Deutsche Automobilindustrie steigert Absatz, Umsatz, Produktion, Export und Beschäftigung

Auf seiner jährlichen Pressekonferenz in Berlin hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) eine erste Bilanz des Automobiljahres 2015 gezogen. Die drei großen Automobilmärkte - Westeuropa, USA und China haben dafür gesorgt, dass der Pkw-Weltmarkt 2015 um ein Prozent auf 76,9 Millionen Einheiten zugelegt hat.

Der US-Markt überschreitet die 17-Millionen-Marke und wächst um fünf Prozent auf 17,2 Millionen Light Vehicles. In China wird für 2015 mit einer Steigerung um vier Prozent auf über 19 Millionen Pkw gerechnet. In Westeuropa wird der Markt 2015 um satte sieben Prozent auf fast 13 Millionen Pkw zulegen. Die fünf größten Automobilländer in Westeuropa sind durchweg im Plus: Deutschland wächst um vier Prozent, Frankreich um fünf Prozent. Großbritannien erreicht einen Zuwachs von sechs Prozent. Italien und Spanien wachsen jeweils zweistellig. Auch die kleineren westeuropäischen Märkte setzen ihren Erholungskurs fort, wie etwa Portugal (+26 %) oder Irland (+25 %) zeigen. Die Weltautomobilkonjunktur wurde aber im Gegensatz dazu gebremst von Russland (-35 %) und Brasilien (-20 %). Auch in Japan ist ein Rückgang um neun Prozent zu erwarten.

In Deutschland stiegen die Pkw-Neuzulassungen um neun Prozent auf über 272 000 Einheiten. In den ersten elf Monaten erreichte der Markt damit ein Volumen von 2,96 Millionen Neuwagen (+5 %). Im Gesamtjahr 2015 wird mit 3,17 Millionen Neuzulassungen (+4 %) gerechnet. Damit setzt sich das leichte Wachstum des vergangenen Jahres fort. Der inländische Auftragseingang der deutschen Konzernmarken ist in den ersten elf Monaten um sechs Prozent gestiegen.

Die Pkw-Inlandsproduktion erhöhte sich bis November um drei Prozent auf 5,4 Millionen Einheiten. Für das Gesamtjahr wird ein Produktionsvolumen von 5,7 Millionen (+2 %) erwartet. Die Auslandsproduktion steigt 2015 leicht auf 9,45 Millionen Pkw (+1 %). Die Welt-Pkw-Produktion der deutschen Konzernmarken überschreitet damit erstmals die 15-Mio-Marke.

Für den Export wird im Gesamtjahr 2015 ebenfalls ein Plus von zwei Prozent auf 4,4 Millionen Neuwagen erwartet. Bis November wurden gut 4,1 Millionen Einheiten exportiert (+3 %). Die Exportquote beträgt 77 Prozent. Damit gehen gut drei von vier Autos, die in Deutschland produziert werden, in andere Länder. Getragen wird die Exportnachfrage von Westeuropa und den USA.

In Deutschland werden in der Automobilwirtschaft derzeit 800 800 Mitarbeiter (+17 000) in den Stammbelegschaften beschäftigt. Der Umsatz der deutschen Automobilindustrie stieg bis September um rund elf Prozent auf 300 Milliarden Euro.

Der westeuropäische Nutzfahrzeugmarkt (über 6 t) wird 2015 um zehn Prozent auf gut 251 000 Einheiten steigen. Getragen wird das Wachstum vor allem von der Dynamik in Südeuropa und Großbritannien. In Deutschland erhöht sich das Marktvolumen um zwei Prozent auf 81 200 Einheiten.

Für das kommende Jahr rechnet der VDA, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht verschlechtern, mit einem um zwei Prozent wachsendem Weltmarkt auf 78,1 Millionen Einheiten. Der US-Markt wird 2016 aller Voraussicht nach um ein Prozent auf 17,4 Millionen Light Vehicles steigen. In China wird ein Plus von zwei Prozent auf 19,5 Millionen Pkw erwartet. Für Westeuropa wird 2016 mit einem Zuwachs von einem Prozent auf knapp 13,1 Millionen Einheiten gerechnet.

Der westeuropäische Nutzfahrzeugmarkt (über 6 t) dürfte 2016 um fünf Prozent auf 262 400 Einheiten steigen, für Deutschland wird einen Zuwachs von einem Prozent auf 82 000 Fahrzeugen erwartet.

Für den deutschen Automobilmarkt rechnet der VDA mit einer leichten Absatzsteigerung auf rund 3,2 Millionen Neuzulassungen. Beim Export wird mit einem Zuwachs von einem Prozent auf knapp 4,5 Millionen Pkw gerechnet. Die Inlandsproduktion dürfte ebenfalls um ein Prozent auf rund 5,8 Millionen Einheiten steigen. Die Auslandsproduktion wird voraussichtlich ein Volumen von 9,7 Millionen Pkw erreichen (+3 %). (ampnet/nic)

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