Von der "Lindenstraße" auf die Auto-Bühne

Die Fahrtüchtigkeit spielt mit zunehmendem Alter eine immer größere Rolle. Aufschluss liefert da in erster Linie ein Gesundheits-Check. Doch viele ältere Autofahrer halten nicht viel davon - oft aus Angst oder falschem Stolz. Und manche werden so zu einem lebensgefährlichen Risiko auf vier Rädern. Jetzt soll ein prominentes Gesicht die Senioren von der Notwendigkeit eines Gesundheitschecks überzeugen. Erich Schiller alias Bill Mockridge aus der Kult-Serie "Lindenstraße" wirbt für eine Aktion des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) und macht sich ab sofort für sichere Mobilität im Alter stark: In einer Kölner Arztpraxis nahm der 68-Jährige dafür an einem freiwilligen Gesundheitscheck teil, bei dem seine Fahrtüchtigkeit auf Herz und Nieren geprüft wurde.

"Ich will so lange wie möglich selbst am Steuer sitzen - und natürlich auch sicher unterwegs sein", sagt Bill Mockridge. Deshalb hält er es für sehr wichtig, regelmäßig seine Fahrfitness checken zu lassen. Und es besteht dringend Handlungsbedarf. So haben laut einer Forsa-Umfrage im Jahr 2015 nur 19 Prozent der deutschen Autofahrer über 65 Jahre bereits einmal mit dem Hausarzt über die eigene Fahrtüchtigkeit gesprochen. Was genau wird bei dem Gesundheitscheck eigentlich gemacht? Der Arzt untersucht laut der DVR-Experten dafür Augen und Ohren, Reaktionsgeschwindigkeit, Beweglichkeit sowie Herz, Leber und Nervensystem. Wichtig sei es zudem, zu besprechen, ob Medikamente eingenommen werden, die sich auf die Verkehrssicherheit auswirken könnten.

Bill Mockridge hat übrigens mit der Bestnote abgeschnitten. "Er ist topfit", bescheinigte ihm der zuständige Facharzt. Bei vielen Patienten stellen sich Beeinträchtigungen oft schleichend ein. Manche bemerken Probleme beim Autofahren erst sehr spät, sagen die Mediziner. Lässt beispielsweise langsam die Sehkraft im Dunkeln nach, fällt das nicht sofort auf. Wer beim Hausarzt seine Fahrtüchtigkeit prüfen lässt, braucht dabei nicht zu befürchten, seinen Führerschein zu verlieren. Zunächst gilt die ärztliche Schweigepflicht. Im Zweifel überweist der Hausarzt den Patienten an einen Spezialisten.