ACEM

Europas Motorradhandel bleibt auf Euro-4-Maschinen sitzen

Mit einem durch die Corona-Beschränkungen verhagelten Saisonstart hat auch die Motorradindustrie zu kämpfen. Die Pandemie fiel in zwei der allerwichtigsten Verkaufsmonate für die Branche. Der europäische Industrieverband European Association of Motorcycle Manufacturers (ACEM) meldet für die fünf größten Einzelmärkte (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien) für März einen Rückgang der Verkäufe um 39,6 Porzent gegenüber dem Vorjahresmonat, im April waren es dann 74,9 Prozent. In einigen Ländern kam der Markt mit Rückgängen von 84 bis 96 Prozent nahezu zum Erliegen. Deutschland kam mit einem Minus von 25,8 Prozent noch vergleichsweise glimpflich davon.

Der Absatz von Kleinkrafträdern und -rollern bis 50 Kubikzentimeter Hubraum schrumpfte auf den Hauptmärkten Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen und Spanien im März um 37,9 Prozent und im vergangegen Monat um über die Hälfte (minus 55,1 Prozent).

Der Handel steht wegen der Einführung der Euro-5-Norm im kommenden Jahr unter Druck. Er sitzt derzeit auf großen Lagerbeständen von nicht verkauften Euro-4-Motorrädern, die im Frühjahr wegen des Lockdowns keine Käufer fanden. ACEM-Generalsekretär Antonio Perlot spricht von Hunderttausenden betroffener Fahrzeuge. Derzeit bemüht sich der Verband bei der EU um eine Lösung. So ist beispielsweise eine Fristverlängerung für die Einführung der Euro-5-Pflicht um ein halbes Jahr im Gespräch, so dass die älteren 2020er-Modelle noch im Frühjahr 2021 an den Mann und die Frau gebracht werden könnten. (ampnet/jri)

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