Nutzfahrzeuge

Fahrzeug-Bau: Wenn der 3D-Drucker das Kommando übernimmt

Der 3D-Druck spielt in der Automobilproduktion eine immer größere Rolle. Auch in der Busbranche ist diese Technik auf dem Vormarsch. So sind im Omnibus-Innenraum bereits komplexe Bauteile möglich, die sich bislang aus mehreren und teilweise sogar beweglichen Einzelkomponenten zusammensetzten. Und wie genau funktioniert diese Technik?


Der 3D-Druck spielt in der Automobilproduktion eine immer größere Rolle. Auch in der Busbranche ist diese Technik auf dem Vormarsch. So sind im Omnibus-Innenraum bereits komplexe Bauteile möglich, die sich bislang aus mehreren und teilweise sogar beweglichen Einzelkomponenten zusammensetzten. "Wir sehen in den digitalen Produktionstechnologien mittelfristig großes Potenzial, um markt- und kundenflexibel reagieren zu können und zugleich das Investitionsrisiko zu minimieren", so Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses. Die Stuttgarter blicken auf eine 25-jährige Erfahrung mit 3D-Druckprozessen im Lkw- und Prototypenbau zurück.

Ein Vorteil des 3D-Drucks: Hersteller können dadurch schnell, flexibel, wirtschaftlich und umweltfreundlich auf individuelle Kundensonderwünsche und Ersatzteilbedarfe reagieren. In Top-Qualität und zu günstigen Produktionskosten: Die 3D-Teile entsprechen den von der Daimler AG vorgegebenen Spritzguss-Produktionsstandards, während die Kosten zur Werkzeugherstellung, zur Lagerung der Teile und zur Entsorgung von Materialüberschüssen entfallen.

Was gibt es zur Technik zu sagen, damit auch der Laie durchblickt? Der 3D-Druck erlaubt die freie Gestaltung der Geometrie auch bei komplexen Omnibus-Bauteilen. Sonder- und Kleinserienteile können beliebig geändert, an spezielle Anforderungen der Kunden angepasst und in einem attraktiven Design gefertigt werden, erklären die Daimler-Experten. Das sei vor allem in kleinen Serienumfängen zu äußerst günstigen Konditionen möglich. Von der ersten Idee über die Konstruktion, Kalkulation und Fertigung bis zur Auslieferung vergehen laut Daimler nur wenige Tage. Und jedes 3D-Bauteil kann vom Kunden später anhand einer spezifischen Teilenummer nachgeordert werden, unter der es in den Bestellcode-Listen und Ersatzteilkatalogen von Daimler Buses verzeichnet ist. Damit sei noch nach mehreren Jahrzehnten eine schnelle Versorgung gewährleistet - und zwar weltweit, heißt es.

Bei Daimler Buses werden bereits zahlreiche Bauteile an besondere Wünsche des Kunden angepasst und "auf Knopfdruck" im 3D-Druckverfahren produziert. Schubladen, Abdeckblenden, Halteleisten, Adapter- und Einfassringe sind nur einige Bespiele für die wirtschaftliche Sonder- und Ersatzteilproduktion, die der Einsatz des 3D-Druckverfahrens erlaubt.

"Durch die 3D-Drucktechnologie können wir an den weltweiten Produktionsstandorten von Daimler Buses lokale Drucker installieren und vor Ort flexibel auf Kundensonderwünsche und Ersatzteilanfragen reagieren. Während die Teileverfügbarkeit auf diese Weise erheblich beschleunigt wird, können lange Transportwege ebenso vermieden werden wie hohe Transport- und Zollkosten", erläutert Hartmut Schick.

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