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Aral - alles Supermarkt!

Autos werden in Deutschland sparsamer, auch die Zahl alternativer Antriebe wie Elektromotoren steigt unaufhaltsam. Kein Wunder, dass sich der Markt für Verbrennungskraftstoffe zumindest hierzulande nur schwach entwickelt. Doch Marktführer Aral zeigt sich optimistisch.

Autos werden in Deutschland sparsamer, auch die Zahl alternativer Antriebe wie Elektromotoren steigt unaufhaltsam. Kein Wunder, dass sich der Markt für Verbrennungskraftstoffe zumindest hierzulande nur schwach entwickelt. Doch Marktführer Aral zeigt sich optimistisch. Nicht zuletzt neue Shop-Konzepte tragen dazu bei, dass das Unternehmen mit dem blau-weißen Markenemblem bundesweit die Nase vorn hat.

Mit einem Marktanteil von 21,5 Prozent liegt die Tankstellenmarke erneut vor der Konkurrenz. Im Shop-Geschäft begann man mit der Einführung eines neuen Konzepts gemeinsam mit dem strategischen Partner Rewe, zukünftige Wachstumspotentiale zu erschließen. Derweil verzeichnete der Geschäftsbereich "Autowäsche" 2016 einen neuen Rekord, teilt Aral auf seiner Jahreskonferenz mit. Beim Geschäft mit der Elektromobilität bleibt Aral noch sehr zurückhaltend: Bis auf ein paar Pilotstationen zur Strombetankung wolle man nicht groß auf diesem Feld investieren, sagt Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender der in Bochum ansässigen BP-Tochter. "Wir bleiben offen für die E-Mobilität." Doch jetzt sei die Zeit technologisch noch nicht reif für ein stärkeres Engagement.

Aral betreibt in Deutschland 2.444 Tankstellen und bietet damit das dichteste Netz im Bereich konventioneller Kraftstoffe. Im gesamten Tankstellenmarkt ist der Absatz um 1,3 Prozent auf rund 35,9 Millionen Tonnen gewachsen. Aral setzt dabei rund 7,7 Millionen Tonnen ab. Niedrige Kraftstoffpreise und die gute konjunkturelle Entwicklung in Deutschland hätten die Dieselnachfrage deutlich steigen lassen, erklärt das Unternehmen. Man habe außerdem von der Einführung der neuen Kraftstoff-Qualitäten mit Anti-Schmutz-Formel bei allen Kraftstoffsorten profitiert. Die in den Sprit eingebrachten Additive haben die Aufgabe, den Motor nicht nur nicht zu verschmutzen, sondern ihn sogar von bereits vorhandenem Schmutz zu reinigen.

Das Unternehmen konstatiert zudem ein Comeback des todgesagten Diesels. "Erstmals in der Geschichte wurde deutschlandweit mehr Diesel als Benzin verkauft", betont Wendeler. Der Absatz von Ottokraftstoffen sei um 0,3 Prozent auf 17,8 Millionen Tonnen gesunken. "Ausschlaggebend dafür waren verbrauchsärmere Fahrzeuge und der nach wie vor anhaltende Umstieg auf Diesel-Pkw - trotz aller politischen Unkenrufe." Der Dieselabsatz sei um 2,9 Prozent auf 18,1 Millionen Tonnen gewachsen. "Entscheidend für diese Absatzentwicklung waren in erster Linie die konjunkturbedingt starke Nachfrage im kommerziellen Transportsektor sowie der weiter zunehmende Bestand an Diesel-Pkw", so Wendeler.

Aral arbeitet mit zahlreichen selbstständigen Tankstellen-Betreibern zusammen. Die verdienen ihr Geld allerdings immer weniger nur mit dem Spritverkauf. Kraft- und Schmierstoffe seien nur noch für elf Prozent des Ertrags verantwortlich. Autowäschen machten 19 Prozent aus. Die herausragende und damit unverzichtbare Ertragsquelle bilde das Shopgeschäft mit einem Anteil von 61 Prozent. "Lassen Sie mich dazu ein Beispiel nennen", sagt Wendeler: "2005 war Coffee-to-go in Deutschland quasi nicht existent." Nun habe man aber diesen Markt erschlossen und durch attraktive Angebote weiterentwickelt. "Heute sind wir Deutschlands größter Coffee-to-go-Anbieter."

Mit der Kooperation mit Rewe wolle man das immer wichtiger werdende Zusatzgeschäft optimieren. "Aktuell sind es bereits 72 Stationen, und wir können schon jetzt behaupten, dass wir das Convenience-Geschäft zusammen mit Rewe auf eine neue Evolutionsstufe heben", freut sich Rainer Kraus, Leiter der entsprechenden Geschäftssparte bei Aral. "Rewe to go" sei kein kleiner Supermarkt, sondern ein Shop, in dem Kunden sowohl hochwertige Produkte für den Sofortverzehr fänden als auch die notwendigen Zutaten für die nächste Mahlzeit mit der Familie oder mit Freunden. Nach der Testphase mit entsprechenden Shops in Nordrhein-Westfalen soll nun eine bundesweite Etablierung des Tankstellen-Konzepts erfolgen - auf dass die Fahrt zur Zapfsäule nicht nur den Tank, sondern auch den Magen und die Einkaufstasche füllt.

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