Elektromobilität

Lademeister unter Strom

Renault ist in Europa die Nummer 1, wenn es um Elektroautos geht - bei Pkw und bei Nutzfahrzeugen. Und die Franzosen legen nach - ein Kleiner kommt jetzt weiter und ein Großer wird zum Stromer.

Renault ist in Europa die Nummer 1, wenn es um Elektroautos geht - bei Pkw und bei Nutzfahrzeugen. Und die Franzosen legen nach - ein Kleiner kommt jetzt weiter und ein Großer wird zum Stromer.

Auf der European Motor Show in Brüssel macht Renault mit einer Weltpremiere auf sich aufmerksam: Der Master Z.E. ist nicht nur aufgrund seiner Größe ein Hingucker, sondern vor allem wegen seines Innenlebens. Der Full-Size-Transporter, der in Deutschland insbesondere mit dem Mercedes Sprinter konkurriert, legt ab Ende 2017 seine Strecken nämlich rein elektrisch zurück. Hinter der Vorderachse ist ein 33-kWh-Akku verbaut, der laut Renault Energie für 200 Kilometer Reichweite speichern kann. Diese Bauweise bietet einen entscheidenden Vorteil: Sie sorgt nicht für Einbußen beim Laderaum. Angetrieben wird der E-Transporter von einem Elektromotor mit 57kW/76 PS.

Der Master Z.E. ist das Resultat einer konsequenten Elektrifizierungs-Offensive von Renault, auch bei den Transportern. Man habe auf die Erfahrungen mit den bisherigen Modellen aufgebaut, betont Ashwani Gupta, bei Renault verantwortlich für die leichten Nutzfahrzeuge. Der Master Z.E. erfülle den Kundenwunsch nach einem rein elektrischen Nutzfahrzeug, das mehr Laderaum biete als beispielsweise der Kangoo Z.E. Acht bis 22 Kubikmeter fasst der Laderaum des in vier verschiedenen Größen - von 5,05 Meter bis 6,20 Meter - erhältlichen Master Z.E. 80 bis 115 km/h schafft der Master Z.E., je nach Bedarf der Kunden.

Den Elektro-Kangoo hat Renault übrigens auch in einer überarbeiteten Version mit nach Brüssel gebracht: Die Reichweite beträgt jetzt 270 Kilometer, weiter kommt kein Stromer in der Klasse der leichten Nutzfahrzeuge. Auch im Kangoo ist der neue 33-kWh-Akku verbaut, der im Kangoo Z.E. außerdem ein schnelleres Aufladen ermöglichen soll. Motorisiert ist der Kleintransporter mit einem E-Aggregat, das 44 kW/60 PS leistet.

Besonders kundenfreundlich und preisgünstig gestaltet Renault den Vertrieb, wie auf Seiten des Herstellers betont wird. Denn die Batterie wird in der Regel in einem Leasing-Modell angeboten, was den Fahrzeugpreis in einem vertretbaren Rahmen hält. Preise für die beiden neuen Modelle nennt Renault allerdings noch nicht. Bisher liegt der Einstiegspreis des Kangoo Z.E. bei 20.300 Euro (ohne Mehrwertsteuer), dazu kamen 73 Euro monatlich für das Batterie-Leasing bei einer Laufzeit von 48 Monaten.

Es ist zu erwarten, dass auch der überarbeitete Kangoo Z.E. nicht viel teurer werden wird, zumal Renault seine Spitzenposition in Sachen E-Autos festigen und weiter ausbauen möchte. Ab Mitte 2017 soll der Kangoo Z.E. mit der erweiterten Reichweite zu haben sein.

Mirko Stepan / mid

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