Elektromobilität

Der Hyundai Ioniq schwimmt mit dem Strom

Seit 2017 bietet Hyundai mit dem Ioniq Plug-in-Hybrid eine Alternative zum Toyota Prius Plug-in-Hybrid an. Nicht nur optisch, auch technisch ähneln sich die beiden Fahrzeuge stark. Zum Ende 2019 bekam der Hyundai nun ein Facelift. Kann er an seine Erfolgsserie anknüpfen und dem Platzhirschen weiterhin seine Position streitig machen?


Seit 2017 bietet Hyundai mit dem Ioniq Plug-in-Hybrid eine Alternative zum Toyota Prius Plug-in-Hybrid an. Nicht nur optisch, auch technisch ähneln sich die beiden Fahrzeuge stark. Zum Ende 2019 bekam der Hyundai nun ein Facelift. Kann er an seine Erfolgsserie anknüpfen und dem Platzhirschen weiterhin seine Position streitig machen?

Bei einem Blick aufs Datenblatt schlägt sich der Hyundai schon mal ganz gut. Der Hyundai bietet mit 141 PS Systemleistung die marginal höhere Leistung bei fast identischem Verbrauch von rund einem Liter auf 100 Kilometer gemäß dem standardisierten WLTP-Zyklus. Mit 63 Kilometern rein elektrischer Reichweite bietet er zudem rund zehn Kilometer mehr als der Prius. Auch bei den Innenraum-Abmessungen ähneln sich die Konkurrenten ungemein. Beide bieten rund 350 Liter Kofferraumvolumen bei aufgerichteten Rücksitzen. Das ist zwar vergleichsweise wenig für die Fahrzeugklasse, ist aber den Batterien unter dem Kofferraum geschuldet, die für den effizienten Antrieb notwendig sind.

Auch rein optisch orientiert sich der Hyundai Ioniq am Prius. Auffällig wird dies vor allem an der geteilten Heckscheibe, die zwar gut für den cW-Wert und die Aerodynamik ist, dem Fahrer aber in Sachen Rundumsicht keinen Gefallen tut. Gut, dass heutzutage Rückfahrkameras weit verbreitet sind und sich der Fahrer zumindest auf diese Weise einen Überblick darüber verschaffen kann, was hinter dem Fahrzeug so vor sich geht. Während der Toyota doch eher futuristisch daherkommt, gibt sich der Ioniq gediegener. Er punktet mit klaren Linien und wirkt weder zu aufgeregt noch zu auffällig. Das Design glänzt durch Zeitlosigkeit.

Auch im Innenraum gibt sich der Hyundai seit dem Facelift deutlich aufgeräumter. Während der Vorgänger den Fahrer noch mit einer Vielzahl an Knöpfen überforderte, fügt sich das Interieur nun dem Industrie-Trend und ersetzt so gut wie alle Knöpfe durch Touchoberflächen in Klavierlackoptik mit haptischem Feedback. Das Infotainment-System hat serienmäßig acht Zoll und bietet gegen Aufpreis 10,25 Zoll sowie Android Auto und Apple CarPlay.

Auch der Antriebsstrang absolviert seine Arbeit gut und unauffällig. Mit einem Verbrauch von rund vier Liter auf 100 Kilometer verfehlt der Ioniq im Test zwar die auf einem speziellen Algorithmus basierende Herstellerangabe von 1,1 Liter deutlich. Dennoch ist er effizienter als andere Fahrzeuge in dieser Klasse.

Die Preise fangen bei 32.250 Euro an. Damit ist der Ioniq deutlich günstiger als der Prius, für den man mindestens 38.150 Euro bezahlen muss. Einige Sicherheits- und Komfortfunktionen wie das volldigitale Kombi-Instrument sind im Preis bereit inbegriffen. Leider muss man aber für das Typ 2-Ladekabel für handelsübliche AC-Ladesäulen noch einen Aufpreis von fast 400 Euro zahlen. Bei der Lackfarbe ist nur das sogenannte Fiery Red im Preis inbegriffen. Alle anderen Lackierungen kosten extra.

All diejenigen, die einen soliden Kompakten mit Verbrenner und einer ordentlichen elektrischen Reichweite für einen guten Preis suchen, werden beim Ioniq definitiv fündig. Der Wagen punktet durch schickes Aussehen, angenehmes Fahrverhalten sowie gute Verbrauchswerte. Lediglich der vergleichsweise kleine Kofferraum und die schlechte Rundumsicht trüben den sonst sehr guten Eindruck.

Johannes Unruh / mid

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