Mit Automatik zum Führerschein

Seit Jahrzehnten lernt man Autofahren auf einem Schaltgetriebe-Fahrzeug. Doch diese Regel könnte bald der Vergangenheit angehören.


Seit Jahrzehnten lernt man Autofahren auf einem Schaltgetriebe-Fahrzeug. Doch diese Regel könnte bald der Vergangenheit angehören. Fahranfänger können voraussichtlich ab 2020 auf einem Automatik-Fahrzeug den Umgang mit dem Fahrzeug lernen und erhalten dennoch die Erlaubnis im Führerschein, auch ein Schaltgetriebe zu fahren. Das ist ja bislang anders.

Renate Bartelt-Lehrfeld, Referatsleiterin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur stellte jetzt in Aussicht, dass Fahrschüler zukünftig im Anschluss an die Automatikprüfung die Möglichkeit haben, sich zusätzlich an einem Schaltgetriebe-Fahrzeug testen zu lassen. Das würde bedeuten, dass keine erneute Fahrerlaubnis Prüfung notwendig wäre. "Ich habe dies bislang erst telefonisch von der EU-Kommission mitgeteilt bekommen, gehe aber davon aus, dass ich in Kürze die schriftliche Bestätigung erhalte und bin zuversichtlich, dass wir das bis zum Ende des Jahres umsetzen können", berichtet Bartelt-Lehrfeld.

"Sollte die in Aussicht gestellte Regelung in Kraft treten, könnte das Fahrtraining zukünftig vermehrt auf Automatik-Modellen stattfinden." Das mache die Fahrausbildung nicht nur einfacher, sondern Fahrschüler könnten auch besser auf das Bedienen von Elektro-Autos vorbereitet werden. In einer Umfrage unter Fahrschülern habe man schon 2017 herausgefunden, dass 74 Prozent der Befragten ein hohes Interesse daran hätten, sagt Jörg-Michael Satz, Präsident des Vereins "Moving Road Safety Association".

Bisher sind Fahrschüler, die ihre Prüfung auf einem Automatik-Getriebe ablegten, nicht für das Fahren von Fahrzeugen mit Schaltgetriebe zugelassen. "Deshalb entschieden sich viele gegen eine reine Automatik-Ausbildung", erklärt Satz. Der Verband setze sich seit Jahren dafür ein, dass die Fahrausbildung entsprechend geändert wird.

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