So kommen Kinder sicher durch den Straßenverkehr

Die Zahlen sind alarmierend. 2019 sind in Deutschland 13.409 Kinder unter zehn Jahren bei Verkehrsunfällen verunglückt. Dabei erlitten 11.408 der Kinder leichte Verletzungen, 1.969 wurden schwer verletzt und 32 getötet. Deshalb sollten nach den Sommerferien und der langen Corona-Pause alle Verkehrsteilnehmer sensibilisiert sein, dass vor allem morgens wieder viele Kinder unterwegs sind.


Die Zahlen sind alarmierend. 2019 sind in Deutschland 13.409 Kinder unter zehn Jahren bei Verkehrsunfällen verunglückt. Dabei erlitten 11.408 der Kinder leichte Verletzungen, 1.969 wurden schwer verletzt und 32 getötet. Deshalb sollten nach den Sommerferien und der langen Corona-Pause alle Verkehrsteilnehmer sensibilisiert sein, dass vor allem morgens wieder viele Kinder unterwegs sind. Der TÜV-Verband gibt praktische Hinweise, was dabei zu beachten ist.

Wichtig ist: Den sichersten Schulweg finden. Denn der kürzeste Schulweg ist nicht unbedingt der sicherste. Eltern sollten gemeinsam mit ihren Kindern Gefahrenquellen wie mehrspurige Straßen, unübersichtliche Überquerungen oder Ein- und Ausfahrten zu Grundstücken identifizieren und dann den sichersten Schulweg festlegen. Orientierung bieten sogenannte Schulwegpläne. Gefährliche Punkte wie Baustellen oder stark befahrene Straßen sollten möglichst vermieden werden. Ampeln, Zebrastreifen und Mittelinseln eignen sich dagegen gut zum Überqueren von Straßen.

Eltern sollten die Route mit ihrem Kind einstudieren, und zwar am besten morgens an Werktagen unter realen Bedingungen. Kritische Stellen können Eltern mit ihrem Nachwuchs aus verschiedenen Perspektiven durchspielen. Auf diese Weise übernehmen Kinder den Blickwinkel anderer Verkehrsteilnehmer und lernen, wo sie übersehen werden können. Schließlich können Kinder erst ab einem Alter von ungefähr acht Jahren vorausschauend Gefahren einschätzen.

Wann können Kinder alleine zur Schule gehen? Das hängt von den Gegebenheiten vor Ort, der Entfernung zur Schule und nicht zuletzt von der Entwicklung des Kindes ab. Eine sinnvolle Entlastung für Eltern sind Schulweggemeinschaften: Kinder aus der Nachbarschaft gehen anfangs noch begleitet von einem Erwachsenen in der Gruppe zur Schule, später dann alleine. Wichtig ist, dass die Kinder auch das richtige Verhalten in der Gruppe lernen. Sie sollten sich nicht ablenken oder dazu verleiten lassen, plötzlich über die Straße zu rennen. Besonders wichtig ist es, dass Eltern ihren Kindern morgens genügend Zeit geben.

Erstklässler sollten möglichst zu Fuß zur Schule gehen. Ist der Schulweg zu lang, empfehlen sich öffentliche Verkehrsmittel. Auch hier sollte man das Schulkind nicht von Beginn an alleine auf den Weg schicken. Das richtige Verhalten an der Haltestelle, das Vorzeigen des Tickets, das Festhalten im Bus oder in der Bahn und nicht zuletzt das rechtzeitige Aussteigen wollen gelernt sein. Schulanfänger sollten nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Eltern sollten ihre Kinder nur in Ausnahmefällen mit dem Auto zur Schule bringen.

Gerade kleinere Kinder können leicht von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen werden. Gute Sichtbarkeit ist daher ein absolutes Muss im Straßenverkehr. Beim Kauf des Schulranzens sollten Eltern auf ein TÜV-Prüfzeichen achten. Der Ranzen erfüllt dann die DIN-Norm 58124, die ausreichend große Flächen für reflektierendes Material vorsieht.

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