Motorradzubehör-Neuheiten 2019 - Neues für Kopf, Hände und Füße

Von der Magnet-Befestigung für Helmvisiere bis zu extrem stabilen Alu-Koffern: Das sind die Zubehör-Neuheiten, die in diesen Wochen auf den Markt kommen.

Der Zweiradmarkt in Deutschland hält nicht nur zahlreiche neue Motorräder für die Saison 2019 bereit, auch bei Fahrerausstattung und Motorradzubehör gibt es eine ganze Reihe neuer Artikel. Sie kommen zumeist im Lauf des Januar oder Februar in den Handel. Im Praxistest konnten einige bereits überzeugen.

Mit dem neuen Helm N70-2X weitet Nolan sein Modularkonzept (das Kinnteil kann abgenommen werden) erstmals auf den Adventure-Bereich aus. Der mit einem großen Windschild sowie übergroßem Visier ausgestattete Helm eröffnet Reiseenduristen viele Möglichkeiten: Er kann mit und ohne Visier sowie mit oder ohne Kinnteil gefahren werden. Weil Windschild und Visier nicht mehr auf derselben Bohrung befestigt sind, lässt sich auch der Windschild auf Wunsch demontieren. Einen Sonnenschutz gibt es dennoch, weil eine herunterklappbare Sonnenblende in die Helmschale integriert ist. Beim Fahren überzeugte der neue Nolan-Helm: Passform und Belüftung sind gut, die Innenausstattung (Clima Comfort Top) fühlt sich angenehm an, das Nackenpolster kann eingestellt werden. Auch die Visierrastung gefällt. Lediglich die Bedienung der Sonnenblende links am unterem Helmrand erschien etwas fummelig. Der Preis für den N70-2X in uni beträgt 290 Euro, bei den Dekor-Versionen bis 390 Euro. Er ist sowohl als Jet- wie auch als Integralhelm gemäß ECE-Norm 22-05 zugelassen.

Ganz neu ist auch der X-Lite X-903; er ist im Sporttouring-Segment angesiedelt, weist also keinen Windschild auf. Ein Sonnenvisier ist integriert. Neu am in drei Schalengrößen gebauten X-903 ist eine Höhenanpassungsmöglichkeit: Über eine Lasche im Hinterkopf-Bereich kann man die Innenausstattung hinauf hieven oder herunter lassen. Brillenträger beispielsweise können sich dadurch mehr Freiraum im Stirnbereich schaffen. Ebenfalls neu ist die Visierbefestigung: Zur Demontage genügt das gleichzeitige Betätigen zweier Hebelchen links und rechts, das Befestigen des Visiers erfolgt dank einer Magnetunterstützung quasi automatisch. Vorteilhaft ist auch, dass das Pinlock-Innenvisier bis an den Rand des Sichtfeldes gezogen ist. Überzeugt hat das atmungsaktive, ohne vorherige Behandlung antistatische Innenfutter, bei dem Aktivkohlefasern integriert sind. Die Preise sind weit gespreizt: Für die Fiberglas-Version liegen sie zwischen 460 und 580 Euro, die Varianten der Carbon-Baureihe kosten 530 Euro bis 630 Euro.

Der X-903 weist auf Wunsch auch die jüngste Generation des Kommunikationssystems n-com auf; bei ihr ist das Mikrofon fest installiert, der sonst zumeist übliche ,,Schwanenhals" entfällt. Das aktuelle n-com ermöglicht das Pairing von bis zu vier Personen, Telefonie und Radioempfang. Die Bedienung ist relativ einfach, der Betrieb erwies sich noch nicht als vollkommen reibungslos: Immer wieder passierte es, dass einer der drei Gruppenchat-Teilnehmer sich nach geländebedingtem Verbindungsabbruch erst nach mehreren Versuchen wieder in die Gruppe integrieren konnte.

Touratech hat neben einem neuen, sehr kräftigen Enduro- und Cross-Stiefel auch einen neuen Stiefel für Reiseenduristen entwickelt: der Destino Touring (280 Euro) ist leicht genug zum bequemen Gehen, bietet aber gleichzeitig einen umfangreichen Schutz für den Fuß und einen stabilen Stiefelschaft. Der Destino Touring ist mit einer äußerst stabilen und stark profilierten Sohle ausgestattet und wird in den Größen 38 bis 48 geliefert.

Wer auf längeren Reisen gelegentlich Schotter unter die Räder nehmen will, kennt das Problem der richtigen Handschuhwahl: Der Handschuh soll einerseits leicht und luftdurchlässig sein, bei Regen aber die Hände vor Nässe schützen. Das Touratech-Modell Adventure (140 Euro) besteht aus einem leichten, mit kräftigem Knöchelschutz ausgestatteten Handschuh und wird durch den Membran-Überhandschuh Monsoon (120 Euro) ergänzt, der wind- und wasserdicht ist. Clou an diesem neuen Handschuh ist das Material der Innenhand: Es nennt sich Sharktec und weist dank Nanotechnologie einen bislang ungekannten Grip auf. Beide Handschuhe zusammen sind für 250 Euro erhältlich.

Mit dem neuen Aluminium-Gepäckkoffer ,,Zega Evo" setzt sich Hersteller Touratech an die Spitze der Entwicklung. Der Evo ist aus silber oder schwarz eloxiertem Aluminium gefertigt, weshalb es im Koffer keinen schwarzen Abrieb mehr gibt. Zudem ist er mit abgerundeten Ecken und aufgesetzten Schutzkappen ausgestattet, die bei Bedarf ersetzt werden können. Dank eines neuen Fertigungsverfahrens ist die Passform nun so gut, dass der Hersteller Wasserdichtigkeit zusagen kann. Die Stabilität des Koffers ist so groß, dass damit problemlos ein Motorrad aufgebockt werden kann, wenn beispielsweise in der Wüste eine Reifenreparatur nötig ist. Ergänzt werden die hervorragenden Eigenschaften des Zega Evo durch eine echte Einhand-Befestigung, bei der die Funktionen des Einhängens am Edelstahlträger und der Verriegelung voneinander getrennt sind. Das erhöht den Bedienkomfort massiv. Die Koffer sind in drei Größen - 31, 38 und 45 Liter - lieferbar, so dass sie auf zahlreichen Motorradmodellen montiert werden können. Ein Koffer kostet in Silber 400 Euro, in Schwarz 430 Euro.

Neues gibt es auch zur Motorradpflege. Das Schweizer Unternehmen Motorex hat zusätzlich zu seinen bekannten Kettenpflege-Produkten ein spezielles Adventure-Kettenspray entwickelt. Es deckt sowohl die Anforderungen im Straßenbetrieb wie auch diejenigen im gelegentlichen Offroadeinsatz ab. Die 500 Gramm-Sprühdose (16,50 Euro) wird zusammen mit einer Zusatzdose für unterwegs geliefert.

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