Von Chirurgen empfohlen: der Fahrradhelm

Helm oder nicht Helm - für Chirurgen keine Frage. Denn sie kennen den Unterschied aus ärztlicher Anschauung.

Helm oder nicht Helm - für Chirurgen keine Frage. Denn sie kennen den Unterschied aus ärztlicher Anschauung. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) rät einmal mehr zu einem Kopfschutz beim Radfahren.

Das könne ein herkömmlicher Fahrradhelm sein. Eine Alternative bietet der Kopf-Airbag. Bei einem Aufprall bläst sich der um den Hals getragene Kragen wie ein Vollintegralhelm auf und schützt den Kopf. Vorteil gegenüber dem Fahrradhelm ist der gleichzeitige Schutz des Nackens, der Halswirbelsäule, des Kiefers und des Gesichts.

"Jedes Frühjahr geht zum Start der Fahrradsaison die Anzahl der verletzten Radfahrer in unseren Notaufnahmen in die Höhe", sagt Prof. Dr. Paul Alfred Grützner, Präsident der DGOU und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU). Oft sei der Kopf betroffen. Daher: "Helm auf beim Fahrradfahren!"

Aktuell liegt die Helmtragequote über alle Altersgruppen hinweg bei durchschnittlich 18 Prozent. "Das ist zu wenig", sagt Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention und Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Die Gründe, warum Menschen keinen Helm tragen, sind vielfältig. Manche finden den Helm unhandlich und umständlich. Andere halten ihn für wenig schick oder fürchten, ihre Frisur damit zu ruinieren.

Ein aktivierter Kopf-Airbag oder ein Fahrradhelm dämpfen die bei einem Unfall auf den Kopf einwirkenden Kräfte, das führt zu weniger schweren Kopfverletzungen. Zudem können tödliche Hirnverletzungen um 60 bis 70 Prozent reduziert werden. Daten zeigen: Bei den lebensgefährlich verletzten Fahrradfahrern ist das schwere Schädel-Hirn-Trauma die Hauptverletzung. Das TR-DGU erfasst im Durchschnitt jährlich etwa 2.500 Radfahrer, die nach einem Unfall in einem Traumazentrum der Initiative "TraumaNetzwerk DGU" intensivmedizinisch versorgt werden müssen.

Die meisten schweren Unfälle ereignen sich im Zeitraum von April bis September. Im Jahr 2017 gab es nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts 14.123 schwer verletzte und 65.104 leicht verletzte Radfahrer. 382 Menschen starben bei einem Fahrradunfall.

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