Deutscher Fahrradmarkt - Jedes Fünfte neue Rad ist ein E-Bike

Das E-Bike boomt. Während die Nachfrage nach konventionellen Fahrrädern im vergangenen Jahr sank, waren elektrisch unterstützte Modelle gefragt wie nie, zunehmend auch bei Jüngeren.

Trotz guten Wetters ist der Fahrradabsatz in Deutschland 2017 gesunken. Laut Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) wurden 3,85 Millionen Einheiten verkauft, 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Stark gefragt sind jedoch weiterhin E-Bikes: Die Verkäufe stiegen um 19 Prozent auf 720.000 Einheiten. Der Anteil der elektrisch unterstützten Fahrräder lag damit bei 19 Prozent; langfristig dürfte er dem Branchenverband zufolge auf gut ein Drittel steigen. Rund 99 Prozent der verkauften E-Bikes sind Modelle mit einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h. Schnelle E-Bikes mit Helmpflicht (bis 45 km/h) kommen lediglich auf einen Anteil von 1 Prozent.

Der Boom bei den vergleichsweise teuren E-Bikes bescherte der Branche trotz schrumpfenden Gesamtmarkts 2017 ein Umsatz-Plus. Das Marktvolumen bei Fahrrädern und E-Bikes wuchs um 3,2 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, durchschnittlich gaben die Deutschen 698 Euro für ein neues Fahrrad aus, 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit Komponenten und Zubehör wurden weitere 2,7 Milliarden Euro umgesetzt, schätzt der ZIV.

Wachstum verzeichneten neben den E-Bikes vor allem Spezialmodelle wie Lastenräder, Liegeräder oder Singlespeed-Bikes. Rückgänge gab es bei City-Rädern, Trekking-Bikes und Mountain-Bikes. Unverändert zeigen sich ATBs, Jugendräder, Rennmaschinen, Kinderräder ab 12 Zoll sowie Holland- und Tourenräder. Im E-Bike-Segment waren Mountain-Bikes stärker gefragt als in den Vorjahren, weniger Verkäufe verzeichneten die E-Cityräder. Der Branchenverband sieht den Grund dafür in einer deutlichen Verjüngung der Zielgruppe.

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