Automobilmarkt 2016

Wissmann: USA und Westeuropa bleiben stabil - China wächst

Das Automobiljahr 2016 brachte für die USA und China jeweils neue Höchststände, Westeuropa wuchs kräftig und erreichte das beste Niveau seit 2007. Auch im Dezember legten diese drei großen Automobilmärkte zu. Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), sieht fürs laufende Jahr stabile Märkte in den USA und Westeuropa und weiteres Wachstum in China.

Im vergangenen Jahr stiegen die Neuzulassungen in Westeuropa nach VDA-Angaben um sechs Prozent auf 14 Millionen Pkw. Die Top-5-Märkte waren durchweg im Plus: Italien wuchs um 16 Prozent, Spanien um 11 Prozent, Frankreich und Deutschland jeweils um fünf Prozent, Großbritannien um zwei Prozent. Abgesehen von den Niederlanden und der Schweiz verzeichneten alle 18 westeuropäischen Länder bei den Neuzulassungen Wachstum. Westeuropa insgesamt legte im Dezember um zwei Prozent auf 1,1 Millionen Pkw zu.

In den neuen EU-Ländern wurden im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Pkw neu angemeldet (+16 Prozent). Die drei größten Einzelmärkte Polen (+17 %), die Tschechische Republik (+12 %) und Ungarn (+25 %) konnten jeweils zweistellig zulegen.

Der US-Markt für Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) wuchs im Dezember um drei Prozent auf 1,7 Millionen Einheiten. Im Gesamtjahr erreichte der Markt einen neuen Rekordwert von 17,5 Millionen Fahrzeugen (+0,4 %). Dabei wurden mit fast 10,6 Millionen Einheiten gut sieben Prozent mehr Light Trucks (Vans, SUV, Pick-ups) verkauft als im Vorjahr. Das Pkw-Segment hingegen musste einen Rückgang um rund neun Prozent hinnehmen. Damit setzte sich der Trend zu Light Trucks fort.

Der chinesische Pkw-Markt legte im Dezember ebenfalls zu. Das Verkaufsvolumen stieg um elf Prozent auf 2,6 Millionen Neufahrzeuge. Noch nie zuvor wurden in einem Monat mehr Neuwagen verkauft. Das Rekordvolumen ist auch darauf zurückzuführen, dass der seit Oktober 2015 reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Fahrzeuge mit kleinem Hubraum zum Jahreswechsel wieder angehoben wurde und es damit einen Vorzieheffekt gab. Im Gesamtjahr 2016 nahm der Pkw-Absatz in China um fast 18 Prozent auf 23,7 Millionen Stück zu.

,,Die drei großen Märkte China, USA und Westeuropa haben das Automobiljahr im Jahr 2016 maßgeblich geprägt. Allein in diesen Regionen ist der Pkw-Absatz um insgesamt 4,5 Millionen Neufahrzeuge gestiegen. Wir rechnen damit, dass sich im laufenden Jahr der US-Markt und Westeuropa stabil entwickeln werden, China wird weiter wachsen", bilanzierte Matthias Wissmann.

Der Pkw-Markt in Japan legte im Dezember um acht Prozent auf 332 800 Einheiten zu. Im gesamten vergangenen Jahr lag der Absatz mit gut 4,1 Millionen Fahrzeugen knapp zwei Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Die Pkw-Verkäufe in Indien gingen im Dezember erstmals seit Mitte 2015 wieder zurück. Mit 227 800 Einheiten wurden ein Prozent weniger Fahrzeuge verkauft. Das Gesamtjahr 2016 verlief dennoch erfreulich: Von Januar bis Dezember 2016 legte der Markt um sieben Prozent zu. Damit erhöhte sich das Volumen des indischen Pkw-Marktes auf rund drei Millionen Fahrzeuge.

Der russische Light-Vehicle-Markt konnte im Dezember nicht an sein positives Ergebnis aus dem November anknüpfen: Mit 145 700 verkauften Neufahrzeugen ging der Absatz im vergangenen Monat um ein Prozent zurück. Im Gesamtjahr wurden 1,4 Millionen Light Vehicle verkauft - ein Minus von elf Prozent.

In Brasilien sanken die Light-Vehicle-Neuzulassungen im Dezember um fast zehn Prozent auf 199 200 Einheiten. Die brasilianische Wirtschaft steckt weiterhin tief in der Rezession. Dies führte im vergangenen Jahr zu den niedrigsten Neuzulassungszahlen seit 2006: Von Januar bis Dezember 2016 wurden zwei Millionen Autos verkauft (-20 %). (ampnet/Sm)

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