Deutscher Verkehrssicherheitsrat

DVR fordert vom Bund mehr Initiativen zum Abbiegeassistenten

Für Lkw-Fahrer wird jedes Rechtsabbiegen ohne ausreichende Sicht auf den Raum neben ihrem Fahrzeug zu einem Stressfaktor. Immer wieder werden schwere Unfälle beim Rechtsabbiegen von Lkw, Omnibussen oder Transportern verursacht, bei denen Fußgänger oder Radfahrer, oft Kinder und ältere Menschen, die Opfer sind. Bei diesen Unfällen kommen pro Jahr rund 30 Menschen ums Leben, 160 werden schwer verletzt. Bereits vor drei Jahren hatte der DVR gefordert, den Einbau von Abbiegeassistenzsystemen gesetzlich vorzuschreiben.

,,Ein elektronischer Abbiegeassistent ist ein geeignetes Mittel, solche Unfälle zu vermeiden", sagt der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) Dr. Walter Eichendorf. Mit einem solchen System sollen rechts vom Lkw und unmittelbar vor dem Lkw fahrende Radfahrer erkannt werden. Der Abbiegeassistent warnt den Fahrer und leitet - falls nötig - selbstständig eine Bremsung des Lkw ein. Nach Angaben der Unfallforschung der Versicherer (UDV) könnte der unsichtbare Helfer über 60 Prozent aller Unfälle zwischen Lkw und Radfahrern verhindern oder zumindest dessen Folgen abmildern.

,,Der DVR begrüßt daher den Vorstoß der Verkehrsministerkonferenz, durch Abbiegeassistenten für Nutzfahrzeuge im innerstädtischen Bereich die Verkehrssicherheit zu verbessern", ergänzt Dr. Eichendorf. Die Verkehrsminister hatten gestern bei ihrer Tagung in Wolfsburg die Bundesregierung um Prüfung gebeten, wie bereits bestehende Fördermöglichkeiten zum Einbau von Abbiegeassistenzsystemen für schwere Nutzfahrzeuge angenommen werden.

Zusätzlich sollten Forschungsvorhaben unterstützt werden, die vernetzte intelligente Transportsysteme erproben. Dabei soll der Blick vornehmlich auf die potenziell gefährlichen Kreuzungssituationen mit besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern gerichtet werden. Außerdem sollte die Bundesregierung ein Informationskonzept erarbeiten, um Fußgänger und Radfahrer auf die Gefahren rechtsabbiegender Nutzfahrzeuge an Verkehrsknotenpunkten hinzuweisen und stärker für diese besonders gefährliche Verkehrssituation zu sensibilisieren.

,,Vielfach ist Radfahrern die Gefährlichkeit der Situation nicht bewusst, weil ihnen die Sichteinschränkungen aus dem Fahrerhaus nicht bekannt sind. Deshalb muss Radfahrern aller Altersgruppen, aber auch Fußgängern, dieses Problem immer wieder nahegebracht werden", unterstützt der DVR-Präsident diese Forderung. (ampnet/Sm)

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