Verkauf

Renault träumt von "Goldenen Zwanzigern"

Die 2020er Jahre werden Automobilgeschichte schreiben. So sieht es jedenfalls Uwe Hochgeschurtz, Chef von Renault Deutschland. Im neuen Jahrzehnt werde nämlich die Elektromobilität ihren endgültigen Durchbruch erleben.


Die 2020er Jahre werden Automobilgeschichte schreiben. So sieht es jedenfalls Uwe Hochgeschurtz, Chef von Renault Deutschland. Im neuen Jahrzehnt werde nämlich die Elektromobilität ihren endgültigen Durchbruch erleben. Der französische Autohersteller will mit wenigen Ausnahmen die Modellpalette in ganzer Breite elektrifizieren.

Parademodell der Elektro-Strategie ist der Renault Zoe. Die jüngste Generation besitzt nach dem Norm-Zyklus WLTP eine Reichweite von immerhin 395 Kilometern. Im Jahr 2019 wurden deutschlandweit 9.400 Exemplare verkauft , ein Plus von 48 Prozent. Damit konnte der Zoe seinen Titel als Elektro-Bestseller in Deutschland erfolgreich verteidigen.

Die Konkurrenz durch den neuen ID.3 von Volkswagen mache ihm keine Sorgen, sagt Hochgeschurtz. Denn Renault verfüge über viel Erfahrung im Bau von Elektroautos, durch die die Fahrzeuge besonders bedienfreundlich geworden seien - das gelte besonders beim Laden, aber auch durch eine immer höhere Langlebigkeit des Elektroantriebs.

Verkaufs-Champion unter den Renault-Modellen ist allerdings nicht der Zoe, sondern das City-SUV Captur. 28.100 Einheiten konnten 2019 verkauft werden, 4.300 Stück mehr als im Vorjahr. Dem Bestseller auf den Fersen ist der Preis-Leistungs-Meister Clio. Den Kleinwagen verkaufte Renault 23.400 Mal. Einen Verkaufsrekord vermeldet Renault auf der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf auch bei den leichten Nutzfahrzeugen. Man bleibe hier bundesweit die Nummer 1 unter den Importeuren.

Eine positive Bilanz zieht Renault auch bei der Zweitmarke Dacia, die erneut zweistellig wuchs. Die Zulassungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 12,1 Prozent auf 83.000 Fahrzeuge - das entspricht einem Marktanteil von 2,1 Prozent - für Dacia ein Rekordwert. Mittlerweile feiert man 15-jähriges Bestehen der Marke und tut dies mit Sondermodellen sowie einem neuen LPG-Autogas-Antrieb.

Der trendige Sportwagen Alpine konnte beim Verkauf zwar um stolze 48 Prozent zulegen. Bei einer exklusiven Stückzahl von 324 bleibt das flotte Modell freilich ein Exot auf deutschen Straßen. Die Alpine gehört auch zu den wenigen Modellen aus dem Hause Renault, für das eine Elektrifizierung zunächst nicht vorgesehen ist.

Doch wer weiß? Renault-Manager Hochgeschurtz ist optimistisch, was die Elektromobilität der 2020er Jahre anbelangt. Eine elektrische Alpina schließe er perspektivisch nicht aus, ohne sich freilich auf einen konkreten Zeitpunkt festzulegen.

Offener spricht man bei Renault über die nahe Zukunft, also über Neuheiten für das Jahr 2020: So soll im dritten Quartal auch ein elektrischer Clio das Licht der Welt erblicken, als Plug-in-Hybrid gibt es den Kleinwagen schon jetzt - Premiere in der Modellreihe. Der Elektro-Clio werde aber nicht ganz die Reichweite haben wie der Zoe, sei dafür aber auch preiswerter in der Anschaffung.

"Wir stehen am Beginn der Goldenen Zwanziger für das Elektroauto, und Renault will dabei eine führende Rolle spielen", betont Hochgeschurtz. Im Bereich elektrische Nutzfahrzeuge erweitere man das Angebot beim Kangoo Z.E. und dem Master Z.E. um das Thema Brennstoffzelle. Die Kombination von Batterie und der als Reichweiten-Verlängerer genutzten Brennstoffzelle sorgten für deutlich mehr Kilometer.

Und man blickt noch ein Stück weiter nach vorn: Bis zum Jahr 2022 will der Hersteller die E-Palette auf acht reine Elektrofahrzeuge und zwölf Hybride beziehungsweise Plug-in-Hybride erweitern. Vor allem im Zusammenhang mit den alternativen Antrieben und der damit verbundenen Umweltfreundlichkeit ist der französische Autobauer zuversichtlich, dass der Individualverkehr insgesamt goldenen 2020er Jahren entgegenfährt.

Lars Wallerang / mid

auch in WIRTSCHAFT

Anzeige

Videos