Cannondale Systemsix - Aero-Flott

Um Rennräder schneller zu machen, feilen die Hersteller vor allem am Gewicht und an der Aerodynamik. Cannondale setzt beim Systemsix auf letzteres.

Wollen Rennradfahrer schnell sein, müssen sie gegen viele Widerstände anarbeiten. Bei einem will der Hersteller Cannondale mit seinem neuen Modell Systemsix dem Piloten Vorteile verschaffen: In puncto Luftwiderstand soll das Hightech-Sportgerät Maßstäbe setzen. Wer allerdings das maximale Potenzial der Aero-Optimierungen ausschöpfen will, muss tief in die Tasche greifen.
Nach eigener Aussage bietet Cannondale mit dem Systemsix das schnellste Rennrad der Welt an. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde mit Hilfe von Computersimulationen und Windkanal-Tests Optimierungsarbeit geleistet. Ergonomisch und aerodynamisch vorteilhaft ist zum Beispiel die Kombination aus Knot-64-Lenker und -Vorbau. Mit jeweils flachem Profil sind sie einerseits windschnittiger, andererseits bringen die ausgestellten Lenkerenden die Ellenbogen näher zusammen, was den Luftwiderstand weiter reduziert. Obwohl das Cockpit wie aus einem Guss wirkt, sind beide Teile getrennt. Dadurch lässt sich der Lenker um bis zu acht Grad in der Neigung verstellen oder sogar austauschen.

Die Carbonfelgen der Cannondale-eigenen Hollowgram-Laufräder haben mit 64 Millimetern ein recht hohes Profil und sind mit 21 Millimetern auch relativ breit. Beides soll wiederum entscheidende aerodynamische Vorteile bringen - zudem sind sie für Tubeless-Reifen geeignet. Auch die Ausformung der Rohrquerschnitte von Rahmen und Sattelstütze sowie die Übergänge wurden bis ins kleinste Detail optimiert, um möglichst wenig Luftwiderstand zu erzeugen. Hilfreich sind dabei außerdem die Scheibenbremsen oder die durchweg innen verlegten Leitungen und Kabel.

Dank Carbon-Rahmen kommt das Systemsix zudem erfreulich leicht daher. Allerdings gibt es zwei Rahmenvarianten. Während bei den Standardmodellen eine günstigere Carbonfaser verwendet wird, bestehen die Rahmen der teuren Hi-Mod-Versionen aus einer besonders leichten Carbonfaser. Im Fall des mit elektronischer Dura-Ace-Di2-Schaltung von Shimano ausgestatteten Topmodells bringt das Systemsix lediglich 7,6 Kilogramm auf die Waage. Zwar gibt es leichtere Carbon-Rennräder, doch das Aerodesign soll den Gewichtsnachteil mehr als wettmachen.

Für die mit Dura-Ace-Schaltung und Hi-Mod-Rahmen gerüstete Topversion verlangt Cannondale rund 10.500 Euro. Alternativ gibt es vier weitere Varianten zu Preisen von 7.500 Euro, 5.800 Euro oder rund 4.000 Euro. Beim günstigen Einstiegsmodell muss der Kunde allerdings auf viele Aero-Feinschliff-Details verzichten.

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