Bundesrat gegen Motorradlärm - Härter Strafen für Tuner

Die Motorradsaison hat gerade begonnen, das beschäftigt sich auch der Bundesrat mit den Bikern. Das dürfte nicht alle freuen. 

SP-X/Berlin. Ein strengeres Vorgehen gegen zu schnelle und zu laute Motorradfahrer hat nun der Bundesrat gefordert. Nach dem Willen der Länderkammer soll sich die Bundesregierung bei der EU-Kommission unter anderem für härtere Strafen für das Motorklang-Tuning von Motorrädern einsetzen. Zudem sollen Sound-Tools verboten werden, mit denen Motorradfahrer die Klangkulisse selbst einstellen können. Bei gravierenden Lärmüberschreitungen soll die Polizei Fahrzeuge zukünftig sofort sicherstellen dürfen. Die Länder fordern außerdem, zum Lärmschutz zeitlich beschränkte Verkehrsverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen zu ermöglichen. Motorräder mit alternativen Antriebstechniken sollten davon ausgenommen werden. Darüber hinaus spricht sich der vom Land Nordrhein-Westfalen eingebrachte Antrag für eine europaweite Begrenzung der Geräuschemission von Neufahrzeugen einsetzen. Diese soll bei 80 dB(A) liegen und in allen Betriebszuständen gelten. In Deutschland liegt dieser Wert bei 77 dB(A), allerdings nur auf dem Prüfstand, weitere Verschärfungen waren bereits mehrfach avisiert. Außer gegen zu laute Motoren will der Bundesrat auch gegen Raser vorgehen. Unter anderem soll eine Lösung dafür gefunden werden, dass Verkehrssünder häufig der Strafe entgehen, weil sie aufgrund der Helmpflicht und des fehlenden vorderen Kennzeichens nicht identifizierbar sind. Auch bei der Haftung macht der Bundesrat Änderungen geltend, um die Halter eines Motorrads zumindest für die Kosten der Erstellung eines Bußgeldbescheids belangen zu können, wenn der Fahrer nicht zu ermitteln ist. 

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