Verband der Automobilindustrie

Schwache Verkaufszahlen schlecht fürs Klima

Im November wurden in Deutschland 290.200 Pkw neu zugelassen. Das sind minus 3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten des laufenden Jahres erreichte der Inlandsmarkt ein Volumen von 2,6 Mio. Pkw (-22 Prozent). Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), betont: ,,Wir erwarten für das Gesamtjahr 2020 ein Volumen von rund 2,9 Mio. Neuzulassungen. Das ist ein Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr." Ein Problem dieses Einbruches - so Müller - sei, dass ältere Wagen länger gefahren werden. ,,Das ist nicht gut für die Klimabilanz."

Im November verzeichneten die deutschen Hersteller 17 Prozent weniger Bestellungen aus dem Inland. Seit Jahresbeginn beträgt der Rückgang ebenfalls 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwas besser lief es im Auslandsgeschäft: Im November wurden knapp 4 Prozent weniger Aufträge als im Vorjahr registriert, in den ersten elf Monaten des laufenden Jahres wurden 12 Prozent weniger Pkw von Kunden aus dem Ausland bestellt.

Im abgelaufenen Monat liefen - unterstützt durch einen zusätzlichen Arbeitstag - zwar 7 Prozent mehr Pkw in Deutschland vom Band (449.900 Einheiten). Damit wurde erstmals in diesem Jahr das Produktionsniveau eines Vorjahresmonats übertroffen. Allerdings blieb die Pkw-Inlandsfertigung im bisherigen Jahresverlauf (Januar - November) mit 3,2 Mio. Einheiten noch deutlich unter dem Vorjahreswert (-26 Prozent).

Im Gesamtjahr 2020 dürften in Deutschland daher rund 3,5 Mio. Pkw produziert werden - ein Minus von 25 Prozent gegenüber dem Fertigungsvolumen 2019. Hildegard Müller unterstreicht: "Dieser starke Rückgang stellt Hersteller und Zulieferer vor große Herausforderungen und erfordert eine Anpassung der Kapazitäten." Müller sieht aber auch Grund zur Zuversicht: ,, Allein im September verdreifachte sich die Inlandsproduktion von E-Autos auf den neuen Rekord von über 62.200 Elektro-Pkw."

Im September 2020 waren in der deutschen Automobilindustrie 803.575 Mitarbeiter beschäftigt, ein Jahr zuvor waren es 833.405.

Ähnlich wie die Produktion entwickelte sich der Export: Im November wurden 340.000 Pkw an Kunden in aller Welt ausgeliefert (+ 11 Prozent). Im bisherigen Jahresverlauf (Januar - November) ist mit 2,4 Mio. Fahrzeugen jedoch noch ein großer Rückgang zu verzeichnen (-26 Prozent). Der Export dürfte im Gesamtjahr 2020 mit 2,6 Mio. Pkw um 25 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Für das kommende Jahr erwartet Müller ebenso eine wachsende Produktion mit einem Plus von 20 Prozent auf 3,1 Mio. Pkw. (ampnet/Sm)

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