektrischer Fahrzeuge, die sich auf 24.225 Einheiten mehr als verdreifachte. Die Fertigung von Plug-in-Hybriden stieg um 187 Prozent auf den Rekord von 47.477 Einheiten.

Zwischen Januar und November 2020 konnten die deutschen Hersteller ihre weltweite Produktion auf 775.623 E-Pkw (+113 %) mehr als verdoppeln. Am Standort Deutschland stieg die E-Pkw-Produktion in diesem Zeitraum auf 374.648 Fahrzeuge (+111 %). (ampnet/Sm)

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