Daimler AG

Daimler will Geschäftsfelder selbstständiger agieren lassen

Die Daimler AG erziele in den ersten neun Monaten des Jahres Bestwerte bei Absatz, Umsatz und EBIT. Aus dieser Position der Stärke heraus will Daimler-Chef Dieter Zetsche das Unternehmen neu ordnen. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt zu prüfen, ,,ob wir uns noch besser aufstellen können", erklärte Zetsche jetzt bei der Vorlage des Quartalsergebnisses. Von Juli bis September steigerte das Unternehmen den Absatz im dritten Quartal auf 824.00 Pkw und Nutzfahrzeuge um 9 Prozent.

Zum bisher höchsten Absatz in einem Quartal haben alle automobilen Geschäftsfelder beigetragen, besonders Mercedes-Benz Cars mit mittlerweile 55 Rekordmonaten in Folge (Q3 2017: 597 300 Einheiten, +6 Prozent) sowie die deutliche Absatzsteigerung von Daimler Trucks (126 600 Einheiten, +30 Prozent). Der Konzernumsatz erreichte im Berichtsquartal 40,8 Mrd. Euro und lag damit 6 Prozent über dem Vorjahreswert. Bereinigt um Wechselkursveränderungen betrug der Umsatzanstieg 8 Prozent.

Der Daimler-Konzern erzielte im dritten Quartal 2017 ein EBIT von 3458 Mio. Euro und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 4037 Mio. Euro. Das Konzernergebnis belief sich auf 2268 (i. V. 2726) Mio. Euro. Das EBIT im Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars lag dabei deutlich unter dem Vorjahreswert, da sich besonders Garantieaufwendungen und Aufwendungen für Servicemaßnahmen im Ergebnis niederschlugen. Auch Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses erzielten ein EBIT deutlich unter den Vorjahreswerten. Das Geschäftsfeld Daimler Trucks konnte das Ergebnis des Vorjahresquartals dagegen aufgrund eines höheren Absatzes in der NAFTA-Region und in Asien deutlich übertreffen. Daimler Financial Services konnte im dritten Quartal 2017 ebenfalls einen deutlichen EBIT-Anstieg erreichen.

Dieter Zetsche will die Geschäftsstrukturen des Konzerns durch die Bildung rechtlich selbstständiger Einheiten stärken. Es ist angedacht, neben dem bereits bestehenden rechtlich selbstständigen Geschäftsfeld Daimler Financial Services auch die Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars & Vans sowie Daimler Trucks & Buses als jeweils rechtlich selbstständige Einheit zu führen. Das Unternehmen hat sich bereits auf Eckpunkte für einen Interessenausgleich für die Beschäftigten verständigt. Wesentliche Punkte sind die Verlängerung der Beschäftigungssicherung bis zum Jahresende 2029 (»Zukunftssicherung 2030«) sowie die Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen.

Das dritte Quartal war das bisher absatzstärkste Vierteljahr von Mercedes-Benz Cars. Weltweit wurden in diesem Zeitraum 597 300 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und Smart verkauft (+6 Prozent). In Europa verbuchten die beiden Marken einen Quartalshöchstwert (+3 Prozent). Die Nachfrage in China inklusive Hongkong stieg im dritten Quartal um 21 Prozent auf einen neuen Höchstwert. Daneben verbuchten auch Australien, Indien, Taiwan, Thailand sowie Kanada Bestwerte. Der Absatz in den USA war von einem generell rückläufigen US-Automobilmarkt geprägt und lag im vergangenen Quartal bei 82.200 (i. V. 89.900) Einheiten.

Mercedes-Benz Vans steigerte seinen Absatz im dritten Quartal 2017 um 9 Prozent auf einen neuen Bestwert von 93 100 Einheiten. In der EU30 stieg der Absatz im dritten Quartal 2017 um 2 Prozent. Starke Zuwächse verzeichnete Mercedes-Benz Vans in Großbritannien (+8 Prozent), Österreich (+21 Prozent), Spanien (+8 Prozent), Polen (+11 Prozent) und in der Schweiz (+9 Prozent). Im wichtigen deutschen Markt verzeichnete die Transportersparte mit einem Plus von 2 Prozent erneut ein sehr gutes drittes Quartal.

Der Absatz von Daimler Buses stieg im dritten Quartal 2017 um 17 Prozent auf 7200 Einheiten. In der Region EU30 hat Daimler Buses im dritten Quartal 1900 Komplettbusse und Fahrgestelle der Marken Mercedes-Benz und Setra abgesetzt (+1 Prozent). Im Heimatmarkt Deutschland lag der Absatz bei weiterhin unangefochtener Marktführerschaft auf Vorjahresniveau. In Lateinamerika (ohne Mexiko) legte der Absatz mit insgesamt 3600 (i. V. 2200) Fahrgestellen deutlich zu. In Mexiko setzte Daimler Buses im dritten Quartal 800 (i. V. 1000) Einheiten ab.

Daimler Financial Services konnte sein Neugeschäft im dritten Quartal 2017 weiter steigern: Weltweit wurden 481 400 neue Leasing- und Finanzierungsverträge im Wert von 17,4 Mrd. Euro abgeschlossen - 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Vertragsvolumen erreichte Ende September den Wert von 135,8 Mrd. Euro und stieg damit im Vergleich zum Jahresende 2016 um 2 Prozent.

Auf Basis der oben dargestellten Annahmen für die Entwicklung der für Daimler wichtigen Märkte und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder erwartet das Unternehmen, dass der Konzernabsatz im Jahr 2017 insgesamt deutlich gesteigert werden kann. Die Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars und Daimler Buses sowie Daimler Financial Services erwarten deutlich höhere Umsatzerlöse und Mercedes-Benz Vans einen leichten Umsatzzuwachs. Auch für das Geschäftsfeld Daimler Trucks rechnet Daimler nun mit einem Umsatz deutlich über dem des Vorjahres. In regionaler Hinsicht erwartet das Unternehmen für Asien und Europa die höchsten Zuwächse.

Auf der Basis der erwarteten Marktentwicklung sowie der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder geht der Konzern davon aus, das Konzern-EBIT im Jahr 2017 nochmals deutlich zu steigern. (ampnet/Sm)

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