Umweltverband kritisiert Verkehrspolitik deutscher Großstädte - Zu wenig Geld für Radfahrer

Angesichts der Verkehrs- und Umweltprobleme bräuchte es in vielen deutschen Städten ein Umdenken in der Verkehrspolitik. Doch Investitionen in die Fahrradinfrastruktur lassen weiter auf sich warten.

Die sechs größten Städte in Deutschland investieren laut Greenpeace zu wenig Geld in die Fahrrad-Infrastruktur. Wie der Umweltverband errechnet hat, werden maximal fünf Euro pro Kopf und Jahr ausgegeben und zwar in Stuttgart. In Köln und München liegen die Investitionen mit 2,80 beziehungsweise 2,30 Euro deutlich niedriger. Fahrradmetropolen wie Amsterdam oder Kopenhagen geben hingegen seit Jahrzehnten ein Vielfaches für bessere Fahrradwege aus.

In deutschen Ballungszentren ließen sich laut Greenpeace bis zu 30 Prozent aller Pkw-Fahrten aufs Zweirad verlagern, was helfen würde, die Verkehrs- und Luftprobleme vieler Großstädte zu entschärfen. Eine bessere Fahrrad-Infrastruktur kann außerdem dazu beitragen, die Zahl tödlicher Fahrradunfälle, die in Deutschland seit Jahren steigen, zu verringern. Obwohl in Kopenhagen oder Amsterdam deutlich mehr Radfahrer unterwegs sind, verunglücken diese laut Greenpeace dort zehnmal seltener als in deutschen Großstädten.

Die Umweltorganisation fordert deshalb die Bundesregierung auf, mehr Geld für Fahrradwege bereitzustellen. Eine Investition in der Größenordnung von 100 Euro pro Kopf würde es deutschen Städten ermöglichen, Boden gut zu machen. Zur Gegenfinanzierung schlägt Greenpeace vor, das Dieselprivileg für Autofahrer schrittweise abzuschaffen.

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