Elektroautos ab 2028 nicht mehr teurer als Verbrenner

Zu den Erfolgsfaktoren für den Durchbruch der Elektromobilität gehört neben starker Lade-Infrastruktur, hoher Reichweite und gewährleisteter Energie-Versorgungssicherheit auch die Verringerung der Preise für E-Autos. Der Motor-Informations-Dienst (mid) sprach hierzu mit Leon Dorssers, Senior Vice President Marketing and Sales of Nissan AMIEO Region (Africa, Middle East, India, Europe and Oceania) im Rahmen eines Roundtables.

Nissan gehört gemeinsam mit Renault zu den Pionieren auf dem Feld der Elektrifizierung und verfügt damit über einen großen Erfahrungsschatz und lang angelegte Strategien rund um die Elektromobilität. Schon heute machen bei Nissan Stromer mehr als die Hälfte aller produzierten Fahrzeuge aus. Bis 2030 soll die 100-Prozent-Marke erreicht sein, bis 2050 die CO2-Neutralität.

Fünf E-Modelle hat der japanische Autokonzern gegenwärtig im Angebot. Und auf der Japan-Mobility-Show in Tokio stellte Nissan noch fünf weitere Modelle im Konzept-Stadium vor - vom Abenteuer-Van über den luxuriösen Hyper-Tourer bis zum kraftstrotzenden Performance-Sportwagen Hyper Force. Zu den technologischen Lösungen alter Probleme gehören unterdessen die Kobalt-freie Lithium-Ionen-Batterie und die Solid-state-battery (Festkörper- bzw. Feststoffbatterie). Bei solchen Entwicklungen sind Nissan und seine diversen Kooperationspartner schon sehr weit fortgeschritten.

Noch stehen die relativ hohen Anschaffungspreise der Stromer einer breiten Kaufbereitschaft im Wege. Zwar gibt es schon heute preiswerte Elektroautos, doch wären ein gleichwertige, im selben Segment befindliche Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb deutlich billiger. Ab 2028 soll das bei Nissan aber nicht mehr der Fall sein, sagt Leon Dorssers auf mid-Nachfrage. Das soll unter anderem an der günstiger werdenden Batterieproduktion liegen.

Wann die noch immer sehr schwergewichtigen Akkus endlich leichter werden - darauf hat Dorssers jedoch noch keine Antwort. Unterdessen genieße die Sicherheit der Antriebsbatterie in der Nissan-Abteilung für Forschung und Entwicklung im Zuge der Qualitätssicherung eine sehr hohe Priorität, sagt der Manager auf die Frage nach der Eindämmung von Risiken durch brennende Elektroautos. Entsprechende Analysen seien weit fortgeschritten.

Ein Drittel der über eine Million Elektrofahrzeuge, die Nissan bislang weltweit verkauft hat, wurde in Europa abgesetzt. Seit 2022 ist die Modellpalette in Europa zu 100 Prozent elektrifiziert. Die neuesten vollelektrischen Modelle sind der Nissan Ariya und der Townstar EV, während der Qashqai und der X-Trail über die innovative e-Power-Technologie verfügen. Sie wurde vom NTCE-Team für europäische Kunden abgestimmt und bietet all jenen Kunden ein angenehmes, müheloses und sanftes Fahrerlebnis, die für den Umstieg auf ein vollelektrisches Fahrzeug noch nicht bereit sind.

Lars Wallerang / mid