Fahrradmarkt - Unter Strom

Der Trend zu einem aktiven Lebensstil beschert der deutschen Zweiradindustrie passable Geschäfte, wenn auch der Absatz im vergangenen Jahr rückläufig war. Besonders im Segment der E-Bikes steigt die Nachfrage weiter überproportional an.

Radfahren hat bei den Deutschen einen hohen Stellenwert. Spielt das Wetter einmal nicht so ganz mit, knickt allerdings auch die Nachfrage nach dem Velo ein. Im vergangenen Jahr lag der Absatz von Fahrrädern witterungsbedingt bei lediglich 4,05 Millionen Stück, 300.000 weniger als in 2015, meldet der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Allerdings kann die Branche aufgrund der Nachfrage nach hochwertigeren Produkten auf einen Gesamtumsatz von 2,6 Milliarden Euro blicken, ein Plus von 170 Millionen Euro.
 
Hauptgrund für den Umsatzanstieg ist die überproportionale Nachfrage nach Elektro-Fahrrädern. 605.000 Stromer wurden verkauft, 80.000 mehr als 2015. Im Schnitt gab der Käufer dafür 2.500 Euro aus. Zum Vergleich: Über alle Segment hinweg legten Radkäufer 643 Euro auf den Verkaufstresen. Mengenmäßig erreichten Elektroräder einen Anteil von 35 Prozent der Fahrradumsätze.
 
In den nächsten Jahren erwartet der ZIV, dass der Anteil der E-Bikes insgesamt auf 30 Prozent steigt, das wären 1,2 Millionen Jahreseinheiten. Derzeit sind etwa 45 Prozent der Elektromodelle Cityräder, etwa jedes dritte ist ein Trekkingrad, 15 Prozent zählen zu den Mountainbikes. Bei Lasträdern liegt die Elektrifizierung bei zwei Prozent, schnelle E-Bikes haben einen einprozentigen Anteil.
 
Den Fahrzeugbestand schätzt der Verband auf 73 Millionen Räder, eine Million mehr als 2015. Darunter sind nun drei Millionen E-Bikes.

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