Alstom Coradia Ilint

Freie Fahrt für Züge mit Energie aus Brennstoffzellen

Darin waren sich alle Beteiligten bei der Vertragsunterzeichnung am Donnerstag in Wolfsburg einig: Der Zug der Zukunft wird von Wasserstoff angetrieben. Verkehrsminister Olaf Lies sagte: ,,Ab jetzt gibt es im nicht elektrifizierten Schienenverkehr eine echte Alternative zum Dieselbetrieb. Wasserstoff und Brennstoffzellen sind eine ideale Kombination für Klimaschutz, Energie- und Verkehrswende. Sie ermöglichen das Speichern von Energie und emissionsfreies Bahnfahren." Die ersten Brennstoffzellen-Züge ,,Coradia iLint" werden in Niedersachsen den Verkehr aufnehmen. Produziert wird der von Alstom für die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG).

Insgesamt 14 Brennstoffzellen-Züge werden im Werk Salzgitter gefertigt und sollen ab Dezember 2021 Reisende zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude befördern. Sie ersetzen dort die Dieseltriebwagen der Elbe-Weser-Verkehrsbetriebe (evb). Die Versorgung der Züge mit Wasserstoff wird über eine eigene Tankstelle von Linde sichergestellt. Mit einer Tankfüllung kann der Coradia rund 1000 Kilometer zurücklegen, bei Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 140 Km/h. Die Verträge über die Lieferung der 14 Brennstoffzellen-Züge sowie für ihre 30-jährige Instandhaltung und Energieversorgung wurden von den Geschäftsleitungen der LNVG, Alstom und Linde am Donnerstag vor der Presse in Wolfsburg unterzeichnet. Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies hatte zur Unterzeichnung am Rande der Verkehrsminister-Konferenz eingeladen. So konnten sich die Ressortkollegen einen Eindruck von dem Prototypen des Coradia verschaffen, der gemeinsam mit einem zweiten Exemplar im Frühjahr 2018 den Pilotbetrieb im evb-Netz aufnehmen wird.

Bund und Land unterstützen die Anschaffung der 14 Brennstoffzellen-Züge mit rund 90 Millionen Euro. Verkehrsminister Olaf Lies überreichte den beiden LNVG-Chefs Hans-Joachim Menn und Klaus Hoffmeister in Wolfsburg den Förderbescheid für Niedersachsen. Die Landestochter erwirbt die Coradia Ilint für den eigenen Fahrzeugpool und vermietet sie anschließend an ein Bahnunternehmen. Instandgehalten werden die Brennstoffzellen-Züge von Alstom in der evb-eigenen Werkstatt in Bremervörde, die für diese Zwecke erweitert wird. (ampnet/Sm)

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