Pedelec-SUV Moto Parilla - Monster mit Motor

Auf den ersten Blick wirkt das Rad von Moto Parilla wie eine futuristische Enduro. Doch hier muss man selbst treten.

Schon oft haben Designer bei Fahrradentwürfen mit einer gewissen Motorrad-Ästhetik kokettiert, doch nur wenige sind dabei derart ins Extreme gegangen wie der Designer Alessandro Tartarin. Zusammen mit dem Ingenieur Zeno Panarari hat der Italiener ein E-Bike namens Carbon auf die Räder gestellt, das man auf den ersten Blick für eine Enduro halten könnte.

Tatsächlich handelt es sich um ein Pedelec mit einem Alu-Carbon-Rahmen, dessen wuchtiger Längsholm als Sattelstütze und Anlenkpunkt für Vorder- und Hinterradführung dient. Vorne bietet das Carbon eine aufwändig gearbeitete Parallelogramm-Gabel mit besonders breiten Gabelholmen aus Carbon. Die Hinterradschwinge, die mit dem Mittelmotor eine Einheit bildet, wird von einem Zentralfederbein angelenkt. Das Pedelec steht zudem auf 26 Zoll großen Rädern mit 4,8 Zoll breiten Ballonreifen. Ebenfalls mächtig: Die vordere Bremsscheibe mit 32 Zentimeter Durchmesser, die in ähnlicher Form auch einem schweren Motorrad gut zu Gesicht stehen würde. Am Hinterrad reichen 21 Zentimeter für die hydraulische Scheibenbremse.

Trotz der Rahmenkonstruktion aus Alu und Carbon bringt es das Pedelec auf rund 37 Kilogramm Gewicht. Mitverantwortlich für diese stolze Zahl sind unter anderem der E-Motor und die für 50 bis 80 Kilometer Reichweite ausgelegte Batterie. Als Antrieb stehen gleich vier verschiedene Aggregate zur Wahl. So gibt es für die teurere Variante VIP eine 745-Watt-Version von Bafang, die 160 Newtonmeter leistet, oder alternativ ein 749-Watt-Motor von Bikeebike mit 120 Newtonmeter Drehmoment. Die abgespeckte Version Club ist mit Bafang-Motor mit 500 oder 250 Watt zu haben. Die schwächste Antriebsvariante ist die einzige für Europa vorgesehene Version, bei der der Motor bis zur gesetzlich vorgeschriebenen Pedelec-Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h unterstützt. Bei den stärkeren drei Varianten liegt das Limit bei 32 km/h, was der Pedelec-Obergrenze für eine US-Zulassung entspricht.

Die USA dürfte Moto Parilla als wichtigsten Absatzmarkt im Visier haben, denn die Preise für das Carbon werden in Dollar angegeben. Demnach kostet die Version Club umgerechnet rund 4.200 Euro, die VIP-Variante rund 5.900 Euro. In Deutschland käme noch der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent obendrauf. Einen offiziellen Vertrieb für Deutschland gibt es nicht, Kaufanfragen müssen Interessenten direkt an Moto Parilla richten. Wer nicht die Katze im Sack kaufen möchte, kann sich über die Fahrradverleih-Plattform listnride.com in München bei einem Anbieter das Carbon für 29 Euro pro Tag ausleihen.

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