5x: Tipps für einen sicheren Fahrradalltag - Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Statistiken zeigen: Fahrradfahren wird in Deutschland zunehmend gefährlicher. Natürlich braucht es deshalb eine bessere Infrastruktur. Doch Radfahrer können auch einiges selber tun, um Risiken zu mindern.

Mit dem anhaltenden Fahrradboom in Deutschland steigt die Zahl der Unfälle mit Biker-Beteiligung. Doch Radfahrer haben es ein Stück weit selbst in der Hand, die Gefahr eines Verkehrsunfalls zu verringern. Wer die folgenden Tipps beherzigt, kommt mit Sicherheit sicherer durch den Fahrradalltag.

Vor allem auf häufig genutzten Strecken, etwa dem täglichen Arbeitsweg, sollten sich Radfahrer über besonders gefährliche Passagen informieren. Auskunft kann hier der Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes auf der Internetseite https://unfallatlas.statistikportal.de geben. Wer seine Route kennt, vergleicht diese mit dem Kartenmaterial der Webseite und lokalisiert so die Gefahren-Hotspots. Zeigen sich Stellen mit einer Unfallhäufung, empfiehlt sich unter Umständen eine Alternativroute. Bietet sich keine an, schärft der Blick auf den Unfallatlas in jedem Fall das Bewusstsein für besondere Gefahrenstellen.

Die eigene Sicherheit hängt auch vom Zustand des Fahrrads ab. Bereits beim Kauf sollte man sich ein passendes Rad aussuchen und dieses ergonomisch korrekt einstellen. Wichtig ist außerdem natürlich ein funktionstüchtiger Zustand. Wer nicht selbst dafür sorgen kann, sollte regelmäßig einen Check in der Werkstatt durchführen lassen. Das Bike sollte außerdem eine gute Sicherheitsausstattung aufweisen. Eine Lichtanlage mit Qualitäts-LED-Leuchten, Markenbereifung, sichere Bremsen, eine vollständige Reflektoren-Ausstattung und ein Helm sind eine solide Basis für einen sicheren Fahrradalltag. Wer sich ein neues Pedelec kaufen will, kann bei einigen Herstellern mittlerweile sogar ein ABS bekommen, welches das Sicherheitsniveau nochmals deutlich hebt.

Selbst bei optimalen Vorkehrungen steckt immer noch viel Gefahrenpotenzial im eigenen Fahrverhalten. Beobachtungen haben zum Beispiel gezeigt, dass Radfahrer, die einen Helm tragen, von Autofahrern enger umfahren werden. Deshalb sollten Radfahrer ihr Bewusstsein für die eigene Situation, das eigene Handeln und für Gefahren schärfen. Vieles sollte der Radfahrer antizipieren. Wichtig ist auch eine für andere berechenbare und eindeutige Fahrweise. Statt dezent am Rand zu fahren, sollte man selbstbewusst den für die eigene Sicherheit nötigen Verkehrsraum einfordern. Die kurze Faustregel des ADFC lautet: ,,Nach außen selbstbewusst, innerlich aber defensiv fahren." Außerdem ist es wichtig, das Fahrrad in kniffeligen Situationen zu beherrschen. Vorausschauendes Fahren, das Auffrischen von Verkehrsregeln und Fahrtricks werden in professionellen Trainings vermittelt. Diese werden für Firmen von Berufsgenossenschaften sogar kostenfrei organisiert.

Zu hohe oder unangepasste Geschwindigkeit kann ebenfalls gefährlich sein. Raser gibt es auch unter Bikern. Hobby-Armstrongs oder Liegerad-Piloten fegen gerne mal mit 40 Sachen eng an Fußgängern vorbei. Auch wenn es bei Radwegen kein Geschwindigkeitslimit gibt, kann gefährlich sein. Das gilt vor allem auf gleichermaßen von Fußgängern und Radfahrern genutzten Wegen, da sich hier unachtsame Kinder oder Hunde plötzlich in den Weg stellen. Deshalb sollten Radfahrer stets rücksichtsvoll und angemessen agieren. Das gilt einmal mehr für S-Pedelec-Nutzer, die häufiger mit fast 50 km/h über die für sie eigentlich gesperrten Rad- und Fußwegen brettern. Bremswege können bei diesem Tempo verdammt lang werden.

Zu einer leider häufig tödlichen Falle werden rechtsabbiegende Autos, weshalb Radfahrer diese Gefahr stets im Auge behalten sollten. Eine besonders trügerische Situation ergibt sich bei Rechtsabbiegern an Ampeln, die zunächst auf Fußgänger warten, nachrückende Radfahrer jedoch nicht mehr beachten. Wer sich auf dem Radweg einer solchen Situation nähert, sollte stets mit der Unachtsamkeit des Autofahrers rechnen. Besonders gefährlich sind abbiegende Lkw, die oftmals Radfahrer im toten Winkel gar nicht wahrnehmen können. Auch durch unachtsames Heranfahren an Ausfahrten oder Unkenntnis beziehungsweise Nichtbeachtung von Vorfahrtsregeln landen Radfahrer oft auf Motorhauben. Ob im Recht oder nicht: Pedalisten sind stets gut beraten, wenn sie für Autofahrer mitdenken. Das gilt einmal mehr für Biker, die regelwidrig in falscher Richtung unterwegs sind, was bei Radfahrern keineswegs selten vorkommen soll.

auch in FAHRRAD

Anzeige

Videos