Fahrradidee Chainless S1 - Hätte, hätte, weg mit Kette

Planetengetriebe statt Kette und zudem noch ein lenkbares Hinterrad: Beim Chainless S1 wurde das Prinzip Fahrrad in einigen Punkten nochmal neu gedacht.

Chainless - also kettenlos - heißt ein neuer, äußerst kurioser Fahrradtyp aus den USA. Neben einem sauberen Antrieb ohne Kette bietet das Bike noch die Möglichkeit eines frei beweglichen Hinterrads, was einen minimalen Wendekreis und sogar Fahren mit seitlich versetzten Rädern erlaubt. Dank eines optionalen Faltmechanismus lässt sich das Bike zudem kompakt verstauen.
 
Entwickelt wurde das Chainless von Sean Chan, dem ein vielseitiges, leicht zu transportierendes und vor allem kettenloses Fahrrad vorschwebte. Das Ergebnis seiner mehrjährigen Entwicklungsarbeit sieht interessant, aber auch eigenwillig aus. Wie bei einstigen Velozipeden wird die Kraft von den Pedalen über ein Planetengetriebe direkt auf die Hinterradnabe übertragen. Der kurze Aluminium-Rahmen besteht lediglich aus Hinterradgabel, einem Längsträger, Lenkkopf und einer Vorderradgabel. Dabei werden zwei Rahmenvarianten angeboten. Die Version S1 hat einen starren Längsträger, während die Variante S1F mittig einen Faltmechanismus aufweist. Die Dreispeichen-Räder aus Magnesium können in den Größen 20, 24 und 26 Zoll montiert werden.
 
Der Fahrer sitzt auf dem Chainless - ähnlich wie bei einem Einrad - direkt über dem Pedalantrieb und muss dabei nach unten und hinten treten. Das sieht etwas unbequem aus, soll laut seinem Erfinder aber vom Bewegungsablauf her dem Gehen ähneln, was der Fahrer als komfortabel und ermüdungsfrei erleben soll.
 
Als weitere Besonderheit bietet das Chainless ein sogenanntes Rapid Turning System (RTS). Hier kann der Fahrer per Hebel das Hinterrad entsperren, welches sich fortan frei drehen lässt. Dieser RTS-Modus erlaubt einen extrem kleinen Wendekreis, aber auch ein Vorwärtsfahren, bei dem die Räder nicht streng hintereinander, sondern seitlich versetzt sein können.
 
Sean Chan will sein Chainless in Serie produzieren und sammelt derzeit auf Kickstarter entsprechendes Startkapital. Das Ziel: 75.000 US-Dollar sollen bis Anfang Juni 2017 zusammenkommen. Ende 2017 könnte dann die Produktion starten. Kosten soll das S1 rund 1.000 Dollar (940 Euro), für die Faltversion S1F werden 1.200 Dollar (1.130 Euro) fällig.

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